Welche Auswirkungen hätte die Einführung des neuen Punktesystems?

welche auswirkungen hätte die einführung des neuen punktesystems?

Auch im Hinterfeld soll es um etwas zu kämpfen gehen

Die Formel 1 könnte ab 2025 ein neues Punktesystem einführen, das Fahrer bis Platz zwölf belohnt. Ein entsprechender Antrag wurde beim Treffen der Formel-1-Kommission in der vergangenen Woche besprochen, eine Entscheidung aber erst einmal auf später verschoben.

Der Vorschlag: Statt wie bislang zehn Fahrer sollen dann die besten zwölf Piloten mit Punkten bedacht werden. Ganz vorne hätte die Änderung keine Auswirkung, da sich an den Punkten für die Top 7 nichts ändern würde. Die Positionen dahinter würden aber mit zusätzlichen Zählern bedacht werden.

Auch der Punkt für die schnellste Runde soll bleiben, dann aber ebenfalls bis runter zum zwölften Platz gelten.

So sähe das Punktesystem aus

Alt: 25 – 18 – 15 – 12 – 10 – 8 – 6 – 4 – 2 – 1

Neu: 25 – 18 – 15 – 12 – 10 – 8 – 6 – 5 – 4 – 3 – 2 – 1

Warum soll es ein neues Punktesystem geben?

Der Hauptgrund für die Änderung des Punktesystems ist das Kräfteverhältnis in diesem Jahr, bei dem es einen großen Abstand zwischen den fünf besten und den fünf schlechtesten Teams gibt. Das heißt, dass Red Bull, Ferrari, McLaren, Mercedes und Aston Martin unter normalen Umständen die zehn Positionen unter sich ausmachen.

Die fünf anderen Teams müssen hingegen hoffen, dass einer der Piloten vorne ein Problem bekommt, was in den vergangenen Jahren immer unwahrscheinlicher geworden ist – hoher Zuverlässigkeit und großer Auslaufzonen sei Dank.

Das bedeutet auch: Sollte eines der Mittelfeld-Teams bei einem chaotischen Rennen ein glückliches Ergebnis bekommen, dann könnte das schon der Schlüssel für den sechsten Platz in der WM sein. Nach fünf Rennen in diesem Jahr haben Williams, Alpine und Sauber noch keinen einzigen Punkt auf dem Konto.

Was hätte das System in diesem Jahr geändert?

Wenn man das neue System schon auf den Stand in diesem Jahr anwenden würde, hätte jedes Team bereits Zähler gesammelt. Williams hätte schon fünf Zähler geholt, Alpine und Sauber jeweils zwei.

Haas wäre einer der großen Profiteure, weil das Team seinen Punktestand verdreifachen und die Racing Bulls dabei überholen würde. Nico Hülkenberg hätte dabei genau so viele Punkte wie Lance Stroll geholt.

Ganz vorne würde sich hingegen gar nichts verändern.

So wäre der aktuelle Gesamtstand der Fahrer 2024

1. Max Verstappen 110 Punkte (1./110 im aktuellen System)

2. Sergio Perez 85 (2./85)

3. Charles Leclerc 76 (3./76)

4. Carlos Sainz 69 (4./69)

5. Lando Norris 59 (5./58)

6. Oscar Piastri 41 (6./38)

7. Fernando Alonso 34 (8./31)

8. George Russell 33 (7./33)

9. Lewis Hamilton 25 (9./19)

10. Lance Stroll 12 (10./9)

11. Nico Hülkenberg 12 (13./4)

12. Yuki Tsunoda 9 (11./7)

13. Oliver Bearman 6 (12./6)

14. Kevin Magnussen 5 (14./1)

15. Alexander Albon 5 (15./0)

16. Esteban Ocon 2 (16./0)

17. Guanyu Zhou 2 (17./0)

18. Daniel Ricciardo 1 (18./0)

19. Pierre Gasly 0 (19./0)

20. Valtteri Bottas 0 (20./0)

21. Logan Sargeant 0 (21./0)

So wäre der aktuelle Gesamtstand der Teams 2024

1. Red Bull 195 (1./195)

2. Ferrari 151 (2./151)

3. McLaren 100 (3./96)

4. Mercedes 58 (4./52)

5. Aston Martin 46 (5./40)

6. Haas 17 (7./5)

7. Racing Bulls 10 (6./7)

8. Williams 5 (8./0)

9. Alpine 2 (9./0)

10. Sauber 2 (10./0)

Was hätte sich seit 2010 geändert?

Wenn wir schauen, was sich seit Einführung des aktuellen Punktesystems 2010 geändert hätte, sehen wir, dass Ferrari Mercedes in der Saison 2023 geschlagen und den zweiten Platz erobert hätte. Beide Teams hätten die Saison mit exakt der gleichen Punktzahl beendet, allerdings hätte der Sieg von Carlos Sainz in Singapur das Duell in Richtung Ferrari kippen lassen.

2020 hätte McLaren Racing Point den dritten Platz abgenommen, und 2018 wäre Valtteri Bottas in der WM vor Kimi Räikkönen und Max Verstappen auf Rang drei gelandet. Das sind einige der wenigen Fälle, in denen sich in den Top 4 überhaupt etwas getan hätte.

2021 hätte Max Verstappen trotzdem noch die Oberhand gegenüber Lewis Hamilton gehabt, und auch die knappen Titelentscheidungen zugunsten von Sebastian Vettel 2010 und 2012 gegen Fernando Alonso wären weiterhin für den Deutschen ausgegangen.

Was denken Teams und Fahrer?

Es scheint, dass die Maßnahme von einigen der kleineren Teams ausgeht. Racing-Bulls-Teamchef Laurent Mekies erklärt, wieso es aus seiner Sicht ein guter Vorschlag wäre.

“Selbst die untersten fünf Teams sind jetzt große Organisationen und es ist sehr schwierig, der Außenwelt, unseren Partnern und unseren Fans zu erklären, dass wir um einen elften Platz kämpfen, der eigentlich keine Punkte bringt”, sagt er gegenüber der globalen Sprachausgabe von Motorsport.com.

“Wenn man sich die Wettbewerbsfähigkeit der fünf Topteams und die Zuverlässigkeit der Autos anschaut, bedeutet das, dass man die meiste Zeit des Rennens theoretisch um null Punkte kämpft, und das halten wir nicht für richtig.”

“Wir glauben auch, dass es leistungsorientierter ist, denn wenn man bis Platz zwölf Punkte holt, vermeidet man den Effekt, dass, wenn etwas völlig Verblüffendes passiert und jemand im Regen auf Platz fünf oder vier landet, die anderen für zehn Rennen zu Hause bleiben können”, so Mekies.

“Es erfüllt alle Kriterien und hat praktisch keine Nachteile, also wird es hoffentlich durchgehen.”

Haas-Pilot Kevin Magnussen schlägt sogar vor, dass die Formel 1 noch weiter gehen und jede Position belohnen könnte, wie es IndyCar und NASCAR tun.

“Vielleicht wären Punkte für alle besser, damit man immer etwas hat, um das man kämpfen kann”, sagt er. “Wenn man um Platz 16 oder 14 oder so kämpft, wäre es gut, wenn es immer noch etwas gäbe, um das man kämpfen könnte. Es fühlt sich [jetzt] sinnlos an.”

Auf der anderen Seite der Startaufstellung sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner, er sei in dieser Frage “unparteiisch”, und Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur, der das andere Ende des Spektrums bei Alfa Romeo erlebt hat, zeigt Verständnis für die Lage der kleineren Teams.

“Ich bin nicht dagegen. Und da ich von Alfa Romeo komme, verstehe ich die Frustration, die manchmal aufkommt, wenn man ein Mega-Wochenende absolviert, aber wenn keiner ausfällt, dann landet man auf Platz elf und die Belohnung ist gleich Null”, so der Franzose.

Durch die Tatsache, dass die Topteams von der Änderung nicht betroffen wären, hat sich eine Chance ergeben, dass das neue Punktesystem in Zukunft noch eine Mehrheit finden und angenommen werden könnte.

Auch die FIA dürfte davon profitieren, denn die Teams zahlen dem Dachverband Lizenzgebühren, die sich nach der Anzahl der in der vorangegangenen Saison erzielten Punkte richten. Acht zusätzliche Punkte pro Wochenende bedeuten also, dass die FIA mit Mehreinnahmen von über einer Million Dollar rechnen kann.

Und selbst wenn einige Teamchefs an der Spitze gegen eine Änderung sind, wären die beiden zusätzlichen Punkteplatzierungen wohl kaum etwas, das sie vor den kommenden Gesprächen zum Concorde-Agreement unbedingt zum Ärger der kleineren Teams verhindern wollen.

Gibt es auch Argumente dagegen?

Warum sollten Leute überhaupt gegen eine solch harmlose Änderung sein? Wenn überhaupt, dann würden zwei weitere Punkteprämien den Formel-1-Fans einen zusätzlichen Kampf bieten, den zu verfolgen sich lohnt. Gibt es auch konkrete Nachteile?

Ja, denn zu allererst ist die Punkteanpassung eine sehr situative Lösung. Man versucht ein temporäres Problem mit einer permanenten Lösung zu beheben. Das in zwei Hälften geteilte Feld wird vermutlich nicht lange so bleiben. Spätestens mit dem neuen Reglement 2026 wird das Feld erneut umstrukturiert werden.

Auch das Argument, dass mehr Punkte die Teams für Sponsoren attraktiver machen, erscheint wenig stichhaltig, da sich relativ gesehen nichts ändert und die schlechtesten Teams in der Konstrukteurswertung immer noch hinter den besseren landen werden. Gibt es einen spürbaren Unterschied, ob man mit fünf oder mit 15 Punkten Letzter wird?

Ein eher philosophisches Argument, an dem sich die Geister scheiden werden, ist die Frage, ob die kontinuierliche Ausweitung der Punkteränge im Laufe der Jahre dem Wesen des Sports abträglich ist oder nicht.

Punkte wurden in der Formel 1 noch nie wie Teilnahmeurkunden verteilt, sondern mussten sich mit Blut, Schweiß und Tränen erkämpft werden.

Bilder vom feiernden Minardi-Team mit Mark Webber, die 2002 einen seltenen fünften Platz bei Punkten für die Top 6 wie einen Sieg zelebrierten, gehören auch heute noch zur Geschichte der Formel 1.

Auch heute noch sorgt ein einziger Punkt für Jubel bei strauchelnden Teams und Fahrern und ist eine Belohnung für ein fehlerfreies Wochenende. Je mehr Punkte die Formel 1 außerhalb der Top 10 vergibt, desto mehr Bedeutung verlieren diese, und jedes Gefühl von Erfolg wird verwässert.

Dennoch scheint der jüngste Vorstoß zur Erweiterung des Punktesystems mehr Schwung zu haben als zuvor. Es liegt nun an der Formel-1-Kommission zu entscheiden, ob es sich nur um eine opportunistische Notlösung für den gespaltenen Grid der Formel 1 handelt oder um eine langfristige Verbesserung der Show insgesamt.

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