Höhere Rente: Legaler Trick beschert Rentnern mehr Geld auf dem Konto
Höhere Rente: Legaler Trick beschert Rentnern mehr Geld auf dem Konto
Portemonnaie mit Münzen
Die Renten in Deutschland reichen oftmals nicht für einen komfortablen Lebensabend. Einige Rentner können mit einem legalen Trick das Maximum herausholen.
Dortmund – Arbeiten während der Rente? Das stellen sich viele angehende Rentner sicherlich anders vor. Dabei dürfen Altersrentner beliebig viel hinzuverdienen, ohne mit Abzügen bei ihrer Altersversorgung rechnen zu müssen. Und mit einem legalen Trick kann dadurch auch die Rente maximiert werden.
Höhere Rente: Legaler Trick beschert Rentnern mehr Geld auf dem Konto
Seit dem 1. Januar 2023 gibt es keine Hinzuverdienstgrenze mehr für deutsche Rentner. Durch diese Änderung kann die sogenannte „Altersrente für langjährig Versicherte“ für viele Menschen eine attraktive Option sein – trotz Abschlägen (mehr Politik-News auf RUHR24 lesen).
Um den „Trick“ in Anspruch zu nehmen, müssen allerdings mehrere Bedingungen erfüllt sein. Ausgeklammert werden in diesem Artikel Empfänger einer „Altersrente für besonders langjährig Versicherte“, die ohnehin mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen und unbegrenzt hinzuverdienen können:
- Die betreffende Person muss mindestens 35 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben
- Die „Altersrente für langjährig Versicherte“ muss im Alter von 63 Jahren mit einem Abschlag von 14,4 Prozent in Anspruch genommen werden
Rente aufbessern: Mit einem legalen Trick kann das Maximum herausgeholt werden
Anstatt dann in den Ruhezustand zu gehen und lediglich die verminderte Rente zu erhalten, wird vier Jahre bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze weitergearbeitet. Während dieser Zeit werden weiterhin Rentenpunkte gesammelt, die die Rente später erhöhen.
Durch das volle Gehalt (Voraussetzung ist in allen Fällen ein gut bezahlter Job) und das fortgesetzte Sammeln der Rentenpunkte kann der Abschlag vollständig ausgeglichen werden. Die Gewerkschaft Verdi hat auf ihrer Webseite eine Beispielrechnung veröffentlicht:
Rechenbeispiel zur Maximierung der Rente:
Anna, Jahrgang 1964, plant ihren Renteneintritt. Sie möchte mit 63 Jahren Altersrente beziehen und gleichzeitig weiterarbeiten. Bei ihrer Arbeit verdient sie jährlich den Durchschnittsverdienst von 43.142 Euro (Stand 2023). Mit 63 Jahren hat sie 45 Entgeltpunkte (EP) gesammelt und kann eine Bruttorente von 1.692 Euro erwarten (37,60 x 45 EP). Aufgrund des vorzeitigen Renteneintritts wird ein Abschlag von 14,4 Prozent fällig (etwa 244 Euro bzw. 6,5 EP).
Durch das Weiterarbeiten erhält Anna jährlich einen EP (insgesamt also vier EP in vier Jahren). Mit 67 Jahren beträgt der Abschlag dann nur noch 2,5 EP bzw. 94 Euro.
In den vier Jahren hat sie monatlich zu ihrem Einkommen rund 1.448 Euro Rente bezogen. Die Rentenzahlungen belaufen sich insgesamt also auf 69.500 Euro. Dem gegenüber steht der lebenslange Abschlag von 94 Euro. Bei einer angenommenen Rentenbezugszeit von 20 Jahren (entspricht in etwa dem Durchschnitt 2023) wären das etwa 22.560 Euro. Anna hätte insgesamt rund 47.000 Euro (69.500 - 22.560 = 46.940) mehr zur Verfügung.
Quelle: Ver.di
Maximale Rente im Alter: Individuelle Situation muss geprüft werden
Wie bereits im Rechenbeispiel sichtbar ist, hängt der Nutzen des Tricks von verschiedenen Faktoren ab und ist sehr individuell. Grundsätzlich zu beachten sind die folgenden Punkte:
- Arbeitsvertrag: Es muss sichergestellt werden, dass der Arbeitsvertrag es erlaubt, nach Rentenbeginn, weiterzuarbeiten. Eventuell müssen in Absprache mit dem Arbeitgeber Anpassungen erfolgen.
- Steuern und Sozialversicherungsbeiträge: Auf Rente und Gehalt müssen Steuern gezahlt werden. Zudem fallen weiterhin Sozialversicherungsbeiträge an.
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Wer den Schritt gehen möchte, sollte sich also unbedingt beraten lassen und alles genauestens durchrechnen. Ein unabhängiger Rentenberater kann beispielsweise die individuelle Situation prüfen und dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen.