Plastikmüll in Basel data-portal-copyright=
Die Schweiz produziert im europäischen Vergleich viel Plastikmüll, die Recyclingquote ist niedrig. Ein Unternehmer will das ändern – und setzt auf Deutschland.
Besuchern aus Deutschland fällt in der Schweiz eines sofort ins Auge: Die Straßen in Städten wie Zürich sind extrem sauber. Überfüllte Mülleimer, verdreckte Parks oder achtlos entsorgte Plastikverpackungen am Rand der Autobahnauffahrt sieht man äußerst selten.
Nur wenige Besucher ahnen jedoch etwas vom unsichtbaren Müllproblem der Schweiz: Pro Kopf produzieren die Schweizer 120 Kilogramm Kunststoffabfälle pro Jahr, wie Daten des Bundesamts für Umwelt in der Schweiz zeigen. Das ist das Dreifache der Abfallmenge, die in Deutschland laut Umweltbundesamt pro Einwohner anfällt.
Mit einer Recyclingquote von 28 Prozent bewegt sich das Land im europäischen Vergleich im Mittelfeld. Der restliche Kunststoffabfall wird zur Energieerzeugung in Müllverbrennungskraftwerken „thermisch verwertet“, wie es in der Branche heißt – also verbrannt.
Deutschland erreicht laut den vom Branchenverband Kunststoff.Swiss zusammengestellten Daten eine Recyclingquote von 42 Prozent. 57 Prozent werden verbrannt, ein Prozent landet auf der Deponie.
Weil die Schweiz also vergleichsweise wenig Kunststoff wiederverwertet, ist die Klimabilanz entsprechend schlecht. Cyrill Hugi, Gründer und Chef beim Schweizer Recyclingunternehmen Enespa, erklärt: „Beim Verbrennen lässt sich das CO2 nicht herausfiltern.“ Pro Kilogramm verbranntem Kunststoffabfall gelangten bis zu 2,9 Kilogramm CO2 in die Atmosphäre.
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