Wolff über "Motzki" Hamilton: Entwicklungsrichtung "war so daneben"

Noch klettert er für Mercedes ins Cockpit: Lewis Hamilton in China

Rekordweltmeister Lewis Hamilton hat sich beim Set-up für den China-Grand-Prix gehörig verzockt – und kassiert dafür eine seltene Schelte von Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

“Jetzt kann man wieder einen Grund finden, warum es so war, aber das Auto haben wir definitv falsch hingestellt”, sagt Wolff nach dem Rennen. Seinen Superstar nimmt er dabei explizit nicht aus der Pflicht: “Das war auch etwas, wo Lewis eine Entwicklungsrichtung vorgegeben hat, die war so daneben, dass das Auto nicht um die Kurve gefahren ist.”

Rumms! Ein Satz, der sitzen dürfte beim zukünftigen Ferrari-Piloten, der am Wochenende durch gute Laune außerhalb des Autos auffällt, und durch schlechte darin: Denn tatsächlich ist der Frust bei Hamilton am Sonntag in Schanghai so groß, dass er sich praktisch vom Start weg durch den Grand Prix motzt.

Im Funkprotokoll: Hamilton zeigt Frust

Vom schwachen 18. Startplatz aus will Hamilton vor allem in der Anfangsphase auf weichen Reifen attackieren, doch dieser Plan geht so gar nicht auf – und die Reise für ihn zunächst noch weiter nach hinten.

Schon in Runde zwei hängt Hamilton, der am Start einen weiteren Platz verliert und anschließend nur noch Logan Sargeant hinter sich hat, ein erstes Mal am Funk: “Ich mache keinen Fortschritt auf diesen Reifen”, teilt er seinen Renningenieur mit. Der Unmut über die Reifenwahl bestimmt auch anschließend die Kommunikation, wie das Funk-Protokoll zeigt:

15:12 Hamilton: “Diese Reifen sind schrecklich.”

15:18 Hamilton: “Die Hinterreifen sind tot.”

Nachdem Hamilton die roten Reifen gegen frische Mediums eingetauscht hat, äußert er abermals seinen Ärger über den verkorksten ersten Stint:

15:19: Hamilton “Das war der schlimmste Reifen, Kumpel. Jesus!”

Experte Mathias Lauda hat bei ServusTV kein Verständnis für das viele Gemotze: “Was soll er sonst drauf tun, den Harten? Der hat noch weniger Grip in den ersten Runden. Aber das ist typisch Lewis: Wenn es im Rennen nicht läuft, hört man es fast schon an der Stimme.”

Lauda erklärt: “Wenn er happy ist, ist die Stimme komplett anders. Wenn’s nicht läuft, dann sagt er oft ‘Kumpel’, braucht bisschen ein Ventil. Wenn es gut läuft, sagt er das nie. Dann kann man psychologisch gleich viel raushören.”

Hamilton: “Als wäre was gebrochen”

Allein: Ventil hin oder her, Hamiltons Frust wird nach dem ersten Stopp nicht weniger, bald hängt er hinter Esteban Ocon im lahmen Alpine fest, findet trotzdem keinen Weg vorbei und schimpft weiter:

15:26 Hamilton: “Warum sind wir länger gefahren als diese Jungs vor uns?”

15:29 Hamilton: “Ich kann ihn nicht mal einholen, weil dieses Auto so langsam ist.”

15:36 Hamilton: “Ich habe keinen Grip, Kumpel. Ich weiß nicht was falsch ist.”

15:36 Hamilton: “Die Reifen brechen schon wieder ein.”

Auch hinter dem Safety-Car und später nach seinem zweiten Stopp, bessert sich die Laune des Mercedes-Stars nicht – ganz im Gegenteil:

15:39 Hamilton: “Irgendwas stimmt nicht, Kumpel. Diese Reifen sind schon wieder hinüber.”

15:44 Hamilton: “Das Auto rutscht einfach überall, als wäre was gebrochen. Wahrscheinlich ist es nur die Balance. Es ist richtig schlecht.”

15:45 Hamilton: “Überall, wo ich mit diesem Auto versuche in langsamen Kurven einzulenken, dreht es sich nicht.”

Hamilton klagt in der Folge über blockierende Hinter- und Vorderreifen, fragt seinen Ingenieur dann auch noch einer Hilfestellung, um die Balance in den Griff zu kriegen. Doch wirklich besser wird es nicht.

16:13 Hamilton: “Es ist ziemlich langsam.”

16:25 Hamilton: “Ja, das Auto will einfach nicht einlenken, Kumpel.”

Nach der Zieldurchfahrt auf Rang neun spricht Hamiltons Ingenieur am Funk von einem “harten Tag im Büro” – und erhält dafür Zustimmung vom Rekordweltmeister: “Ja, diesen Set-up-Wechsel würde ich nicht nochmal machen. Tut mir leid. Danke Jungs, guter Job bei den Stopps. Wieder ein harter Tag”, funkt Hamilton auf der Auslaufrunde.

Russell stellt Hamilton in den Schatten

Im Anschluss an das Rennen zeigt sich der Brite in den Interviews ratlos: “Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Untersteuern. Ich lenkte bei langsamer Geschwindigkeit ein und wartete, wartete, wartete … Ich dachte deshalb, ich hätte einen Schaden am Auto, wie einige der anderen, weil an einer Stelle überall Trümmer herumflogen.”

Doch Hamilton muss zerknirscht feststellen: “Es war aber einfach das Set-up, das ich gewählt habe.” Immerhin einen möglichen Grund für seinen kolossalen Griff ins Klo hat der 39-Jährige ausgemacht: “Die Reifendrücke waren so hoch, die schlimmsten, die ich je hatte.”

Damit sei auch das Experiment mit den weichen Reifen am Start hinfällig gewesen: “Oh mein Gott, ich glaube, ich war der einzige auf den weichen Reifen und die fielen schon nach einer Runde auseinander. Das war sehr schwierig.” Vor allem aber die nächste Fehleinschätzung Hamiltons am Sonntag, denn neben ihm starteten auch noch Stroll, Tsunoda und Sargeant auf Soft.

Am Ende muss Hamilton, der nach dem China-Grand-Prix im teaminternen Duell bei Mercedes in den Rennen jetzt mit 0:5 (1:4 im Qualifying) gegen Stallkollege George Russell hinten liegt, eingestehen: “Mit besseren Entscheidungen bei der Abstimmung wären wir vielleicht dort, wo George ist.” Der zweite Silberpfeil schafft es am Sonntag immerhin auf Rang sechs.

Wolff wundert sich über Hamiltons gute Laune

Für Teamchef Wolff ist das Gesamtergebnis trotzdem viel zu wenig: “Wir haben dieses kleine Highlight gestern gehabt, mit Platz zwei im Sprintrennen. Aber Platz sechs, Platz neun, das ist überhaupt nicht unser Anspruch”, sagt der Wiener bei Sky und legt nach: “Jedes Wochenende gibt es irgendeine Erklärung, aber das ist einfach nicht gut genug.”

Mercedes’ Hoffnung sind nun die Updates, die das Team fürs nächste Rennen scharf stellt: “Jetzt bringen wir in Miami ein bisschen was aufs Auto, mal schauen, wie das funktioniert”, so Wolff.

Immerhin dabei nimmt er Hamilton, anders als in China, aber aus der Schusslinie: “Fakt ist, dass die Rolle des Fahrers in der Entwicklung des Autos immer sehr überschätzt wird. Da gibt es einmal im Jahr Input für die kommende Fahrzeugentwicklung und dann während des Jahres einfach Feedback, wie das Auto fährt.”

Auf die Techniker kommt es bei Mercedes jetzt also an. Schlussfolgerung des Teamchefs: “Insofern ist es schlimmer, einen Ingenieur zu verlieren, der dann nach zwölf Monaten in ein anderes Team geht, als einen Fahrer, der nächste Woche das Team wechselt. Da gibt es nicht viel Know-how-Abfluss.”

Dass sein Superstar das Team jedoch mit Saisonende in Richtung Ferrari verlässt, das zeigt offenbar auch bei Wolff Wirkung, kommt er wegen Hamiltons auffallend guter und entspannter Laune nach dem Rennen bei ServusTV doch ins Grübeln: “Er ist eigentlich überraschend gut drauf. Ich weiß nicht, ob das so ist, weil er weiß, dass er woanders hingeht. Das ist so gar nicht seine Art”, wundert sich Wolff.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …

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