Millionen-Insolvenz: „Mehrere Gründe“ zwingen Technikfirma in die Knie
Millionen-Insolvenz: „Mehrere Gründe“ zwingen Technikfirma in die Knie
KSV1870 und AKV informieren: Die Firma H-TEC Präzisionstechnik GmbH in Grambach hat einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz eingebracht.
„Das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen hat damals im Zuge eines asset-deals Vermögenswerte aus der Insolvenzmasse der KUPA Präzisionsmaschinen GmbH erworben und den Standort in Grambach übernommen, wobei der Standort gemietet ist“, informiert der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) in einer Aussendung. Die Firma ist im Bereich der Herstellung komplexer und hochgenauer Komponenten für die Raumfahrtindustrie, die Automobilindustrie, den Rennsport, den Werkzeugmaschinenbau und die Energietechnik tätig. Man hat sich in diesem Bereich den Ruf als kompetenter und verlässlicher Lieferant von Spezialkomponenten erarbeitet, betont der AKV. Im Unternehmen sind aktuell 15 Dienstnehmer (vier Angestellte, zehn Arbeiter und ein Lehrling) beschäftigt.
Finanzierendes Kreditinstitut sprang ab
Bezüglich der Ursachen verweist man auf das sich in den letzten Jahren sehr schwierig gestaltende geschäftliche Umfeld, insbesondere steigende Materialkosten, steigende Transportkosten, ein rückläufiger Auftragseingang und ein Mangel an qualifizierten Mitarbeitern führten dazu, dass die Antragstellerin mit den sie finanzierenden Banken immer wieder eine Stundung bestehender Finanzierungen verhandeln musste. „Zuletzt hat ein finanzierendes Kreditinstitut – unter Hinweis auf eine nicht prolongierbare Haftung der AWS – nach den Angaben im Insolvenzantrag einer weiteren Stundung im erforderlichen Umfang nicht mehr zugestimmt“, berichtet der AKV.
Die Schulden
Die Verbindlichkeiten betragen laut vorgelegtem Vermögensstatus zu Liquidationswerten 1.295.828,92 Euro wobei hier ein Betrag von EUR 200.000 Euro aus der Beendigung von Dienst- und Mietverhältnissen sowie aus Schadenersatzansprüchen eingestellt wurde, wobei man davon ausgeht, dass diese nicht schlagend werden. Nicht enthalten sind Leasingverbindlichkeiten. Auch hier rechnet man nicht mit deren Schlagendwerden. Die Aktiva (Büro- und Geschäftsausstattung, Maschinen, Materiallager, Halbfertige) setzt man mit rund 154.000 Euro an, wobei hier deutliche Abwertungen für den Fall der Liquidation vorgenommen werden.
Fortführung geplant
Eine Fortführungsplanung soll umgehend vorgelegt werden, dabei wird auch die Frage von allfälligen Teilbereichsschließungen zu erörtern sein. Grundsätzlich wird aber die Fortführung des Unternehmens angestrebt und soll mit der Gläubigerschaft ein Sanierungsplan abgeschlossen werden. Angeboten wird eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren, so der AKV. Die Finanzierung soll aus den Fortführungsergebnissen sowie allenfalls mit Unterstützung seitens eines Investors erfolgen.