Napoleons Pistolen unterm Hammer – Millionen erwartet
In Fontainebleau werden zwei Pistolen von Kaiser Napoleon (1769 – 1821) versteigert. Er wollte sich 1814 damit erschiessen, doch ein Diener verhinderte das.
Zwei Pistolen, mit denen sich Napoleon Bonaparte einst selbst umbringen wollte, kommen in Frankreich unter den Hammer. Wie das Auktionshaus Osenat am Montag mitteilte, wird der Erlös aus der Versteigerung der mit Gold und Silber verzierten Waffen am kommenden Wochenende südlich von Paris auf bis zu 1,5 Millionen Euro geschätzt. Auf den Pistolen zeigt ein eingraviertes Bild Napoleon in voller kaiserlicher Pracht.
Nach seiner Niederlage im Frankreichfeldzug sei Napoleon so deprimiert gewesen, dass er am 12. April 1814 mit den Waffen Suizid begehen wollte, sagte Auktionator Jean-Pierre Osenat der Nachrichtenagentur AFP. «Aber sein Diener hat das Schiesspulver aus der Schatulle entfernt.» Stattdessen habe der französische Kaiser dann aber Gift genommen. Doch er habe sich erbrochen und auch diesen Suizidversuch überlebt.
Später habe Napoleon die Pistolen seinem engstem Berater, dem General Armand de Caulaincourt, geschenkt, um diesem für seine Treue zu danken. Laut den Auktionatoren verblieben die Waffen bis heute in Familienbesitz.
Napoleons Hut brachte 1,9 Millionen Euro
Erinnerungsstücke an Napoleon sind bei Sammlern äusserst begehrt: Sein berühmter schwarzer Zweispitz mit Verzierungen in den französischen Nationalfarben erzielte bei einer Versteigerung im November eine Rekordsumme von 1,9 Millionen Euro.
Nach seiner Abdankung ging Napoleon ins Exil auf die Insel Elba vor der Küste Italiens. Schon bald langweilte er sich und kehrte in dramatischer Weise nach Frankreich zurück, doch seine Karriere war endgültig beendet, als er 1815 in der Schlacht von Waterloo von den Briten besiegt wurde. Sechs Jahre später starb er im Exil auf der Insel St. Helena im Südatlantik.