Handelsrouten: Lieferketten halten Huthi-Angriffen bislang stand

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Huthi-Hubschrauber bei einem Angriff data-portal-copyright=

Die Rebellenangriffe im Roten Meer beeinflussen die Lieferketten bisher offenbar kaum, zeigen neue Zahlen. Doch zwei Risiken für die Konjunktur bleiben.

Die massiven Störungen der Handelsroute über das Rote Meer wirken sich bislang kaum auf die globalen Lieferketten und die Konjunktur aus. Der Containerumschlag-Index des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) sank im Dezember nur minimal auf 125,1 Punkte. Im November hatte er bei 125,4 gelegen. Die jüngste Auswertung liegt dem Handelsblatt vor.

„Der weltweite Containerumschlag zeigt sich zum Jahresende trotz der erneuten Belastungen durch die Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer stabil“, sagte RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt. Die Aussagekraft der Daten ist aber noch eingeschränkt: Viele Häfen, vor allem die chinesischen, haben ihre Statistiken noch nicht gemeldet.

Die Zahlen für Dezember basieren bislang nur auf 24 Prozent des weltweiten Containerumschlags. Doch allein die zeigen schon: Von einem Zusammenbruch der Lieferketten wie in der Spätphase der Coronapandemie kann keine Rede sein. Zumindest, solange es nicht zu massiven kriegerischen Auseinandersetzungen in der Region kommt. „Das Risiko eines Flächenbrandes ist noch größer als das der Lieferketten“, sagt Industriepräsident Siegfried Russwurm.

Seit Ausbruch des Gazakriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Zwischen zehn und zwölf Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer.

Vor allem der Transport von Containern führt häufig über diese Route. Fast jeder dritte Container im Welthandel passiert die Bab-el-Mandeb-Straße, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet.

Große Reedereien meiden diesen Weg zunehmend. Zuletzt wurden fast 70 Prozent weniger Container über die Route am Roten Meer transportiert als vor den Angriffen, ermittelte das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW). Stattdessen fahren die Schiffe nun um Afrika und das Kap der Guten Hoffnung. Der Umweg nimmt sieben bis 20 Tage in Anspruch.

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