Hessen: Mehr verbeamtete Lehrkräfte kündigen Job – Zahlen verdreifacht

Die Zahl ist im Verhältnis zur Gesamtzahl der Lehrkräfte sehr niedrig. Doch deutlich mehr Lehrkräfte als noch 2018 haben 2022 in Hessen ihren Job hingeschmissen. Über die Gründe wird lediglich spekuliert.

hessen: mehr verbeamtete lehrkräfte kündigen job – zahlen verdreifacht

Hessen: Mehr verbeamtete Lehrkräfte kündigen Job – Zahlen verdreifacht

Die Zahl der verbeamteten und angestellten Lehrer, die ihren Dienst in Hessen quittierten, ist in den Jahren 2018 bis 2022 gestiegen. Das geht aus einer Antwort des Kultusministeriums in Wiesbaden auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Fraktion im Landtag hervor.

Allerdings ist die Zahl im Verhältnis zur Gesamtzahl der Lehrkräfte sehr niedrig. Während vor sechs Jahren noch 39 Lehrerinnen und Lehrer die Entlassung aus dem Beamtenverhältnis verlangten, waren es 2022 insgesamt 122 Lehrkräfte. Bei den angestellten Lehrkräften kündigten 2022 insgesamt 106, 2018 waren es 81.

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»Angesichts eines Personalkörpers von rund 64.000 Lehrkräften in Hessen kann die Fluktuation faktisch nicht bei null liegen«, erläuterte das Ministerium. Jedoch liege die Anzahl der verlangten Entlassungen aus dem Beamtenverhältnis und der Kündigungen von Angestellten von 2018 bis 2022 auf einem »sehr niedrigen Niveau«.

Das Ausscheiden aus dem hessischen Schuldienst könne verschiedene Gründe haben, teilte das Ministerium. Dazu zähle ein Wechsel an eine Privatschule oder in ein anderes Bundesland oder eine berufliche Neuorientierung. »Diese Gründe werden jedoch statistisch nicht erfasst«, hieß es weiter.

In den anderen Bundesländern ist die Entwicklung vergleichbar oder sogar noch deutlich dramatischer, wie im Oktober eine SPIEGEL-Anfrage bei den Ministerien zeigte. So kehrten in Niedersachsen im Jahr 2022 fast fünfmal so viele Lehrkräfte der Schule den Rücken wie noch zehn Jahre zuvor. Insgesamt gaben 333 von ihnen ihre Stelle auf.

In Brandenburg stieg die Zahl im selben Zeitraum um fast das Sechsfache, von 34 auf 200. Noch steiler ist die Kurve beim Verlust pädagogischer Fachkräfte in Sachsen-Anhalt: 2015 hatten 31 Pädagogen ihren Job hingeschmissen, 2022 waren es 409 – mehr als 13-mal so viele.

Der Ursache wird vonseiten der Ministerien auch in den anderen Bundesländern nicht auf den Grund gegangen.

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