Achtelfinale - Handgreiflichkeiten und heftige Beleidigungen nach Englands Sieg
Die Slowakei war so nah dran an der Sensation gegen England – erst in der Nachspielzeit schoss Jude Bellingham das rettende Tor zum 1:1. In der Verlängerung sicherten sich dann die „Three Lions“ das Ticket ins Viertelfinale. Trotz starker Leistung ist da der Frust natürlich groß bei den Slowaken – vor allem Trainer Francesco Calzona war aufgebracht und mit der Schiedsrichter-Leistung unzufrieden.
Nach dem Schlusspfiff stürmte er zu Umut Meler aufs Feld, um sich bei dem Unparteiischen zu beschweren. Englands Mittelfeldspieler Declan Rice stand daneben und stieg in die Diskussion ein. Das gefiel Calzona offenbar überhaupt nicht. Er schubste den Engländer weg, es kam zur Rudelbildung. Englands Ersatzkeeper Aaron Ramsdale musste sogar eingreifen und Rice zurückhalten. Es sollen zudem heftige Beleidigungen gefallen sein.
Nach Schlusspfiff wurde es kurz hitzig
Auf der anschließenden Pressekonferenz erklärte der Italiener: „Rice sollte zu den Schiedsrichtern gehen, um sich zu verabschieden, und dann den Platz verlassen. Ich musste mit den Schiedsrichtern sprechen. Aber er ist nicht gegangen, sondern hat weitergemacht.“ Dem Coach habe nicht gefallen, dass die Engländer für ihr Zeitspiel in der Verlängerung nicht bestraft wurden. Die Fronten sind jedoch offenbar inzwischen geklärt: „Er hat sich dann entschuldigt und es war alles in Ordnung“, so Calzona.
Stolz auf die Leistung überwiegt
Calzona zog jedoch bei allem Frust über das unglückliche Aus eine positive Bilanz. „Zweifelsohne überwiegt der Stolz, weil wir ein großartiges Spiel gezeigt haben“, kommentierte der 55 Jahre alte Trainer das 1:2 (1:0/1:1) nach Verlängerung.
„In allerletzter Sekunde ist dieser Traum geplatzt. Aber wir waren gegen einen Gegner, der zu den Favoriten zählt, sehr nah dran“, sagte Calzona. „Der Kader der Engländer ist 1,5 Milliarden Euro wert. Da kann es schon mal passieren, dass ein Gegentor fällt.“
Der Coach verwies auf die defensive Gangart des englischen Luxuskaders in den letzten Minuten der umkämpften Verlängerung, um die Führung durch Harry Kane (91.) über die Zeit zu retten: „Es erfüllt mich mit Stolz, dass der Gegner am Ende nur Mittelfeldspieler und Abwehrspieler einwechselt, weil er Respekt hat.“
Ähnlich wie der Coach wertete auch Angreifer Lukas Haraslin das EM-Erlebnis positiv: „Wir sind traurig, aber wir können als Sieger nach Hause fahren.“
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