Sieg gegen Belgien - Frankreich bleibt ohne eigenen EM-Treffer aus dem Spiel – steht aber im Viertelfinale
Beim glücklichen Sieg zum Auftakt gegen Österreich hatte den Franzosen ein Eigentor das 1:0 beschert. Das zweite Gruppenspiel bei der EM gegen die Niederlande war torlos geendet, und gegen Polen hatte Kylian Mbappé vom Elfmeterpunkt getroffen.
Ohne eigenen Treffer aus dem Spiel heraus war Frankreich ins Achtelfinale eingezogen, und das bleibt auch nach dem 1:0 (0:0) gegen Belgien so. Das Team setzte seinen Minimalisten-Fußball bei der Europameisterschaft fort und hat sich ins Viertelfinale gezittert. Der zweimalige Europameister um Maskenmann Kylian Mbappé gewann in Düsseldorf glücklich. Die Entscheidung fiel durch ein Eigentor von Jan Vertonghen, der einen Schuss von Ex-Bundesliga-Profi Randal Kolo Muani in der 85. Minute abfälschte.
„Wir hatten jede Menge Chancen, haben uns aber nicht belohnt und sind jetzt dennoch zufrieden“, sagte Kolo Muani: „Wir wollten Ballbesitz. Das hat geklappt. Es geht weiter.“
Randal Kolo Muani und Antoine Griezmann feiern den Siegtreffer
Trotz bislang nur drei Toren bei dieser EM blieben die Franzosen damit seit dem 0:1 bei der WM 2014 gegen Deutschland bei Turnierspielen in regulärer Spielzeit unbesiegt. Für die Équipe Tricolore geht es nun am Freitag im Viertelfinale in Hamburg weiter. Dann muss sie jedoch auf Mittelfeldspieler Adrien Rabiot von Juventus Turin verzichten, der seine zweite Gelbe Karte im Turnier sah.
Belgien muss dagegen auch unter dem deutschen Trainer Domenico Tedesco vorzeitig die Heimreise antreten. Der ewige Geheimfavorit um Superstar Kevin De Bruyne war bei der WM 2022 sogar bereits in der Vorrunde gescheitert.
Frankreich trifft das Tor nicht
Das mit Spannung erwartete vermeintliche Top-Duell entpuppte sich schnell als Langweiler. Beide Teams setzten ihre überwiegend uninspirierten und enttäuschenden Leistungen aus der Vorrunde nahtlos fort. Frankreich machte einmal mehr viel zu wenig aus den technischen Fähigkeiten im Kader und spielte mit zu wenig Tempo. „Natürlich musst du die Dinger im Tor unterbringen, wenn du die Chancen hast“, sagte Nationalcoach Didier Deschamps, verkniff sich ansonsten aber Kritik.
Topstar Mbappé, der sich zwei Wochen zuvor an selber Stelle beim 1:0 gegen Österreich die Nase gebrochen hatte, blieb extrem unauffällig. Bei den Belgiern fehlte es an der nötigen Präzision im Angriff, zudem wurde das zu große Leistungsgefälle im Team einmal mehr offensichtlich. Immer wieder ließ sich Kapitän und Starspieler Kevin De Bruyne sehr weit zurückfallen, um den Spielaufbau anzukurbeln. So büßte der Offensivspieler von Manchester City aber viel von seiner Torgefahr ein.
Die beste Chance hatten die Franzosen erst nach gut 34 Minuten, als der frühere Gladbacher Marcus Thuram einen Kopfball knapp neben das Tor setzte. Bis dahin hatte Belgien etwas gefährlicher gewirkt. Insgesamt blieb das Spiel vor der Pause auf beiden Seiten aber viel zu statisch und ereignisarm.
Warum beide Teams in der Vorrunde jeweils nur zwei Tore zustande brachten, wurde einmal mehr klar. Wie oft beide Angriffsreihen trotz teils freier Schussbahn nicht einmal das Tor trafen, war erschreckend.
Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich das teils unwürdige Spiel fort. Frankreich war nun dominant und schoss mehrfach auf das Tor der Belgier. Aber immer dann, wenn es schnell werden musste, wurde auf beiden Seiten das Tempo verschleppt, und die Stars fanden überhaupt nicht in ihr Spiel. Auch der frühere Bundesligastürmer Thuram spielte einmal mehr arg enttäuschend und blieb unter seinen Möglichkeiten. Der Angreifer von Inter Mailand musste nach rund einer Stunde vom Feld und wurde durch den früheren Frankfurter Kolo Muani ersetzt.
In der 83. Minute scheiterte De Bruyne mit einem wuchtigen Schuss an Frankreichs Keeper Mike Maignan. Auf der Gegenseite erlöste Kolo Muani die Franzosen von Trainer Didier Deschamps mit dem mittlerweile 20. Torschuss seiner Mannschaft. Verteidiger Vertonghen fälschte seinen Schuss unhaltbar ab.
]]>