Müller weiß: "Der FC Bayern ist kein Ort für Entwicklungen"

Thomas Müller zeigte sich einfach nur froh, mal wieder ein Spiel gewonnen zu haben. Und holte nach dem Thomas-Tuchel-Entscheid groß aus, was allgemein Sache ist bei einem Klub wie dem FC Bayern München.

Jubelschrei und Frustentladung: Thomas Müller.

Beobachtungen eines Weltmeisters

Erstmals seit Mai 2015 hatte der FC Bayern zuletzt drei Partien in Folge in den Sand gesetzt. Doch aus diesem Negativstrudel entkam der Rekord- und amtierende Meister an diesem Samstagabend durch einen Treffer von Harry Kane in der Nachspielzeit.

Das stand für Thomas Müller, Teil der Startelf und nach dem Schlusspfiff vor den Fans mit einem breiten Grinsen wieder unterwegs, über allem. So gab der Weltmeister von 2014 gegenüber Sky nämlich direkt zu Protokoll: “Für uns alle ist das ein wichtiger Sieg, wir stecken alle im gleichen Boot. Als Bayern-Spieler ist das mit drei Niederlagen in einer Woche keine leichte Zeit gewesen. Und dementsprechend sind wir heute froh, dieses Gefühl eines Sieges gegen Leipzig – wirklich auch ein unangenehmer Gegner, der einem wehtun kann – wieder zu haben.”

Vor allem der Umstand, “dass wir so ein Spiel einfach mal mitgenommen haben für uns, obwohl es auch – wie das Spiel gelaufen ist – ein kleines Spiegelbild zum Bochum-Spiel (2:3 nach etlichen vergebenen Chancen; Anm. d. Red.) gewesen ist”, gefiel Müller.

Die Dominanz fehlt in Teilen

  • Neuer: “Das wirft ein schlechtes Bild auf alle”
  • Tuchels Versprechen an Hoeneß: “Bis heute eingehalten”
  • Die aktuelle Tabelle

In seinen weiteren Ausführungen ging der Offensivspieler, der auch in der kommenden Saison nochmals für die Münchner ins Rennen gehen wird, dann auch aufs ganze Spiel ein – und erkannte Missstände, die ihm weiterhin auffallen.

“Wir hatten in der ersten Hälfte die bessere Spielanlage. Doch wir sind aktuell nicht effektiv genug”, so Müller mit einem Appell an sich und seine Kollegen im Angriff nach dem erreichten 2:1 an diesem 23. Spieltag. “Wir haben Leipzig, die gefährliche Spieler haben, total kontrolliert und zu keiner Aktion kommen lassen. Xavi und Dani Olmo, das sind Spieler mit einer gewissen Magie, haben wir gar nicht zum Zug kommen lassen. Gleichzeitig sind wir selber in gute Räume gekommen und hatten zwei, drei wirklich hochkarätige Chancen, machen da aber das Tor nicht. In Bochum lassen wir auch schon das zweite oder dritte liegen – und das tut uns irgendwo weh. Deswegen freut’s mich einfach, dass der Spielverlauf heute für uns bissl glücklich war hintenraus.”

Müller: “Wir sind auch nur Menschen”

In Sachen Trainerentscheid – Thomas Tuchel wird wie am Mittwoch verkündet nur noch bis Saisonende an der Säbener Straße wirken – wurde der 34-jährige Profi auch einiges los. Unter anderem sagte er: “Die Diskussion ist für uns müßig. Wenn du die Spiele nicht gewinnst und nicht so gut spielst, wie man das hier beim FC Bayern erwartet, kommen Diskussionen auf – und dann sitzen wir als Spieler auch mit im Boot. Trotzdem glaube ich – und das hat man heute gesehen: Man sieht, dass das Tischtuch nicht völlig zerschnitten ist.”

„Es muss jeden Samstag, jeden Mittwoch funktionieren – am besten nicht mal mit einem biederen 2:1, sondern: ‘Ein 3:0 darf es schon sein.’“ (Thomas Müller)

Allzu groß überrascht, dass es im Sommer zum Tuchel-Aus kommen wird, sei Müller aber auch nicht gewesen. Dafür kenne er die üblichen Mechanismen im modernen Fußball zu gut – und wisse zudem, dass gerade beim Rekordmeister oft keine Zeit für lange Prozesse vorhanden ist: “Wir müssen schon im Blick behalten, dass wir in einem extremen Tagesgeschäft sind. ‘Entwicklungen’, das hört sich immer so nett an.”

“Aber”, so Müller weiter, “ungeduldig ist man vor allem bei uns beim FC Bayern – auch von außen – sehr, sehr schnell. Gerade, wenn die Ergebnisse bei uns nicht passen. Wir sind kein Ort für Entwicklungen. Es muss jeden Samstag, jeden Mittwoch funktionieren – am besten nicht mal mit einem biederen 2:1, sondern: ‘Ein 3:0 darf es schon sein.’ Dementsprechend ist das bei uns immer ein ganz heißer Reifen, jede Umstellung, jede Verletzung – du musst immer reagieren in diesem Geschäft.”

Abschließend zog Müller folgendes Fazit: “Jeder tut alles bei uns für den Erfolg, das kann ich sagen. Aber man muss schon auch festhalten, dass es zuletzt nicht so geklappt hat, wie man sich das vorstellt.” Und deswegen sei Müller mit seinen Kollegen froh, dass es an diesem Samstag mit einem späten wie glücklichen 2:1 geklappt hatte – und man sich wieder freuen konnte. Denn: “Wir sind auch nur Menschen.”

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