Diese Schädlinge wirst du nur mit einem Profi los
Bettwanzen wirst du als Privatperson kaum wieder los. Das liegt daran, dass die Tierchen auf den Menschen als Wirt spezialisiert sind und so immer wieder Resistenzen gegen Insektizide entwickeln.
Gerade im Sommer wimmelt es draussen von Insekten, aber auch drinnen fühlen sie sich wohl. Wir sagen dir, was du dagegen tun kannst – und wann ein Profi ran muss.
Manche Menschen haben mehr Mühe mit Insekten als andere, aber niemand möchte Schaben, Wespen und Co. in der eigenen Wohnung haben.
Rahel Beck ist Biologin bei der Schädlingsbekämpfungsfirma Rentokil Schweiz AG und erklärt, für welche Tierchen sie besonders viele Anrufe erhält: «Kunden melden sich oft wegen Wespen und Ameisen, aber auch wegen Bettwanzen und Schaben. Auch Staubläuse sind ein häufiges Problem, gerade in feuchten Umgebungen zum Beispiel anfangs der Heizperiode, da sie sich von Schimmel ernähren.»
Was lockt die Tiere an?
«Viele Schädlinge mögen Feuchtigkeit», sagt Rahel Beck. «In Neubauten ist oft der Beton noch etwas feucht. Die Bewohner merken das zwar nicht, aber Staubläuse, Silberfische und andere Tiere profitieren davon. In kleiner Anzahl sind diese Tiere aber kein grosses Problem und brauchen nicht immer einen professionellen Dienstleister.»
Auch offene Lebensmittel locken zahlreiche Tierchen an: Süsse und eiweisshaltige Speisen sind eine beliebte Nahrungsquelle für Ameisen und Wespen. Mehlmilben und Brotkäfer stehen auf Gluten und Backwaren und Kompost lockt Essigfliegen an. Es ist also wichtig, offene Verpackungen dicht zu verschliessen. Laut Beck soll man auch regelmässig den Vorratsschrank auf Befall kontrollieren: «Ein starker Befall entsteht meist nicht innert einiger Tage, erkennt man ihn früh genug, wird man die Tiere auch wieder los.»
Welche Schädlinge kann ich selbst bekämpfen?
Wenn man weiss, dass die Ameisen von draussen kommen, ist die Bekämpfung einfach: Wenn die Nahrungsquelle verschwindet, verschwinden auch die Ameisen. Das Gleiche gilt für Brotkäfer, Essigfliegen und Co.
Brotkäfer breiten sich, wie es der Name schon sagt, gerne in Brot aus – und in anderen, glutenhaltigen Lebensmitteln.
Findest du Tierchen in deinem Essen, musst du nicht zwingend alles wegschmeissen, wie Beck erklärt: «Hitze und Kälte hilft bei fast allen Insekten: Eine Stunde bei 60 Grad in den Backofen oder eine Woche im Tiefkühler bei -18 Grad tötet vieles ab und so muss man keine grösseren Mengen Lebensmittel wegwerfen. Eine gründliche Kontrolle und anschliessende Beobachtung der Lebensmittel ist aber wichtig. Bei einigen Schädlingen, unter anderem Mehlmilben, ist aber Vorsicht geboten, da die meist ein Zeichen von Schimmelaktivität sind.»
Wann muss ein Profi ran?
Es gibt einige Tierchen, die man als Privatperson mit Zugang zu im Handel erhältlichen Insektiziden kaum bekämpfen kann – oder man setzt sich bei der Entfernung einem gesundheitlichem Risiko aus, wie beispielsweise bei Wespen- oder Hornissennestern. In der Bildstrecke zeigen wir dir fünf Schädlinge, die du alleine kaum wieder loswirst.