Karibik: Hurrikan »Beryl« richtet Zerstörung an
Der Rekordsturm »Beryl« hat auf den Kleinen Antillen erste Spuren der Verwüstung hinterlassen. Nun zieht der lebensgefährliche Hurrikan weiter in Richtung Mexiko.
Karibik: Hurrikan »Beryl« richtet Zerstörung an
Der Wirbelsturm »Beryl« hat den Südosten der Karibik erreicht. Zunächst traf er die Insel Carriacou, die zum Staat Grenada gehört. Es handelt sich um den ersten Hurrikan der Saison mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Kilometern pro Stunde.
Neben Grenada gibt es eine Sturmwarnung für Barbados, St. Vincent und die Grenadinen sowie Tobago. Nach Angaben des US-amerikanischen Hurrikanzentrums sorgte der Sturm für Stromausfälle, überfluteten Straßen und eine Sturmflut in Teilen der Inseln.
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Politiker warnen
Auf Barbados seien Hunderte Menschen in Schutzräumen untergebracht worden, sagte eine Sprecherin dem Fernsehsender CNN. Die Einwohner sollten ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen.
Die Gouverneurin von Grenada hat einen Notstand ausgerufen, der bis Dienstag gelten soll. Bis auf einige öffentliche Orte bleiben alle Einrichtungen auf der Insel geschlossen. Auch die Flughäfen auf Barbados, Grenada und Saint Lucia mussten den Betrieb einstellen.
In weniger als 24 Stunden hatte sich »Beryl« am Sonntag von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der zweitstärksten Kategorie 4 entwickelt. Damit ist er der früheste atlantische Hurrikan dieser Größenordnung jemals. Zuvor hielt den Rekord Hurrikan Dennis, der am 8. Juli 2005 zu einem Hurrikan der Kategorie 4 wurde.
Von einem Hurrikan spricht man ab Windgeschwindigkeiten von 119 Kilometern pro Stunde. Stufe 4 beginnt bei 215, die höchste Stufe 5 bei 251 Kilometern pro Stunde.
»Beryl« leitet Saison ein
Tropenstürme in der Region werden jedes Jahr nach alphabetischen Listen benannt. Der schon extrem starke »Beryl« ist also erst der zweite Sturm der Saison, die im Atlantik am 1. Juni und im Pazifik am 15. Mai beginnt.
Nach Einschätzung der US-Wetterbehörde könnte die Saison in diesem Jahr ungewöhnlich stark werden. Das liege unter anderem an besonders hohen Wassertemperaturen im Atlantik und dem erwarteten Einsetzen von »La Niña«, einer Phase kühleren Wassers im Pazifik.
Prognosen zufolge dürfte sich »Beryl« weiter westwärts durch das karibische Meer bewegen. Am Donnerstag soll er sich der Ostküste der mexikanischen Halbinsel Yucatán nähern, an der sich mehrere beliebte Badeorte befinden.