Wespen und Mücken: Wird 2024 ein Insekten-Jahr?
Der Winter lau, das Wetter regnerisch: Das kann sich auch auf die Insektenpopulationen auswirken. Wald- und Wiesenmücken schlüpfen schon.
Wespen und Mücken: Wird 2024 ein Insekten-Jahr?
Es geht schon los – die Stechmückensaison beginnt in diesem Jahr besonders früh. Wald- und Wiesenmücken schlüpfen bereits jetzt, wie Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg der Nachrichtenagentur dpa sagte.
Auch Hausmücken, die als flugfähige Mücke überwintern, haben bereits ihre Eier abgelegt. Der frühe Start der Mückensaison sei witterungsbedingt, oft geschehe dies erst Anfang Mai, erläuterte Werner. »Es ist alles drei, vier Wochen früher dieses Jahr.«
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Dass es nach einem frostigen Winter weniger Mücken gebe, sei ein Irrglaube, sagte Werner. Mücken hätten ein »eingebautes Frostschutzmittel«, mit dem die überwinternden Arten gut über die kalte Jahreszeit kommen. Energieraubend sei es dagegen, wenn es immer wieder friere und auftaue. Mücken könnten dann verhungern.
»Es läuft im Moment gut für die Mücken«
Im Sommer hingegen bräuchten Mücken es feucht und warm, um hohe Populationsdichten aufzubauen, sagte Werner. »Es läuft im Moment gut für die Mücken.« Eine genaue Vorhersage sei aber nicht möglich. Trockenheit und Dürre können der Mückenpopulation schaden, auch bei Kälte entwickelten sich die Larven nicht so schnell.
Auch bei Wespen könnte es in diesem Jahr zu einem Auftreten in großer Zahl kommen. So sagte Marco Haß vom Hamburger Schädlingsbekämpfungsunternehmen Wisag Pest Control dem »Hamburger Abendblatt«, er erwarte aufgrund der hohen Feuchtigkeit ein Insektenjahr. »Das könnte bedeuten: Es wird auch ein gutes Jahr für Wespen – denn die Deutschen und die Gemeinen Wespen fressen Insekten.« 2023 habe es wegen der zu langen Trockenphase im Frühjahr weniger Insekten und weniger Wespen gegeben. Zudem habe auch die lange Trockenperiode im Frühsommer den Wespen zu schaffen gemacht. Doch dieses Jahr könne sich das ändern.
»Die Königin baut jetzt im April die ersten Waben, im Mai schlüpfen die ersten sieben Arbeiterinnen. Danach wächst die Population rasant. Im August kann ein Nest bis zu 12.000 Tiere beherbergen«, sagte Haß dem Blatt. Auch in den vergangenen Jahren kam es immer mal wieder zu großen Populationen von Wespen und/oder Mücken. 2022 etwa galt als Wespenjahr, 2017 dagegen nur als Mückenjahr mit wenig Wespen. Was Sie tun können, damit nervige Wespen Sie in Ruhe lassen, erfahren Sie hier.