Ukrainer flüchtet vor Selenskyj-Armee: «Ich bin nicht für den Krieg gemacht»

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Ukrainische Soldaten opfern viel, um Russlands Invasion abzuwehren. Doch nicht alle wollen an die Front. (Symbolbild)

Angst, Schlaflosigkeit, Schmerzen, Tod: Ukrainische Soldaten opfern viel, um den russischen Angriffskrieg aufzuhalten. Selbst dann, wenn Munition knapp wird und Russland droht, Verteidigungslinien zu überrennen, hält die Ukraine stand und schlägt zurück – wie zuletzt in der Region Charkiw.

Dort gelang es den ukrainischen Truppen, die Russland-Offensive abzuwehren. Die Verluste Russlands sollen mittlerweile so verheerend sein, dass der Kreml einige seiner Einheiten zurückziehen musste. Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren die Invasion ab, die Machthaber Wladimir Putin im Februar 2022 startete.

Ohne westliche Unterstützung könnte die Ukraine den Angriff nicht lange abwehren. Munition und Waffensysteme liefern etwa Europa und die USA – doch bei der menschlichen Ressource gibt es keinen Nachschub von aussen. Dabei fehlt es den ukrainischen Streitkräften dringend an Soldaten.

Expertinnen und Experten sprechen von einer neuen Rekrutierungswelle, die nicht jeder im Land begrüsst – wie der Ukrainer Dmytro.

Ukraine-Krieg: Angst vor dem Töten – «Ich ertrage es nicht mehr»

«Ich möchte das Land verlassen. Ich ertrage es nicht mehr, hier gefangen zu sein», sagt Dmytro im Gespräch mit dem britischen «Guardian». Seit einem Monat verschanzt sich der 31-jährige Fotograf aus Charkiw in seiner Wohnung. Nur selten traut er sich nach draussen, um der Einberufung zur Armee zu entgehen.

Dmytro hat nun beschlossen, die Ukraine illegal zu verlassen.

«Ich habe nie daran gedacht, das Land zu verlassen, bis die Mobilmachungsgesetze eingeführt wurden. Aber ich kann nicht ewig in meiner Wohnung hocken», sagt er.

ukrainer flüchtet vor selenskyj-armee: «ich bin nicht für den krieg gemacht»

Ukrainische Rekruten beim Training: Der Ukraine droht zunehmend ein Mangel an Kämpfern.

Dem Bericht zufolge verabschiedete die Ukraine vor kurzem neue, weitreichende Mobilisierungsmassnahmen, die es dem Militär ermöglichen, mehr Soldaten einzuberufen und strengere Strafen für Wehrdienstverweigerung zu verhängen. Damit werden wohl auch die Versuche zunehmen, aus dem Land zu fliehen.

«Ich kann keine Menschen töten, auch wenn es Russen sind.»

- Ukrainer Dmytro -

Bereits seit Beginn des Krieges sollen Tausende von ukrainischen Männern illegal die Grenze überquert haben, um einer Einberufung zu entkommen. Dabei besteht ein landesweites Ausreiseverbot für Männer zwischen 18 und 60 Jahren.

Hier kommen sogenannte Online-Schlepper ins Spiel, die eine Flucht vor der Front versprechen. Auch Dmytro will dieses Angebot annehmen.

Mit 8'000 Euro-Ticket in die Freiheit: «Ich will nicht sterben»

Über Freunde, die bereits geflohen waren, knüpft Dmytro online Kontakt zu Personen, die versprechen, ihn aus der Ukraine zu bringen. Das lassen sich die Schlepper gut bezahlen, die Flucht-Tickets beginnen bei 8'000 Euro. Doch das ist es Dmytro offenbar wert.

«Ich bin nicht für den Krieg gemacht. Ich kann keine Menschen töten, auch wenn es Russen sind. Ich werde es nicht lange an der Front aushalten. Ich möchte eine Familie gründen und die Welt sehen. Ich bin nicht bereit zu sterben», begründet der Ukrainer seine Entscheidung.

Ihm zufolge ist die Nachfrage bei den Schleppern hoch. Erst kürzlich haben sie deutlich ihre Preise angehoben. Zum Beginn des Angriffskrieges meldeten sich Hunderttausende von Ukrainern noch freiwillig zum Dienst an der Front, um die Unabhängigkeit ihres Landes zu schützen.

Doch nach mehr als zwei Jahren sind viele dieser Soldaten tot, verwundet oder einfach erschöpft. In einem früheren watson-Gespräch Anfang des Jahres sagte der ukrainische Soldat Yuliy Terekhov, dass die Ukraine-Truppen oft nicht rotieren können und damit keine Pausen erhalten.

21+ treffende Memes und Tweets zum Ukraine-Krieg und Putins Erzfeindin

Um die Reihen an der Front aufzufüllen, unterzeichnete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im vergangenen April ein umstrittenes Gesetz, mit dem das Mobilisierungsalter von 27 auf 25 Jahre herabgesetzt wurde.

Nach den neuen Richtlinien können laut «Guardian» Wehrdienstverweigerer ihre Führerscheine verlieren, ihre Bankkonten können eingefroren und ihr Eigentum kann beschlagnahmt werden.

Die Einberufung in der Ukraine steht immer wieder in der Kritik, sie sei chaotisch und von Korruption überschattet. So sind Fälle bekannt, bei denen Ukrainer der Front durch die Zahlung eines Bestechungsgeldes entkommen.

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