Umkämpfte Staaten als mögliches Problem – für Trump „verheerend“
US-Wahl 2024
Umkämpfte Staaten als mögliches Problem – für Trump „verheerend“
Donald Trumps Chancen auf die republikanische Kandidatur stehen gut. Doch nicht alles läuft rund – wie anhand der Vorwahl in Indiana deutlich wird.
Washington – Nach Siegen in Georgia, Mississippi und Washington hat sich Donald Trump bereits im März genügend Delegierte gesichert, um die republikanische Nominierung für die Präsidentschaftswahlen 2024 zu gewinnen. Obwohl er damit den Trend fortsetzen konnte, in den landesweiten Vorwahlen der Republikaner durchschlagende Siege zu erringen, kann die jüngste Vorwahl im US-Bundesstaat Indiana als Warnzeichen für den ehemaligen US-Präsidenten gedeutet werden.
Noch ist für Donald Trump noch nicht alles in trockenen Tüchern.
Trumps Vorherrschaft bei den Vorwahlen wurde in den letzten Monaten teilweise dadurch überschattet, dass Haley immer noch bemerkenswerte Unterstützung erhielt. Obwohl seine ehemalige republikanische Rivalin Nikki Haley vor zwei Monaten aus dem Rennen um das Weiße Haus ausgestiegen war, erhielt sie am Dienstag (07. Mai) in Indiana 21,7 Prozent der Stimmen. Laut dem US-Portal Politico hatte der Bundesstaat schon immer eine einzigartige und gelegentlich mächtige Position inne, wenn es um das Entscheiden von Kandidaturen geht.
„Massives Protestvotum gegen Trump“
Bei den Vorwahlen im wichtigen Swing State Pennsylvania erhielt Haley ebenfalls, mehr als 158.000 Stimmen (16,6 Prozent), obwohl sie im März nach den Ergebnissen des Super Tuesday aus dem Rennen ausgeschieden war. Dieser anhaltende Erfolg der gemäßigteren republikanische Kandidatin kann als Warnung für Trump verstanden werden.
„Wenn Joe Biden bei jeder Vorwahl 1 von 4 Wählern verlieren würde, wäre das in ganz Amerika eine Schlagzeile wert. Es gibt ein massives Protestvotum gegen Trump, und das sollte die wichtigste Schlagzeile sein“ gab der Meinungsforscher Matt McDermott gegenüber dem US-Portal Newsweek zu bedenken.
Anzeichen dafür, dass Trump für Unterstützung kämpfen muss
Auch der politische Kommentator Brian Tyler Cohen teilte auf X eine ähnliche Meinung. „Über 100.000 Stimmen aus Indiana sind eingegangen und Trump verliert fast ein Viertel der republikanischen Vorwahlstimmen an Nikki Haley, die vor über zwei Monaten ausgestiegen ist. Das ist verheerend für ihn“, so Cohen.
Dem Portal zufolge, ist dies ein Anzeichen dafür, dass der ehemalige Präsident darum kämpfen muss, die wichtige Unterstützung von republikanischen Wählern jenseits seiner MAGA-Basis zu erhalten. Dies schließe die gemäßigteren Republikaner ein – eine Gruppe, die für Trumps Hoffnungen, das Weiße Haus im November von Präsident Joe Biden zurückzuerobern, entscheidend sein könne.
Wohlhabender und gemäßigter – Trump hat Republikaner um Haley noch immer nicht im Griff
Laut der Nachrichtenwebsite Politico offenbart die Situation in Indiana drei grundlegende Dinge über die Zukunft der republikanischen Partei und die Parlamentswahlen im Allgemeinen. Einerseits zeige sich, dass die Unterstützung durch Gelder vonseiten Trumps wichtig für seinen Sieg bleibe. Wo diese ausbleibe, fülle eine lokale Finanzierung die Lücke, was für Trumps Anliegen schaden könne. Zudem sei noch immer wichtig, wer ein Amt innehabe. Die politische Positionierung der republikanischen Abgeordneten und ihre Äußerungen in der Öffentlichkeit haben demnach weiterhin unmittelbaren Einfluss auf Trumps Erfolg.
Zu guter letzt habe sich gezeigt, dass Trump die Republikaner um Haley noch immer nicht im Griff habe. Die wohlhabenderen und gemäßigteren Anhänger seien von ihm nach wie vor nicht begeistert. Der ranghöchste Senator des Bundesstaates, Todd Young, habe im Vorfeld erklärt, sich für Haley entschieden zu haben. Auch der ehemalige Vizepräsident Mike Pence, ebenfalls Wahlmann in Indiana, habe erklärt, er werde Trump nicht unterstützen. Wie beide tatsächlich abgestimmt hätten, sei jedoch nicht bekannt.