21 Jahre unschuldig im Gefängnis – jetzt erhält er Millionen

Viggo Kristiansen wurde zu Unrecht wegen der Vergewaltigung und Ermordung zweier kleiner Mädchen inhaftiert. Nun wird er finanziell entschädigt.

Der Norweger Viggo Kristiansen (44) wurden wegen Vergewaltigung und Ermordung zweier kleiner Mädchen verurteilt. Zu Unrecht, wie sich herausgestellt hat. Der Mann wurde 2022 nach fast 21 Jahren aus der Haft entlassen.

Am Dienstag wurde bekannt, dass Kristiansen 55 Millionen Kronen (rund 4,6 Millionen Franken) Entschädigung erhalten wird. Kristiansens Anwalt Brynjar Meling ist mit der Summe nicht zufrieden. «Wir halten die Entschädigung für zu niedrig», sagte er gegenüber dem norwegischen Newsportal NRK. Er werde nun eine Klage vorbereiten, um die Differenz zwischen den 55 Millionen, die sein Mandant zugesprochen bekam, und den 90 Millionen (rund 7,5 Millionen Franken), die ihm seiner Meinung nach zustehen, einzufordern.

Fall schockierte Norwegen

Der Fall hatte Norwegen zutiefst schockiert: Im Mai 2000 wurden die Leichen der achtjährigen Stine Sofie Sörströnen und der zehnjährigen Lena Slögedal Paulsen gefunden, sie waren nach der Rückkehr von einem Badesee im Freizeitgebiet Baneheia nahe Kristiansand vergewaltigt und getötet worden. Zwei Männer wurden festgenommen: Jan Helge Andersen und eben Viggo Kristiansen.

Obwohl Kristiansen stets seine Unschuld beteuerte, wurde er aufgrund der Aussage seines Mitangeklagten Andersen in zwei Instanzen 2001 und 2002 zur damaligen Höchststrafe von 21 Jahren mit der Möglichkeit der weiteren Sicherheitsverwahrung verurteilt.

DNA-Beweise entlasteten ihn

Bei der Wiederaufnahme des Verfahrens im vergangenen Jahr kamen jedoch erhebliche Zweifel an Andersens Aussage auf, der seinen Freund schwer belastet und wegen seiner Zusammenarbeit mit der Polizei eine mildere Strafe von 19 Jahren Haft erhalten hatte. Die DNA-Beweise sprachen gegen die These von mehreren Tätern, zudem war Kristiansens Handy zum mutmasslichen Zeitpunkt des Verbrechens vom Tatort weit entfernt. Kristiansen wurde daraufhin aus dem Gefängnis entlassen.

Norwegens Polizeiführung sowie der Polizeibezirk, der die Ermittlungen geführt hatte, baten um Verzeihung. Justizministerin Emilie Enger Mehl kündigte eine unabhängige Untersuchung zum möglichen Versagen von Polizei und Justiz an.

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