Schwere Gewalttat: Meldet sich niemand, werden Bilder veröffentlicht

Im September 2022 wurde am Basler Claraplatz ein 67-Jähriger Friedensaktivist schwer verletzt. Jetzt sollen Bilder des Täters veröffentlicht werden.

Nach einem schweren Gewaltdelikt in Basel sollen Bilder des Täters nun an die Öffentlichkeit kommen. Die Basler Staatsanwaltschaft kündete am Dienstag eine entsprechende Öffentlichkeitsfahndung an.

Am Mittwoch, 21. September 2022, circa 16 Uhr, hat ein Unbekannter am Claraplatz einen damals 67-jährigen Mann mit Körpergewalt schwer verletzt. Beim Geschädigten handelte es sich um einen Aktivisten der Schweizerisch Friedensbewegung, die am damaligen Weltfriedenstag einen Stand am Claraplatz hatte. Mit dem Täter hatte der Aktivist zunächst einen längeren hitzigen Wortwechsel, wie dieser der «Basler Zeitung» erzählte. Anwesende hielten den Täter auf einem «qualitativ sehr guten Foto» fest.

Trotz intensiver Fahndungsmassnahmen liess sich der Tatverdächtige bislang nicht identifizieren. Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt hat daher eine Öffentlichkeitsfahndung verfügt, wie sie am Dienstag mitteilte.

Rossschwanz und «SportXX»-Tasche

Beim Tatverdächtigen soll es sich um einen Mann im Alter von 25 bis 30 Jahren handeln. Zur Tatzeit trug er braune, gelockte, schulterlange Haare, die er zu einem Rossschwanz zusammengebunden hatte. Zudem eine Sehbrille mit goldfarbenen Bügeln und dunklen Brillengläserfassungen. Sein Mehr-Tages-Bart war nicht getrimmt und er trug eine schwarze hüftlange Lederjacke mit Rautenmuster im Oberarmbereich und eine Plastiktüte des Verkaufsgeschäftes «SportXX».

Sollten innert Wochenfrist keine Hinweise zur Identität des Tatverdächtigen eingehen, wird die Staatsanwaltschaft in einem ersten Schritt verdeckte Bilder publizieren. Den bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt zufolge hatte der Täter den Geschädigten nach einem kurzen Gespräch unvermittelt tätlich angegangen und mit Körperkraft verletzt. Der Täter entfernte sich danach.

Der Geschädigte stellte mehrere Wochen später eine Anzeige bei der Polizei, da er feststellte, dass die erlittenen Verletzungen schwerwiegend und nachhaltig waren. Unbeteiligte Dritte hatten vom Tatverdächtigen Bilder aufnehmen können. Trotz dieses Bildmaterials und umfangreicher Ermittlungen konnte der Tatverdächtige bislang nicht identifiziert werden.

Nach der zweiten Deadline unverpixelt

Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt hat nun eine dreistufige Öffentlichkeitsfahndung verfügt. Demnach wird sie am kommenden Dienstag auf ihrer Webseite zunächst verdeckte Bilder des mutmasslichen Täters veröffentlichen. Falls dies innert Wochenfrist nicht zu dessen Identifikation führt, wird sie am darauffolgenden Dienstag, 23. April 2024, die Veröffentlichung der Fotos, die den mutmasslichen Straftäter unverdeckt zeigen, verfügen.

Sollte sich der Tatverdächtige bis zu einem der genannten Zeitpunkte melden oder identifiziert worden sein, wird von der jeweiligen Publikation abgesehen.