Luftfahrt: Ferienflieger Condor will raus aus dem Ausnahmezustand

luftfahrt: ferienflieger condor will raus aus dem ausnahmezustand

Ein Passagierflugzeug der Condor steht am Flughafen Berlin-Schönefeld.

Die Fluggesellschaft hat turbulente Zeiten hinter sich. Jetzt konzentriert sie sich auf den Normalbetrieb und stellt fest: auch der hat es in sich.

Ferienflieger Condor will raus aus dem Ausnahmezustand

Die letzten Jahre der Fluggesellschaft Condor sehen im Zeitraffer so aus: Insolvenz der Muttergesellschaft Thomas Cook, Schutzschirmverfahren und staatliche Bürgschaften, Corona-Pandemie, weitere Staatshilfen, ein fest eingeplanter strategischer Investor springt in letzter Sekunde ab, ein neuer Investor steigt ein, rasantes Wachstum und schließlich Abtritt des langjährigen Unternehmenschef Ralf Teckentrup Ende 2023.

Es waren fünf Jahre im Ausnahmezustand. Peter Gerber, seit Februar dieses Jahres neuer Chef der Ferienfluggesellschaft, hat gleich festgestellt: „Bei Condor fühlt sich Normalität unnormal an.“ Sein Ziel sei daher vor allem, die Firma „in etwas ruhigeres Fahrwasser zu bringen.“ Das Trauma der Thomas Cook-Pleite und die Folgen prägten „den Laden bis heute.“ Condor habe zwar in den Krisenzeiten außergewöhnlich gut gekämpft, aber es sei „wichtig, nicht nur im Krisenmodus die beste Airline der Welt, sondern auch in der Normalität sehr gut zu sein.“

2023 beförderte Condor rund acht Millionen Passagiere, im laufenden Jahr sollen es eher zehn Millionen werden, vor allem auf der Langstrecke wird expandiert, von Normalität kann vorerst also nicht wirklich die Rede sein. Gerber prognostiziert, dass sein Unternehmen in diesem Jahr erstmals wieder schwarze Zahlen schreiben wird, was in den vergangenen Jahren nicht gelungen war.

Gerber war zuletzt Chef der Lufthansa-Tochter Brussels Airlines und leitete davor Lufthansa Cargo. Jahrzehntelang war er davor in anderen Führungspositionen. Doch als Condor Ersatz für den sehr dominanten Vorgänger Teckentrup brauchte, holte sie den 60jährigen, der betont, er setze nun vor allem auf Teamarbeit – ein kleiner Hinweis darauf, dass er Condor sehr anders führen will als sein Vorgänger.

Ob der Wunsch nach Normalität erfüllt wird, wird sich erst noch herausstellen müssen: Denn zum starken Wachstum bei den Passagierzahlen kommt, dass die Airline gleichzeitig die Flotte in atemberaubendem Tempo erneuert. „In 17 Monaten 17 neue Langstreckenjets einzuführen und dabei den Hersteller (von Boeing auf Airbus) zu wechseln, da hätte ich vorher gesagt: unmöglich“, berichtet Gerber. Doch Condor habe genau das geschafft, obwohl Airbus „kein einziges Flugzeug pünktlich geliefert hat.“ Hinzu kommt: Der Flugbetrieb im Alltag sei im Moment „unglaublich anstrengend“ – das Wachstum muss erst einmal organisiert werden, und immer wieder hat im Frühsommer das Wetter den Flugplan durcheinander gebracht. „Auch im Sommer wird nicht alles klappen“, prognostiziert der neue Geschäftsführer.

Noch drei weitere Großraumjets vom Typ Airbus A330neo werden folgen. Gerade hat die Airline begonnen, auch die Kurz- und Mittelstreckenflotte zu erneuern, bis 2029 sollen alle 41 neuen Jets ausgeliefert werden. Und im kommenden Jahr will Gerber mit dem Aufsichtsrat besprechen, wie es in Sachen Flotte weitergeht. Könnte sein, dass die Airline noch einmal nachbestellt.

Im Hintergrund tun sich indes ein paar strategische Fragen auf. Der Finanzinvestor Attestor hält 51 Prozent der Anteile, die staatliche Förderbank KfW über ein Finanzvehikel die restlichen 49 Prozent. Bis 2025 muss Condor ein KfW-Darlehen zurückzahlen. Danach könnte Attestor die restlichen Anteile übernehmen. Die Frage allerdings ist eher, wie lange Attestor selbst Condor noch im Portfolio behalten will und wann Condor wieder zum Verkauf steht.

Gerber betont, das Investorenthema werde eher nach 2026 akut und müsse das Unternehmen derzeit nicht belasten. In der Zwischenzeit versucht er aber, der Fluglinie über Partnerschaften dort einen besseren Marktzugang zu verschaffen, wo Condor selbst keine eigenen Flüge einführen kann, etwa in den USA und Kanada. Kooperationen gibt es bereits mit Alaska Airlines und Westjet. Zuletzt sorgte Condor in der Branche für Aufsehen, als sie sich mit Emirates auf Gemeinschaftsflüge einigte. Condor nimmt dabei im Oktober die Strecke Berlin-Dubai auf, die Emirates seit vielen Jahren gerne selbst starten würde. Ihr fehlen dafür aber die Verkehrsrechte.

Condor selbst expandiert in der Langstrecke auch in Asien, Im Herbst nimmt sie Flüge nach Bangkok, Phuket und Hangzhou auf. Gerber will die Strategie fortsetzen, eine Mischung aus Geschäftsreise- und Ferienzielen anzubieten.

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