Von Belgien über Marokko nach Dresden: Die wilde Reise einer dreifachen Mutter!

Dresden - Schluss machen, einfach wegfahren, alles hinter sich lassen! Was viele Menschen immer wieder umtreibt, hat Jyoti Vennix in die Tat umgesetzt: Die 56-jährige Ehefrau und dreifache Mutter ist heute vor 725 Tagen zu Fuß aus Belgien losgegangen. Das Wochenende machte sie Pause in Dresden.

Jyoti Vennix (56) startete vor 725 Tagen ihre Wanderung durch Europa und legte in Dresden einen Zwischenstopp ein.

Am 7.7.22 um 11.11 Uhr startete die belgische Künstlerin ihre Reise aus Brüssel durch Europa. Bis Marokko ist sie gelaufen, über Sizilien und Österreich nach Deutschland gekommen.

Zehn Länder hat Jyoti Vennix so zu Fuß bereist: "Ich hatte nur in den ersten drei Wochen Blasen an den Füßen, jetzt nicht mehr", berichtet die Belgierin strahlend am Elbufer. Dresden war ein geplantes Pflichtziel auf ihrer Reise.

Nachdem Jyoti Vennix vor ein paar Jahren den Krebs besiegt hatte, kam Corona und damit die wirtschaftliche Katastrophe: "Ich habe als Clown gearbeitet und hatte dann nichts mehr. Keine Aufträge, kein Geld", beschreibt Vennix die fatale Lage für Künstler während der Pandemie. Die Idee zu gehen war geboren.

Nach reiflicher Überlegung knüpfte Vennix Kontakte zu Galerien, um von unterwegs ihre Kunst zu verkaufen und so die Reise zu finanzieren.

Am Montag geht Jyoti Vennix weiter. Zunächst Richtung Köln, dann weiter in die Niederlande, um nach 777 Tagen Fußmarsch wieder zu Hause bei ihrer Familie in Brüssel anzukommen.

So geht die Reise der Belgierin weiter

Auf dem Weg von Prag nach Dresden machte die Künstlerin Halt in Pirna, erhielt dort von interessierten Menschen neben einer Ansichtskarte auch die Einladung ins Restaurant.

Als sie ihrem Ehemann vom geschmiedeten Plan erzählte, glaubte dieser zunächst, sie wolle ihn verlassen: "Mir war genauso klar, dass ich gehen muss, wie dass ich zurückkehren werde. Als meine Tochter Ende Juni 2022 ihre Schule beendet hatte, ging es los", so Vennix.

Immer an ihrer Seite ist ihr Wägelchen "Arlette". Eine der drei Hupen daran hat Vennix in Pirna gekauft: "Es ist alles drin. Von Zelt über Gaskocher bis zum Müsli mit etwas Pflanzenmilch."

Sorgen um ihre Zukunft macht Jyoti Vennix sich nicht: "Ich gehe offen durch die Welt und es gibt wunderbare Menschen, die mir helfen", so die Reisende.

Heute Morgen musste sie noch zur Post, um Kunst nach Brüssel zu versenden: "Ich gehe jetzt nach links in Richtung Köln. Dann die Niederlande. Es sind noch ein paar Kilometer bis Zuhause."

Augenblicke, Erfahrungen und Müllreste gestaltet Jyoti Vennix zu Kunstwerken, verkauft diese im Internet und finanziert sich so ihre Reise.

Gute Reise!