Glatteisgefahr: Seit Mitternacht 80 steirische Feuerwehren im Einsatz

glatteisgefahr: seit mitternacht 80 steirische feuerwehren im einsatz

Wie vorhergesagt, sorgte das Glatteis in der Nacht auf Dienstag sowie am Dienstagmorgen für Chaos auf den steirischen Straßen und verursachte auch in den Unfallambulanzen der Krankenhäuser in der Landeshauptstadt ein starkes Patientenaufkommen: Mehr als 170 Verletzte mussten hier nach Stürzen behandelt werden. Besonders die Gebiete Graz-Umgebung, Hartberg-Fürstenfeld, Südoststeiermark, Weiz, Voitsberg und Deutschlandsberg waren betroffen. Bei einem Busunfall in Oberwart krachte ein Bus in eine Tankstelle und es wurden acht Schüler leicht verletzt. Auch in der kommenden Nacht wird es wieder glatt – diesmal ist aber vor allem die Obersteiermark betroffen, wie Experten von Geosphere Austria berichten.

„Leider wird Glatteis auch in der kommenden Nacht auf Mittwoch wieder ein Thema“, sagt Meteorologe Martin Kulmer von Geosphere Austria. Die Bewölkung reiße auf, es kühlt knapp unter null Grad ab, was ausreiche, damit der Regen am Boden wieder anfrieren könne. „In der kommenden Nacht betrifft das aber nur noch die Obersteiermark – vor allem das Ennstal, das Paltental, das Mürztal, eventuell auch das obere Murtal“, sagt Kulmer. Im Süden und Osten der Steiermark soll es in der Nacht nicht regnen, daher gibt es auch keinen gefrierenden Regen. „Auf Verkehrsflächen, die noch feucht sind, kann es aber auch hier wieder frieren“, merkt Kulmer an.

Nach dem Eis kommt der Wind

Mit Mittwoch sei die Glatteisgefahr gebannt – doch dann kommt der Wind: „Vor allem in der Obersteiermark rechnen wir mit starkem Wind, die Windspitzen liegen im Tal bei 60 bis 70 km/h, auf den Bergen sogar über 100 km/h“, erklärt der Meteorologe. Bis Freitag bleibe es sehr wechselhaft, aber aufs Wochenende können sich die Steirerinnen und Steirer freuen: Es gebe prachtvollen Sonnenschein und milde Temperaturen, die in der Südsteiermark auf bis zu 12 Grad ansteigen können.

Viele Verletzte in den Spitälern

Auch die Spitäler der steirischen Landeshauptstadt spürten das Glatteis durch ein stark erhöhtes Patientenaufkommen: Bis etwa 12 Uhr waren am LKH-Uniklinikum Graz zehn verletzte Kinder (Verletzungen der Arme, Ellbogen usw.) zu behandeln. Auf der Unfallambulanz waren 100 (!) Fälle zu versorgen. „Es spielt sich ab“, bestätigt auch der Sprecher des UKH Steiermark Standort Graz. In der Regel seien an so einem Tag 10 bis 12 Patienten zu versorgen. Heute waren es 75 Fälle – viele mit Arm- oder Beinbrüchen“. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der Rückblick: Unzählige Fahrzeugbergungen

90 Feuerwehreinsätze gab es seit Mitternacht, rund 30 waren es gegen 7 Uhr früh noch. Es handelt sich um Fahrzeugbergungen, weil Autos von der glatten Straße abgekommen sind. Man hofft, dass sich die Situation im Laufe des Tages bessern wird.

„Wir wurden um 03:01 Uhr zu unserem ersten Einsatz alarmiert“, heißt es von der FF Eggersdorf bei Graz. Ein Pkw war im Bachbett gelandet, es wurde niemand verletzt. Gegen 6 Uhr kam ein Pkw im Ortsgebiet ins Rutschen, der Lenker wurde dabei unter dem Auto eingeklemmt. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus gebracht, das Fahrzeug geborgen.

Chaos auf den Straßen

Laut Antenne Steiermark Verkehrsfunk war es auf den steirischen Straßen in der Früh spiegelglatt. Teilweise waren Schulbusse in den betroffenen Bezirken ausgefallen. Auf der B 70 Packer Straße in Richtung Graz passierte ein Unfall auf Höhe der Kremser-Reihen, es staute sich zurück bis ins Voitsberger Stadtgebiet (aktuelle Verkehrsinfos hier).

Auch in Graz (Plüddemanngasse, Lendkai, Triesterstraße) staute es sich im Frühverkehr wegen der glatten Fahrbahn. Gleiches galt auch in beiden Richtungen auf Höhe Weinitzen bis Bleihütten auf der Niederschöcklstraße L 387. Auch auf der A 9 Pyhrnautobahn hieß es in Richtung Graz, geduldig bleiben.

Die Sperre auf der L 202 Kirchbergerstraße ist mittlerweile aufgehoben.

Auf der L 331 Thalstraße wurde der Verkehr wegen eines Unfalls wechselweise in beide Richtungen angehalten (Stand 9 Uhr, Update hier).

Die L 409 Feistritzklammstraße war in beiden Richtungen zwischen Lebing und Stubenberg am See nach einem Unfall in der Stubenbergklamm gesperrt.

Kuratorium warnt Fußgänger

Stürze nach Blitzeis auf Gehwegen führen jedes Jahr zu rund 7.300 Verletzten in Österreich, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) mitteilte. „Bitte gehen Sie bei Glatteis besonders langsam. Der sogenannte Watschelgang des Pinguins ist eine einfache und wirksame Methode, die jeder umsetzen kann. Vor allem ältere Menschen haben ein hohes Risiko, bei Glatteis zu stürzen – und unter den Folgen langfristig zu leiden. Problematisch sind vor allem Stürze auf den Kopf oder die Hüfte“, sagt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV. Schwere Schädel-Hirn-Traumata oder Oberschenkelhalsbrüche können die Folge sein. Stürze auf den harten Betonboden können zu besonders schweren Verletzungen führen. Zwei Drittel aller Verletzten zogen sich beim Ausrutschen auf Eis oder Schnee Knochenbrüche zu, sagte Trauner-Karner.

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