Universal Music Group einigt sich mit TikTok
Wegen eines Streits um Bezahlung sowie Sorgen wegen künstlicher Intelligenz waren Künstler des Musikgiganten Universal Music von der Social-App TikTok verschwunden. Jetzt können sie zurückkehren – die beiden Unternehmen haben sich geeinigt.
Universal Music Group einigt sich mit TikTok
Die Universal Music Group und die TikTok haben ihre Probleme offenbar aus der Welt geschafft. Wie beide Unternehmen mitteilten, haben sie eine neue Lizenzvereinbarung getroffen. Dadurch sollen die Songs und Künstler des Musiklabels auf die Social-Media-Plattform zurückkehren. Zugleich werde den Musikern mehr Schutz vor künstlicher Intelligenz geboten, hieß es.
Hintergrund: TikTok hatte begonnen, die Inhalte von Universal aus seiner App zu entfernen, nachdem die bisherige Lizenzvereinbarung im Januar ausgelaufen war und die beiden Seiten keine Einigung über Tantiemen, künstliche Intelligenz und Onlinesicherheit für TikTok-Nutzer erzielen konnten.
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Die Unternehmen beschrieben ihre neue Vereinbarung als mehrdimensionalen Deal und erklärten, dass sie „zügig“ daran arbeiten würden, Musik von Künstlern des Labels wieder auf TikTok zu veröffentlichen. Sie teilten zudem mit, dass sie zusammenarbeiten würden, um neue Monetarisierungsmöglichkeiten aus den wachsenden E-Commerce-Features von TikTok zu realisieren.
Die Kurzvideo-App TikTok gilt als ein wertvolles Marketing- und Werbeinstrument für die Musikindustrie. Laut Midia Research entdecken die 16- bis 19-Jährigen in den USA am häufigsten Musik auf TikTok, noch vor YouTube und Musik-Streamingdiensten wie Spotify. „Etwa ein Viertel der US-Konsumenten geben an, dass sie Lieder hören, die sie auf TikTok gehört haben“, sagt Tatiana Cirisano, leitende Analystin für die Musikindustrie bei Midia.
Universal Music behauptet jedoch, dass seine Künstler und Songwriter nur einen Bruchteil dessen erhalten, was sie von anderen großen Social-Media-Plattformen bekommen. So erhielt Universal von TikTok im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge etwa 110 Millionen Dollar – das ist gerade einmal 1 Prozent des Jahresumsatzes. Im Gegensatz dazu zahlte YouTube der Musikindustrie laut Midia in den zwölf Monaten bis Juni 2022 1,8 Milliarden Dollar für nutzergenerierte Inhalte.
Einen Extraweg in dem Streit ging US-Superstar Taylor Swift (34). Die Sängerin, die zu den wichtigsten Acts von Universal Music gehört, hat eine Auswahl ihrer Songs auf TikTok erlaubt. So wollte Swift ihr neues Album „The Tortured Poets Department“ bewerben. Möglich war dies, weil Swift durch ihren Vertrag mit Universal aus dem Jahr 2018 die Urheberrechte an ihren Aufnahmen besitzt und selbst kontrollieren kann, wo ihre Songs verfügbar sind.