Isaac Herzog: Israels Präsident warnt vor iranischem »Imperium des Bösen«

Das Streben Irans nach der Atombombe sei die »größte Bedrohung für die Stabilität in der Welt«, sagt Israels Präsident in einem Interview mit Medien des Springer-Verlags. Es sei die Aufgabe der freien Welt, gemeinsam zu handeln.

isaac herzog: israels präsident warnt vor iranischem »imperium des bösen«

Isaac Herzog: Israels Präsident warnt vor iranischem »Imperium des Bösen«

Israels Präsident Isaac Herzog hat Europa aufgefordert, die Bedrohung durch Iran gänzlich anzuerkennen. Angesichts der »realen Bedrohung der Stabilität in der Welt« durch das vom Iran angeführte »Imperium des Bösen« müsse Europa endlich aufwachen, sagte Herzog am Sonntag in einem Interview mit »Bild«, »Welt« und anderen Springer-Medien. Europa müsse so stark wie möglich sein und Iran und seinen Verbündeten mit dem bestehenden Nato-Bündnis entgegentreten.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war – und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Herzog warnte in dem Interview, dass Iran schon bald über Atomwaffen verfügen könnte. »Die eindeutig größte Bedrohung für die Stabilität in der Welt ist der Drang Irans nach der Bombe«, sagte er dem Reporter Paul Ronzheimer.

Angesichts dieser Gefahr sei es die Aufgabe der freien Welt, gemeinsam zu handeln und »falls nötig auch zu kämpfen«, mahnte Herzog. Schon, dass in der Ukraine Tausende unschuldige Zivilisten von durch die russische Armee eingesetzte iranische Drohnen getötet worden seien, zeige, wie sehr sich das iranische »Imperium« in der ganzen Welt ausbreite.

Eine Appeasement-Politik gegenüber Teheran hält der israelische Präsident für gefährlich. In der Geschichte hätten sich immer diejenigen Phasen als Problem erwiesen, »in denen man versucht, seinem Feind entgegenzukommen«. Israel wolle ebenso wenig wie andere Länder Krieg führen. Die freie Welt müsse jedoch begreifen, »dass da draußen ein Feind ist, der sie nicht auf dieser Welt haben will«.

Mit Blick auf den Konflikt mit Iran versicherte Herzog, dass sein Land nicht auf eine Eskalation aus sei. Im »Schachspiel der Weltpolitik« gehe es häufig darum, »verantwortungsbewusst und zurückhaltend zu handeln«, so Herzog. »Das haben wir während der ganzen Krise getan.«

Vor einer Woche hatte Iran erstmals von seinem Staatsgebiet aus Israel direkt angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der mehr als 300 von Iran gestarteten Drohnen und Raketen abgewehrt, auch dank der Unterstützung der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Jordaniens.

Die Islamische Republik Iran unterstützt die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen. Diese hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel verübt und dabei nach israelischen Angaben 1170 Menschen getötet sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel geht seitdem massiv militärisch gegen die Hamas im Gazastreifen vor.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World