Vonovia: Preisverfall gestoppt - Immobilienkonzern macht wieder Gewinn
Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia schreibt wieder schwarze Zahlen und zeigt sich optimistisch. Der Konzern sieht ein Ende des Preisverfalls und profitiert von hohen Mieten.
Noch im vergangenen Jahr hat Vonovia im ersten Quartal einen Milliardenverlust gemacht. Nun ist das Unternehmen wieder in der Gewinnzone. Der Überschuss betrug in den drei Monaten bis Ende März 335,5 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte die Abwertung des Immobilienportfolios Vonovia einen Verlust von knapp 2,1 Milliarden Euro eingebrockt.
Nun blieb der Wert des Immobilienportfolios mit knapp 83,7 Milliarden Euro Ende März im Vergleich zum Jahresende 2023 annähernd stabil. »Eine Neubewertung zum Quartal war nicht erforderlich«, hieß es. Deutschlands größter Immobilienkonzern sieht nun ein Ende des Preisverfalls bei Immobilien. »Die Talsohle bei der Wertentwicklung ist praktisch greifbar«, sagte Vonovia-Chef Rolf Buch. »Die Rückkehr zum Wachstumskurs ist in Sicht«, betonte er. »Spätestens ab 2025 wollen wir umschalten und uns wieder auf die Steigerung unserer Erträge konzentrieren.«
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Ab dann erwartet der Konzern einen organischen Wertzuwachs in Höhe von rund drei Milliarden Euro pro Jahr – beeinflusst vor allem durch den Wohnungsmangel und eine hohe Nachfrage nach Wohnraum in den Metropolen. Dabei klammert Vonovia Bewertungseffekte aus.
Operativ lief es für das Unternehmen im ersten Quartal 2024 noch nicht so rund. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging im Jahresvergleich um 3,3 Prozent auf 607 Millionen Euro zurück. Dies hing vor allem mit geringeren Einnahmen aus dem Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Immobilien und dem Verkauf von Wohnungen zusammen.
Besser lief es in der Vermietung aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in den Ballungsgebieten. Die Miete stieg per Ende März im Schnitt auf 7,78 Euro pro Quadratmeter – das waren 3,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland betrug die durchschnittliche Monatsmiete per Ende März bei Vonovia 7,67 Euro pro Quadratmeter.
Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Mietwachstum aus eigener Kraft von 3,8 bis 4,1 Prozent. Zuvor war das Unternehmen hier von einem Plus von 3,4 bis 3,6 Prozent ausgegangen. Langfristig rechnet Vonovia mit einem jährlichen Mietwachstum von vier Prozent. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen.