Wasserstoff-Flugzeuge: Ab 2035 wirtschaftlich günstiger als konventionelle Modelle

im Vergleichstest

Eine neue Studie von Transport und Environment (T&E) zeigt, dass Wasserstoff-Flugzeuge ab dem Jahr 2035 wirtschaftlich vorteilhafter sein könnten als herkömmlich angetriebene Modelle. Durch die richtigen politischen Maßnahmen und Anreize könnten sie sogar um 2 Prozent günstiger betrieben werden. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die Bedeutung einer angemessenen Besteuerung von Kerosin sowie einer CO2-Bepreisung, um grüne Technologien wie Wasserstoff-Flugzeuge zu fördern.

Potenzial für eine effiziente und kostengünstige Dekarbonisierung

Im Rahmen einer wirtschaftlichen Studie, beauftragt von T&E, wurden die zukünftigen Betriebskosten von Wasserstoff-Flugzeugen auf inner-europäischen Flügen von der Forschungsgruppe Steer untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Wasserstoff-Flugzeuge eine effiziente und kostengünstige Technologie zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs sein können. Airbus hat bereits drei Konzepte für Wasserstoff-Flugzeuge vorgestellt, muss aber noch beweisen, dass der geplante Starttermin im Jahr 2035 realisierbar ist.

Markt für emissionsfreie Flugzeuge schaffen

T&E äußerte Bedenken hinsichtlich des grünen Investitionslabels für emissionsfreie Flugzeuge und bezweifelt, dass Airbus viele dieser Flugzeuge verkaufen kann. Um sicherzustellen, dass Airbus sein Versprechen einhalten kann, ein Wasserstoff-Flugzeug bis 2035 zu bauen, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um einen Markt für emissionsfreie Flugzeuge zu schaffen. Dies beinhaltet die Besteuerung fossiler Flugzeugtreibstoffe und die Festlegung von Vorschriften für emissionsfreie Flugzeuge in der Zukunft.

Kosten und Herausforderungen der Wasserstoff-Flugzeugentwicklung

Die Gesamtkosten für den Einsatz von Wasserstoff-Flugzeugen im inner-europäischen Luftverkehr würden laut der Studie im Jahr 2050 bei 299 Milliarden Euro liegen. Davon würden nur 5 Prozent auf die Entwicklung der Flugzeuge entfallen. Die Mehrheit der Kosten (54 Prozent) würde auf die Produktion von grünem Wasserstoff entfallen, gefolgt von den Kosten für die Verflüssigung des Wasserstoffs (23 Prozent), den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur an Flughäfen (12 Prozent) und die Verteilung des Treibstoffs (6 Prozent).

Vorteile für den Kurzstreckenverkehr und regionale Routen

Obwohl Wasserstoff-Flugzeuge im Vergleich zu Kerosin eine geringere Energiedichte aufweisen und dadurch ihre Reichweite begrenzt ist, könnten sie eine praktikable Alternative zur Dekarbonisierung von regionalen und Kurzstreckenrouten sein. Diese Strecken machen etwa 50 Prozent der Luftfahrt-Emissionen in Europa aus.

Ein Mix aus Lösungen für die Dekarbonisierung der Luftfahrt

Die Dekarbonisierung der Luftfahrt erfordert einen Mix aus verschiedenen Lösungen. Neben Wasserstoff-Flugzeugen spielen auch grüne Kraftstoffe und die Reduzierung der Nachfrage eine wichtige Rolle. Um den Erfolg von Wasserstoff-Flugzeugen im nächsten Jahrzehnt sicherzustellen, sind Regulierung und Investitionen erforderlich. Die EU sollte einen Teil der Einnahmen aus der Kohlenstoff- und Kerosinsteuer für grüne Technologien wie emissionsfreie Flugzeuge und saubere Kraftstoffe reservieren.

Ein grüneres Fliegen in greifbarer Nähe

Die Studie von T&E verdeutlicht das Potenzial von Wasserstoff-Flugzeugen zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs. Mit den richtigen politischen Maßnahmen und Anreizen könnten sie ab 2035 nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wirtschaftlich vorteilhafter sein als herkömmliche Modelle. Um diese grüne Technologie erfolgreich einzuführen, ist jedoch eine aktive Unterstützung seitens der Regierungen und der Luftfahrtindustrie erforderlich.