Für den Spielwarenhersteller Simba-Dickie geht es wieder zur Schule. Das Fürther Familienunternehmen kauft zu einem ungenannten Preis die traditionsreiche Schulranzenmarke Scout. Damit wächst das Produktportfolio von Simba-Dickie weiter: Smoby-Spielküchen, Noris-Brettspiele, Majorette-Spielzeugautos und Eichhorn-Holzspielwaren gehören schon dazu. Nun kommt Scout samt den Schwestermarken Derdiedas und 4You.
„Scout ist der Markenname schlechthin für Schulranzen“, sagt Simba-Dickie-Chef Florian Sieber. Seit der Einführung 1975 sind mehr als zehn Millionen Kinder mit Scout-Taschen auf dem Rücken zur Schule gegangen. Doch der bisherige Eigentümer, die Steinmann-Gruppe, gibt die Marke ab. Dort ist von einer „äußerst schwierigen Entscheidung“ die Rede, die „nach umfassender Prüfung der Umstände getroffen wurde“. Steinmann stellte bislang auch Leonhard-Heyden-Ledertaschen und Windrose-Schmuckkoffer her. Gerade das Ledergeschäft soll schwierig geworden sein.
Operation Aufpolieren
Simba-Dickie tritt nun als Retter einer Marke auf – nicht zum ersten Mal. Über Jahre hat die Familie Sieber Namen eingesammelt, deren größte Strahlkraft vergangen schien. Dazu zählt der Modellbahnhersteller Märklin. Den gliederten die Siebers zwar nicht in die Simba-Gruppe ein, sondern führen ihn separat – aber wieder auf profitablem Kurs. Nun soll die Operation Aufpolieren bei Scout folgen, denn Scout hatte zuletzt Marktanteile an den Rivalen Ergobag verloren. Der Schulranzen-Plan reifte schnell. Erst im Herbst hatte Sieber eher zufällig von der Kaufgelegenheit erfahren. Die Scout-Markenrechte gehen nun zum Monatswechsel über, die übrigen Vermögenswerte folgen im Mai nach Abschluss der laufenden Verkaufssaison für Schulanfänger.
Der Zukauf erfolgt in einer auch für Simba-Dickie nicht ganz einfachen Phase. Der Spielwarenmarkt ist 2023 geschrumpft. Der Simba-Dickie-Umsatz sank von 702 Millionen auf 675 Millionen Euro. „Mit knapp 4 Prozent Rückgang war unsere Entwicklung aber noch besser als die des Gesamtmarktes“, sagte Finanzchef Manfred Duschl. Als Herausforderung erwies sich, dass Spielwarenhändler mit großen Restlagerbeständen in das Jahr gegangen waren, Nachbestellungen fielen spärlich aus. Für das zweite Halbjahr 2024 erhofft Chef Sieber eine Wende. Der Umsatz soll in diesem Jahr um mehr als 7 Prozent auf 725 Millionen Euro steigen. Außer Scout soll ein „Auffülleffekt“ im Handel dazu beitragen, mittlerweile leerten sich die Lager.
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