Seit seiner Ankunft in Leverkusen galt Odilon Kossounou als Abwehrtalent. Lange hat es beim Ivorer an der nötigen Konstanz gemangelt, nun vollzieht er einen riesigen Sprung – zum Leidwesen von Josip Stanisic.
Der Mann, der Bayerns Deal noch schlechter aussehen lässt
Viele bringen die Leverkusener Rekordjagd in erster Linie mit der furios aufspielenden Offensivabteilung in Verbindung: Ob die Zauberfüße von Florian Wirtz, die Urgewalt von Victor Boniface, die gottgegebene Schusstechnik von Alejandro Grimaldo oder die technische Raffinesse von Jonas Hofmann – Bayer verfügt über eine ganze Reihe an Schlüsselspielern, die ein Match praktisch im Alleingang entscheiden können.
Doch der andauernde Höhenflug ist bei Weitem nicht allein auf diese Akteure zu reduzieren. Trainer Xabi Alonso wird nicht müde, dies unaufhörlich zu betonen. Zeigt das rheinländische Erfolgsteam nämlich nicht mehr nur reinen Power-Fußball, sondern auch überaus verlässliche Defensivarbeit. Und dort ist ein Spieler, der eigentlich kaum im Mittelpunkt steht, dank seines hohen Energielevels gar nicht mehr wegzudenken: Odilon Kossounou.
„Mit unserer ungewöhnlichen Dreierkette bin ich heute sehr zufrieden“, rückte der Spanier nach dem 3:0-Sieg in Bremen, seinem mittlerweile achten in Folge, die Abwehrreihe in den Vordergrund.
Etwas überraschend verteidigten dort Piero Hincapie und Robert Andrich, die in der laufenden Bundesliga-Saison jeweils erst zum zweiten Mal beginnen durften. Und ebenjener Kossounou. Zweifellos gehört der ivorische Nationalspieler zu denjenigen, die in den vergangenen Monaten den größten Schritt nach vorne gemacht haben.
Kossounou? „Spielt unglaublich sicher“
An der Weser agierte Kossounou einmal mehr sehr aufmerksam, gewann fünf seiner sechs Zweikämpfe und war stets zur Stelle, wenn Bremen mal offensiv anklopfte – eine erneut bärenstarke Leistung.
Gab der 22-Jährige lange nur athletisch ein solides Bild ab, hat er mittlerweile deutlich an Reife und Wettkampfhärte zugelegt, sich in jeglicher Hinsicht gesteigert. Hervorragendes Stellungsspiel, eine gute Antizipation, das passende Timing in direkten Duellen, seine Kopfballstärke – in Leverkusen zeigt er all das gerade jede Woche.
„Odi spielt unglaublich sicher. Er war ja schon immer körperlich aggressiv und zweikampfstark, aber jetzt macht er es auch mit Ball hervorragend“, schwärmte Sportdirektor Simon Rolfes neulich von seinem Schützling, der dadurch in der Spieleröffnung ebenso bedeutsam geworden ist.
Galt vormals einzig Edmond Tapsoba als kreativer Initiator in der hinteren Dreierkette, besitzt Bayer jetzt durch Kossounou auch im Aufbau die nötige Variabilität und ist noch schwerer berechenbar.
Mit geringer Fehlerquote kurbelt er die Angriffe immer wieder an, sucht mutige Tiefenpässen und hat seinen Platz im inzwischen standardisierten Leverkusener 3-4-2-1-System längst zementiert. Logische Folge: Das Selbstvertrauen des Ivorers ist riesig.
So hat Stanisic gegen Kossounou keine Chance
Wem das kaum in die Karten spielt, ist Josip Stanisic, dem direkten Konkurrenten auf der halbrechten Abwehrseite. Die Bayern-Leihgabe droht auch im Endspurt dieses Jahres nicht von der Bank wegzukommen – zumindest, was die Bundesliga angeht.
Dort durfte der 23-Jährige erst einmal in der Startelf ran, sammelte insgesamt 162 Minuten. Sicherlich viel zu wenig für die Ansprüche des Verteidigers. Stanisic kann sich zwar regelmäßig in den Pokalspielen für Höheres empfehlen, hat sich bislang auch keine nennenswerten Fehler erlaubt. Allerdings interpretierte er seine Rolle oft zurückhaltender, nicht so risikofreudig und kreativ.
Und: Sollte sein Teamkollege die aktuelle Topform konservieren, gibt es für den Kroaten sowieso keinen Weg vorbei. Schließlich ist Kossounou ein perfektes Sinnbild der gesamten Entwicklung in Leverkusen.
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