Ukraine: Drohnen fliegt 1500 Kilometer - und greift russisches Öllager an
Die Ukraine dringt mit Drohnen immer tiefer in russisches Territorium vor, aktuell wurde eine Ölraffinerie getroffen. Damit reagiert die Ukraine auf massive Attacken auf die eigene Energieinfrastruktur.
Ukraine: Drohnen fliegt 1500 Kilometer – und greift russisches Öllager an
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine fast 1200 Kilometer von der Grenze entfernte russische Ölraffinerie angegriffen. Aus ukrainischen Verteidigungskreisen hieß es am Donnerstag, bei dem Angriff auf die Raffinerie in der teilautonomen Republik Baschkortostan sei eine »Rekordreichweite« erzielt worden. Insgesamt sei die Drohne eine »Rekordstrecke« von 1500 Kilometern geflogen.
Baschkortostan liegt im östlichen Teil des europäischen Russlands und vergleichsweise weit entfernt von der Grenze zur Ukraine. Ziel des Drohnenangriffs war demnach eine Gazprom-Raffinerie in der Stadt Salawat. Der Angriff sei vom ukrainischen Geheimdienst SBU ausgeführt worden.
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Die Anlage Gazprom Neftekhim Salavat arbeite trotz des Angriffs wie gewohnt, erklärte das Oberhaupt der Republik, Radij Chabirow, auf Telegram. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA meldet unter Berufung auf Rettungsdienste, bei dem Drohnenangriff sei das Gebäude der Pumpstation des Industriekomplexes, eines der größten Russlands, beschädigt worden. Verletzt worden sei niemand.
Russland: Massive Angriffe auf ukrainische Infrastruktur
Seit Beginn der russischen Offensive gegen die Ukraine vor mehr als zwei Jahren ist es den ukrainischen Streitkräften gelungen, mit ihren Drohnen immer tiefer in russisches Territorium vorzudringen.
Umgekehrt setzt auch Russland zahlreiche Drohnen ein, die Streitkräfte haben im März und April massiv die ukrainische Energieinfrastruktur angegriffen.
Erst Anfang der Woche sind in der Ukraine zwei Wasserkraftwerke durch einen russischen Drohnenangriff so schwer beschädigt worden, dass sie komplett ausfallen. »Bis heute ist die gesamte Wasserkraftanlage von verheerenden Schäden betroffen«, erklärt der staatliche Energiekonzern Ukrhydroenergo auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. Es seien erhebliche finanzielle Mittel und Anstrengungen erforderlich, um die Schäden zu reparieren und den Betrieb wiederherzustellen.
Aktuell muss das Land, das vor Beginn der russischen Invasion noch ein Nettoexporteur von Strom war, die Einfuhr erhöhen. Sie solle am Donnerstag auf 16.699 Megawattstunden gegenüber Mittwoch verdoppelt werden, teilt das Energieministerium in Kiew mit.
»Heute wurden auf Ersuchen der Ukraine bereits Notstromlieferungen aus Polen, Rumänien und der Slowakei geleistet.« Auch während der abendlichen Spitzenzeiten beim Stromverbrauch gebe es Nothilfe.