War's das? Klopp entschuldigt sich nach Debakel
Der FC Liverpool leistet sich im Titelrennen der Premier League einen womöglich folgenschweren Ausrutscher. Die Chancen auf einen weiteren Titel für den scheidenden Coach Jürgen Klopp schwinden.
War’s das? Klopp entschuldigt sich nach Debakel
Jürgen Klopp muss die Hoffnungen auf einen zweiten Meistertitel mit dem FC Liverpool wohl begraben. Das Team des scheidenden Trainers leistete sich mit einer 0:2 (0:1)-Niederlage im Merseyside-Derby beim FC Everton einen womöglich folgenschweren Patzer im Titelrennen der Premier League.
„Jetzt brauchen City und Arsenal eine Krise. Aber ich muss auch ehrlich sagen: Wenn wir so spielen wie heute, wie sollst du denn da Meister werden? Warum denn?“, fand Klopp deutliche Worte bei Sky. „Es tut mir sehr leid für die Leute, weil ich weiß, was es für sie bedeutet. Wir haben hier nie verloren und es fühlt sich wirklich anders an. Dafür entschuldige ich mich wirklich.“
Klopp: „Ganz dreckig, unnötig und sehr, sehr frustrierend“
Anschließend ging er seinem Team hart ins Gericht: „Es kann nicht sein, dass wir uns so ein Spiel in einem Derby erlauben und am Ende noch Meister werden. Aber gut, vielleicht ist das noch möglich, ich weiß es nicht. Aber das ist im Moment nicht mein Problem. Ich möchte einfach, dass wir am Samstag (im Spiel bei West Ham; Amn. d. Red.) wir selber sind. Und zwar in einer sehr guten Art und Weise.“
Für Klopp war es die erste Niederlage im Goodison Park als Liverpool-Boss. Jarrad Branthwaite (27.) und Dominic Calvert-Lewin (58.) trafen für die Toffees gegen die insgesamt enttäuschenden Gäste. „Es fühlt sich ganz dreckig, unnötig und sehr, sehr frustrierend an“, meinte Klopp noch. „Aber: Das war heute Abend einfach nicht gut genug. Du kannst hier nicht zu einem Derby hinkommen, denken, du spielst ein bisschen und dann gewinnst du das Ding locker. Deshalb ist das jetzt so, wie es ist.“
Liverpool geht auf den letzten Metern der Saison zunehmend die Puste aus. In den vergangenen drei Ligaspielen kassierten die Reds zwei Niederlagen – so viele wie zuvor in 42 Premier-League-Partien.
„Jeder muss sich fragen, ob er alles gegeben hat“
„Das ist hart. Jeder muss in den Spiegel schauen und sich fragen, ob er wirklich alles gegeben hat und wirklich die Liga gewinnen will“, sagte Kapitän Virgil van Dijk bei Sky Sports. „Wenn wir so spielen wie heute, haben wir keine Chance, uns als Titelaspiranten zu sehen.“
In der Tabelle liegen die Reds damit drei Punkte hinter Spitzenreiter FC Arsenal, der am Dienstag seine Titelambitionen mit einem 5:0-Sieg gegen den FC Chelsea unterstrichen hatte. Titelverteidiger Manchester City liegt zwar als Dritter aktuell noch einen Punkt hinter Liverpool, hat aber auch noch zwei Spiele weniger auf dem Konto.
Carragher: Liverpool-Aus im Titelrennen
„Das ist das Ende im Titelrennen für Liverpool. Das war Evertons Abend, das muss man so hinnehmen“, sagte Ex-Liverpool-Star Jamie Carragher. Der frühere ManUnited- und Everton-Star Wayne Rooney bezeichnete Liverpools Abwehrverhalten als naiv. „Und Everton ist viel mehr gelaufen und wurde dafür belohnt“, analysierte Rooney.
Liverpool drängte nach dem frühen Rückstand zwar auf den Ausgleich, der zweite Gegentreffer wirkte aber wie ein Tiefschlag. Nur ein Sieg aus den letzten vier Ligaspielen bedeutet wohl das Ende der Titelträume der Reds, die zuletzt auch in der Europa League ausgeschieden waren.
Glasner feiert mit Palace nächsten Sieg
Trainer Oliver Glasner feierte mit Crystal Palace den dritten Sieg in Folge. Nach dem 2:0 (0:0) gegen Newcastle United ist der Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt.
Für die Premier League gab es derweil am Mittwoch einen Torrekord: Obwohl noch 45 Partien zu spielen sind, knackte die Liga die erst im Vorjahr aufgestellte Bestmarke von 1084 Saisontoren.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)