Raumfahrt: Hier wird Realität, was in Deutschland undenkbar schien

raumfahrt: hier wird realität, was in deutschland undenkbar schien

Im April soll erstmals eine Rakete von dem Schiff aus abheben.

2024 wird ein besonderes Jahr für die deutsche Raumfahrtindustrie. Die ersten neu entwickelten Raketen werden ins All schießen. Die Bundesrepublik bekommt einen mobilen Startplatz in der Nordsee. Und vom Weltraumbahnhof Kourou soll Ariane 6 abheben, Europas Spitzenrakete, vollgestopft mit Technik aus Deutschland. Ein anderes Prestigeprojekt wird jedoch verschoben.

Drei deutsche Hersteller planen Raketenstarts

In diesem Jahr ist es so weit: Jungfernflüge für die Raketen von drei deutschen Herstellern. Die RFA One der Rocket Factory Augsburg (RFA) soll im Sommer vom Saxavord Spaceport im Norden Shetlands starten. Sie wird bereits Satelliten ins All bringen, auch der geplante zweite Start der Augsburger ist bereits ausgebucht.

Konkurrent Isar Aerospace aus Ottobrunn bei München setzt auf Norwegen. Das Unternehmen nutzt für seine Spectrum-Rakete einen Startplatz auf der norwegischen Insel Andøya. Als Termin war zuletzt das Frühjahr angepeilt. Noch laufen Tests. Mit an Bord sind unter anderem Satelliten des DeutschenZentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der TU Berlin.

Mehr zum Thema: Berliner Raumfahrtunternehmen wollen hoch hinaus

HyImpulse aus dem baden-württembergischen Neuendorf bei Heilbronn geht für den Erststart der SR75 nach Australien. Die Rakete wird nicht in die Tiefen des Alls vorstoßen, sondern soll einen suborbitalen Forschungsflug vollführen. Sie soll erst einmal zeigen, dass der innovative Treibstoffmix mit einer Art Kerzenwachs nicht nur auf dem Teststand funktioniert. Die größere Rakete SL1 ist in zwei Jahren fertig und soll in Saxavord starten.

Raumfahrt: Weg von staatlich finanzierten Projekten, hin zur Privatwirtschaft

Die drei Firmen sind Teil des sogenannten New Space. Seit Jahren wandelt sich die Raumfahrt von staatlich finanzierten Projekten hin zu privaten, kommerziellen, auch weil technisch mehr möglich ist, etwa Satelliten im Kartonformat. Die Kosten sinken, weil die Geräte in Masse gefertigt werden. Firmen tüfteln an erdumspannenden Netzen, die die Erde beobachten können, beim autonomen Fahren helfen sollen, Internet aus dem All liefern oder moderne Präzisionslandwirtschaft ermöglichen.

Die Beratungsfirma Euroconsult schätzt das Marktvolumen allein für Satelliten bis 2032 auf 588 Milliarden Dollar (535 Milliarden Euro) weltweit. Fast 2800 Satelliten sollen demnach jährlich ins All, vor allem in den sogenannten Low Earth Orbit (LEO) in Höhen um die 500 Kilometer. Um dorthin zu kommen, sind kleine, in Massen gefertigte günstige Raketen nötig, sogenannte Microlauncher wie RFA One, Spectrum oder SL1.

Sie sind um die 30 Meter hoch, haben gut zwei Meter Durchmesser und können bis zu 1,3 Tonnen Nutzlast tragen – klein im Vergleich zur Falcon 9 der US-Firma SpaceX mit 70 Meter Höhe und 3,7 Meter Durchmesser. Hinter RFA stehen das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB und der US-Finanzinvestor KKR. Isar Aerospace wird unter anderem von den Wagniskapitalgebern UVC Partners und Earlybird sowie von Airbus un…

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