Testsieger Stiga A1500: Der beste Mähroboter ohne Begrenzungsdraht im Test

testsieger stiga a1500: der beste mähroboter ohne begrenzungsdraht im test

Stiga A1500

Traditionshersteller Stiga baut nicht nur Aufsitzmäher und anderes Gartenwerkzeug, sondern auch Mähroboter mit und ohne Begrenzungsdraht. Der Stiga A1500 will ohne Draht mit besonders genauer Ortung, perfektem Schnitt und geringem Gewicht punkten.

Seit 2018 liegt das Hauptquartier von Stiga im neu erbauten Firmensitz in Castelfranco Veneto in der Nähe von Venedig und produziert dort zahlreiche motorisierte Gartengeräte mit und ohne Akku. Seit 2023 fallen darunter auch Mähroboter ohne Begrenzungsdraht. Im Gegensatz zu den meisten bisher von uns getesteten Geräten (Bestenliste Mähroboter ohne Begrenzungskabel) kommen viele Stiga-Geräte direkt aus dem Werk in Italien und nicht aus China. Das bezieht sich auf Hardware wie Motor, Chassis und Akku, aber auch auf die Software, etwa die App. Außerdem sind die Rasenmäher-Roboter zwar inzwischen auch in Baumärkten wie Globus oder Bauhaus zu finden, allerdings gibt es zudem ein ausgeprägtes regionales Händlernetzwerk ähnlich wie bei Honda oder Kress.

Das kostet natürlich, ein Schnäppchen sind die Stiga-Mähroboter der A-Serie nicht. Das macht den Kampf gegen die chinesischen Neuankömmlinge wie etwa den Dreame A1, den neuen Segway-Modelle oder auch aktualisierte Ecovacs-Geräten nicht gerade einfacher. Statt mit dem Preis will Stiga stattdessen mit Qualität und „Made in Europe“ überzeugen. Wir wollten ganz genau wissen, ob dieser Schlachtplan aufgeht, und haben uns nicht nur im Werk bei Venedig umgeschaut, sondern auch den kabellosen Stiga A1500 ganz genau unter die Lupe genommen.

Highlights

  • super leichtes und gut ausgewogenes Chassis
  • dadurch erstaunliche Steigfähigkeit
  • schont den Rasen
  • sehr guter GPS-Empfang
  • tolle Navigation
  • super Schnittbild
  • lange Garantie
  • Fachhändler für Service in der Nähe

Wie sieht der Stiga A1500 aus?

Im Gegensatz zum Mammotion Luba AWD (Testbericht) im Rennwagendesign oder dem Ecoflow Blade (Testbericht), der wie ein Mondbuggy aus einem Sci-Fi-Film aussieht, kommt der Stiga A1500 recht konservativ daher. Am auffälligsten ist hier die gelb-schwarze Farbgebung des Roboters im Corporate Design, der Rest unterscheidet sich kaum von den kabelgebundenen G-Modellen des Herstellers oder anderen Schleifenmähern auf dem Markt. Kameras, Lidar („Laser/Radar“) oder andere Sensoren sucht man vergeblich, wie die meisten nicht chinesischen Hersteller verzichtet auch Stiga auf derartige Unterstützung. Zumindest aus Datenschutz-Sicht ist das ein großes Plus.

Konventionell ist auch der restliche Aufbau des Mähers. Die hinteren beiden Antriebsräder mit Stollenprofil werden vom gelben Gehäuse nicht verdeckt, die beiden antriebslosen Stützräder sind hingegen nur zu sehen, wenn der Roboter umgedreht wird. Einen gesonderten Bumper hat der A1500 nicht, stattdessen dient das ganze Chassis als Kontaktsensor. Das elektronisch verstellbare Mähwerk mit Mähteller und vier Klingen ist mittig statt nach rechts versetzt platziert, entsprechend ist der Stiga A1500 zumindest auf dem Papier kein ausgemachter Kantenkobold.

Oben befindet sich die typische große, rote Stopp-Taste, mit der der Bot nicht nur im Notfall angehalten, sondern auch die Abdeckung entriegelt wird, unter der sich ein kleines Folien-Bedienfeld mit LEDs befindet. Der Großteil der Bedienung dürfte aber ohnehin von den meisten Nutzern über die Smartphone-App abgewickelt werden. Einer der größten Vorteile des Stiga A1500 wird offensichtlich, wenn man ihn anhebt. Gerade einmal 8,5 KG bringt er auf die Waage, das Mammotion-Modell wiegt mehr als doppelt so viel. Wie sich das genau auswirkt, klären wir im weiteren Verlauf des Tests.

Die Ladestation fällt vor allem durch ihre Unauffälligkeit auf – hier gibt es nicht einmal das hervorstechende Gelb des Roboters und auch keine LED-Beleuchtung. Oder zumindest ist die nur zu sehen, wenn der Roboter nicht in der Station steht – im Vergleich zur chinesischen Disco-Konkurrenz, die nachts ein wahres Farbfeuerwerk abstrahlt, ist das eine Wohltat.

Wie einfach klappen Einrichtung und Installation?

Je nach Kaufort müssen Nutzer den Roboter selbst mit der Stiga-GO-App verbinden (Baumarkt- oder Online-Kauf), alternativ macht das der Stiga-Händler, bei dem das Gerät gekauft wurde. Die Verbindung mit dem Roboter ist denkbar einfach, auch hier gilt: einfach den Anweisungen auf dem Smartphone-Display folgen. Wichtig ist dabei nur, den kleinen gelben Notschlüssel in die kleine Öffnung unter der oberen Abdeckung einzustecken – sonst passiert schlicht gar nichts. Außerdem möchte die App schon bei der Einrichtung wissen, wo das Modell gekauft wurde. Als Beleg dient dann Rechnung oder Kassenzettel. Wer diesen Schritt nicht überspringt und später einmal jährlich einen „Service“ bei einem der Vertragshändler durchführen lässt, bekommt eine verlängerte Garantie auf bis zu 5 Jahre. Spart sich der Kunde den Service etwa im zweiten Jahr, endet die Garantie nach drei Jahren – mehr dazu später.

Wichtig ist eine gute Positionierung der Basis- und Ladestation, hier helfen App oder Handbuch. Zu nah an Hauswand oder unter Bäumen sollte die Station nicht stehen. Bei uns steht sie wie bei den anderen Tests im vergangenen Jahr rund 2 bis 3 Meter von einer Hauswand entfernt und somit nicht optimal, hier gilt: gleiches Recht (oder gleiche Pflicht) für alle. Bei der Installation positiv: eine gesonderte Antenne gibt es grundsätzlich nicht, unter Zuhilfenahme einer 15-Meter-Verlängerung lässt sich aber das GNSS-Modul aus der Station ausbauen und an einem separaten Ort betreiben. Auch ganz woanders ist eine Installation möglich, dafür wird dann aber ein separates Netzteil benötigt. Die Befestigung für die Antenne ist hingegen bereits im Lieferkarton enthalten. Eine genaue Reichweitenangabe gibt es dabei nicht, Gerüchten nach sollen aber sogar etliche Kilometer Entfernung möglich sein. Damit könnte man theoretisch ganze Ortschaften mit einem Gerät abdecken, sofern Zufahrten zu den verschiedenen Rasenflächen vorhanden sind.

Wie gut ist die App?

Nach diesen Schritten geht es los. Der Nutzer landet wie bei der Konkurrenz auf einer Übersichtsseite, auf der alle mit der App verbundenen Geräte dargestellt werden. Hier gibt es eine kurze Info zu Verbindungsstatus, Akkuladestand und Status – also was der Mäher gerade tut. Auf der Geräteseite selbst wechselt vor allem der Hintergrund in ein schönes Rasenbild, es gibt die gleichen Angaben noch einmal (wenn auch in anderer Darstellung). Außerdem darf der Nutzer hier in seine Gartenverwaltung gehen oder den Mäher direkt zum Mähen schicken, im Betrieb anhalten sowie zurück zur Station schicken.

Spannend ist die Gartenverwaltung. Hier zeigt die App oben den Grundriss der bereits angelernten Zonen samt per Google Maps ausgelesener, angedeuteter Bebauung. Über einen Button ist der Wechsel in die Satellitenansicht möglich. Bei uns passte die Ansicht nicht, alle Gebäude waren mehrere Meter verschoben und blockierten (virtuell) teils die Mähzonen. Auswirkung auf die Navigation hatte das aber nicht. Unter der Karte, die zwar die Ladestation, nicht aber die Live-Position des Mähers zeigt, führt ein weiterer Button in die tiefere Gartenverwaltung. Darunter gibt es Einblick in Sperrzonen, die temporär oder dauerhaft nicht gemäht werden sollen. Zudem findet man auf dieser Seite noch den Übungsmodus, mit der man die Steuerung des Roboters per Handy probieren kann.

Wer erneut den Gartenbereich anwählt, landet endlich auf einer Karte, die auch den Live-Aufenthaltsort des A1500 anzeigt. Die Karte ist außerdem etwas größer und erlaubt über einen Button direkt zum Roboter zu springen – praktisch, wenn die Mähkarte größer ist. Was fehlt, ist eine Fortschrittsanzeige des Mähvorgangs, die haben wir schmerzlich vermisst. Unter der Karte werden die bereits angelegten Mähzonen samt deren Quadratmeterzahlen aufgelistet. Ein Fingertipp auf den Namen der Zone führt die sogenannten Verknüpfungen auf. Gemeint sind vom Nutzer festgelegte Pfade, die entweder die jeweilige Zone mit anderen oder der Ladestation verbinden – auch der muss (oder darf) händisch angelegt werden. Das ist vor allem dann praktisch, wenn die Basisstation nicht in oder an einer der Zonen liegen soll. Hier lassen sich weiterhin Pfade oder No-Mow-Zonen hinzufügen, außerdem eines von vier Schnittmustern auswählen („systematischer Nord-Süd-Schnitt“, „Systematischer Ost-West-Schnitt“, „Schachbrett“ oder „parallel in vier Richtungen“) oder gleich ein benutzerdefinierter Schnittwinkel. Abschließend darf der Besitzer hier die „Kantenbegradigung“ anwählen, die den Stiga-Mäher dazu bringt, nach geschnittener Fläche die Ränder der Mähfläche 3x abzufahren – ein Übersetzungsfehler, von denen es noch ein paar weitere gibt.

Zu guter Letzt kann man die Schnitthöhe pro Zone in 5-Millimeter-Schritten von 20 bis 60 Millimeter variieren. Ganz unten geht es in die „Bereichsaktionen“, die der Nutzer ebenfalls erreicht, wenn er zuvor in der Zonenauflistung auf die drei Punkte am rechten Rand klickt – etwas doppelt gemoppelt. Hier lässt sich der A1500 zum Mähen der ausgewählten Zone bewegen (mehrere lassen sich so nicht auswählen), fährt den Bereich ab oder erlaubt das Anpassen der Umgrenzung. Übrigens: Wer die einzelnen Zonen statt Zone 1, Zone 2 usw. selbst benennen will, klickt oben rechts auf die drei Punkte. Dort steht derzeit zwar noch „Gerät umbenennen“, gemeint ist aber nicht der Roboter, sondern die Mähzone. Ganz unten im Bereich „Garten“ dürfen Nutzer Zonen einrichten, die der Roboter nur per menschlicher Muskelkraft erreicht, da es keine direkte Zufahrt für den Bot gibt – mähen kann der Roboter dort trotzdem. Außerdem gibt es hier den großen Button „Neue Zone Hinzufügen +“, der für jeden Technikfan eine ganz besondere Anziehung ausübt.

Wie erstellt der Stiga A1500 neue Mähzonen?

Das Einrichten neuer Mähzonen erfolgt bei Stiga wie bei der kabellosen Konkurrenz: Durch Abfahren der Ränder. Händler haben dafür ein kleines Wägelchen, auf das der Mäher gesetzt und dann vor sich hergeschoben werden kann. Alle anderen müssen den Roboter mit dem Smartphone wie ein ferngesteuertes RC-Car einmal um die neu zu schaffende Mähzone fahren. Dabei erreicht der A1500 eher gemächliche Geschwindigkeit, was während des Erstellvorgangs völlig in Ordnung ist, auf dem Weg dorthin aber etwas ermüdend wirkt. Im Vergleich dazu müssen Nutzer dem Luba der ersten Generation auf höchster Fahrgeschwindigkeit regelrecht hinterher joggen.

Gestört hat uns beim Stiga-Modell aber nicht die niedrige Geschwindigkeit, sondern die etwas schwammige Steuerung. Der Roboter ließ sich im Test nur schwer geradeaus fahren, nach der ersten Lenkung kam es trotz großer Bemühungen schnell zu leichten Pendelbewegungen, um Überkorrekturen auszugleichen. Das machen Wettbewerber wie Mammotion oder Segway besser. Ansonsten klappte das Erstellen neuer Zonen problemlos, allerdings will der A1500 nach erfolgreich erstellter Zone diese im Anschluss testweise noch einmal komplett abfahren. Das kostet zwar Zeit und nervt gerade bei größeren, verwinkelten Zonen. Wer will, kann das aber mit Trick 17 abkürzen – einfach schnell die Stopp-Taste drücken, nachdem der Mäher die ersten Meter gefahren ist. Dann meldet die App zwar einen Fehler, die Zone ist trotzdem eingerichtet. Einen Unterschied zu tatsächlich noch einmal umrundeten Zonen konnten wir nicht ausmachen. Stiga spricht davon, dass der Bot ohnehin in den ersten 14 Tagen seine Mähflächen besser kennenlernt und so allmählich besser wird. Tatsächlich konnten wir anfangs Abweichungen von mehreren Zentimetern zur tatsächlich gefahrenen Spur erkennen, nach innen wohlgemerkt. Entsprechend gab es keine gravierenden Zwischenfälle wie Blumenmassaker oder Ähnliches. Scheinbar rechnet der Roboter immer noch ein paar Extra-Sicherheits-Zentimeter ein und tastet sich erst Tag für Tag näher an die geplante Begrenzung.

Inzwischen klappt übrigens auch eine nachträgliche Anpassung von Zonengrenzen, auch hier wird der zu ändernde Teil einfach neu abgefahren. Der Roboter fährt dabei sogar eigenständig an den frei wählbaren Startpunkt der zu ändernden Zone. Zum Marktstart fehlten solche Funktionen noch und generell ist die App umfangreicher, schöner und responsiver geworden. Ganz zufrieden sind wir damit aber noch nicht. Bei uns dauert es immer 6 bis 8 Sekunden, ehe die App – etwa aus dem Hintergrund aufgerufen – wieder aktuelle Angaben macht.

Auch sind wir mit der zu tief versteckten Live-Karte nicht zufrieden, uns gefällt das so wie bei der chinesischen Konkurrenz besser. Dort ist die Karte fast immer der zentrale Dreh- und Angelpunkt und zeigt auch den Mähfortschritt an. Hinzu kommen Kleinigkeiten wie Übersetzungsfehler oder der Umstand, dass etwa der kleine Infobutton neben Status und Mähmodus auf der Hauptseite nur in eine ellenlange Liste mit Erklärungen zu allen Anzeigemöglichkeiten führt, statt direkt und ausschließlich Hilfe zum angezeigten Text zu geben. Insgesamt wirkt die App einfach etwas umständlich, bietet aber alle wichtigen Funktionen. Schlussendlich ist sie schon brauchbar, hat aber noch Luft nach oben.

Wie gut ist der Empfang vom Handy zum A1500?

Die Kommunikation zwischen Handy und Mäher erfolgt ausschließlich via 4G-Modul, das bereits im A1500 integriert ist und ein Roboterleben lang für den Kunden kostenfrei bleibt. Letzteres ist bei den meisten Konkurrenten anders, hier sind oft nur die ersten 1 oder 2 Jahre kostenfrei, danach müssen Besitzer in die eigene Tasche greifen. Wer eine halbwegs ordentliche Mobilfunkabdeckung am Mähort hat, kann von überall auf der Welt aus problemlos auf den Stiga-Roboter zugreifen.

Auch die Diebstahl-Sicherung wird über die App geregelt. Sobald ein Nutzer sich über die App als Eigentümer registriert hat, ist Zugriff auf den Mäher nur noch über das Benutzerkonto des Besitzers möglich. Löscht er den Roboter in seiner App, löscht er auch die Bindung an seinen Account. Im Zweifelsfall kann Stiga bzw. ein Fachhändler in der Nähe als letzte Instanz eine Wiederaufnahme der Verbindung herbeiführen, sofern die Eigentümerschaft zweifelsfrei (etwa durch Kaufbelege) verifiziert werden kann. Im Falle eines Diebstahls gibt es eine Nachricht auf das Smartphone des Besitzers, sobald der Mäher aus dem Geofence-Bereich entfernt wird. Ist das Gerät noch aktiviert, ist eine Ortung möglich.

Wie gut mäht der Stiga A1500 im Alltag?

Bevor wir auf diese Frage eingehen, wollen wir erwähnen, dass es der A1500 als erster Mähroboter im Jahr 2024 bei uns im Test und noch dazu zu einer recht frühen Jahreszeit schwerer als einige Pendants im vergangenen Jahr hatte. In Norddeutschland regnet es auch Mitte April noch sehr häufig, entsprechend tief und nass war der Rasen. Trotz allem war dieser zu Testbeginn schon recht hoch und glich zusätzlich einer Huckelpiste statt einem englischen Rasen. Hinzu kam eine geschlossene Wolkenschicht, die es der Ortung und Positionierung bei GPS-Mähern zusätzlich schwer macht. Trotzdem kam der Stiga A1500 auf ähnlich gute oder sogar bessere Ergebnisse wie unsere bisherige Nummer Eins, der Mammotion Luba (Testbericht) unter besseren Bedingungen – beachtlich! Noch dazu geht der A1500 wesentlich schonender mit dem schwierigen, nassen Grün um, als der Luba oder dessen Nachfolger. Mehr dazu demnächst, sobald der Test mit dem Luba 2 möglich ist, ohne einen völlig zerstörten Acker aus dem Testrasen zu machen.

Bleiben wir beim Umgang mit dem Rasen. Der Stiga A1500 punktet mit für diese Klasse (der Hersteller gibt dem Namen entsprechend eine Rasenfläche von 1500 m² als angepeilte Gartengröße an) mit einem äußerst geringen Gewicht von nur 8,5 kg. Der Mammotion Luba 2 wiegt rund 18 kg, beim Segway Navimow (Testbericht) sind es um 16 kg und der Ecovacs Goat G1 (Testbericht) kommt auf etwa 13,5 kg. Zusammen mit seiner offensichtlich guten Gewichtsverteilung bewegt sich der A1500 trotz Regen beinahe leichtfüßig über das Grün, ohne es dabei aufzureißen. Tatsächlich haben wir selten durchdrehende Antriebsräder feststellen können – und wenn, dann nur sehr kurz. Andere Modelle wie der Ecoflow Blade (Testbericht) fuhr sich trotz deutlich besserem (aber dennoch feuchtem) Wetter regelmäßig fest, seine durchdrehenden Räder gruben sich immer wieder ein. Auch der Segway Navimow geriet durch sein ruppiges Anfahren wieder und wieder ins Rutschen. Selbst Steigungen bewältigt der Stiga-Roboter nahezu ohne Rutschbewegungen. Das konnten wir zwar nicht selbst (im norddeutschen Testgarten) ausprobieren, dafür aber mit eigenen Augen auf dem Testgelände des Herstellers in Italien sehen. Nach offiziellen Angaben schafft der Roboter 45 Grad Steigung – wir waren verblüfft, wie einfach der A1500 an Hängen navigiert, obwohl er nur zwei angetriebene Räder hat.

Auch der eigentliche Rasenschnitt hat uns überzeugt. Aufgrund der schlechten Testbedingungen scheuen wir uns zwar, zweifelsfrei vom „besten Schnitt“ der bislang von uns getesteten Mäher ohne Begrenzungsdraht zu sprechen. Was wir gesehen haben, ist aber wirklich beeindruckend. Schon beim Erstschnitt bei viel zu langem Gras (uns ist bewusst, dass der eigentlich von einem Handmäher gemacht werden sollte) senste sich der der A1500 kraftvoll durch. Das hat bislang nur der Luba (Testbericht) geschafft, der Rest der Testmodelle konnte dafür oft nicht genug Kraft im Schnittwerk aufbringen. Das sah anfangs zwar erstaunlich gut, aber alles andere als perfekt aus. Nach einigen Durchgängen an verschiedenen Tagen wich das Massaker dann einem glatten Grün – im Rahmen der Möglichkeiten des Testareals. Dann kamen auch schön die Testbahnen zum Vorschein, die schnurgerade in den Rasen geschnitten wurden. Dabei besonders beachtlich: der niedrige Geräuschpegel, mit dem der A1500 mäht. Stiga spricht von 57 bis 59 LwA (Schalldruck direkt am Mäher), der A1500 gehört damit zu den leisesten Rasenrobotern ohne Begrenzungsdraht.

Was uns erst irritiert hat, ist der Umstand, dass der A1500 seine Arbeit nicht fortsetzt, wenn er wegen leerem Akku zur Ladestation zurückgekehrt und nach etwa 2 Stunden wieder geladen ist. Stiga begründet das damit, dass das den Rasen schont, da immer nur ein Teil des Gartens gemäht wird und empfiehlt, maximal zwei Durchgänge pro Tag einzustellen. Denn nach dem Laden ist natürlich ein manueller oder ein geplanter Start möglich, wobei der Roboter an der zuletzt gemähten Stelle anknüpft. Was uns dann aber fehlt, ist eine Benachrichtigung per Push-Benachrichtigung, dass der Roboter wieder lädt. Solche Nachrichten gibt es nur, wenn er sich doch einmal festgefahren hat.

Oder natürlich bei anderen Vorkommnissen wie, wenn der Bot angehoben oder gar aus dem Garten entfernt wird. Vom Fahren in Dämmerung oder Nacht raten wir (und Stiga) übrigens dringend ab. Der A1500 hat zwar eine weit bis nach unten gezogene Frontschürze, mangels zusätzlicher Sensoren außer dem Stoßsensor kann er nachtaktive Tiere oder andere Hindernisse nicht erkennen.

Navigation – wie stabil ist der GPS-Empfang beim A1500?

Stiga gibt an, dass das AGS (Active Guidance System) des A1500 zusammen mit KI dazulernt und dann genau weiß, wann und wo Satellitenbahnen sind und wann der Empfang am Tag gut oder schlecht ist. Das können wir nicht genau beurteilen. Fakt ist, dass Empfang und damit auch die Positionierung und Ortung trotz der widrigen Umstände sehr gut funktioniert haben. Es gab aber Stellen, an denen der A1500 immer wieder mal (jedoch nicht immer) zu knabbern hatte. Dazu gehörte etwa die Zufahrt über einen schmalen Weg direkt am Haus, der noch dazu durch einen Dachüberhang quasi überdacht und auf der anderen Seite von mehrere Meter großen Rhododendron-Büschen eingeengt wird. Hier verzweifelte bislang jeder GPS-Mäher früher oder später, der A1500 weniger oft.

Denn so fortschrittlich die GPS-Technik auch zu sein scheint – solche Umgebungen sind der Endgegner für jeden entsprechend navigierenden Mähroboter. Von solchen Extremstellen abgesehen hat sich der Mäher nicht festgefahren und eine Unterbrechung der Arbeit, um verlorene GPS-Positionierung zu finden, konnten wir ebenfalls nicht verzeichnen. Bestenfalls dauert es vor dem Losfahren aus der Station einige Sekunden, bis der A1500 wirklich startet, da er erst ein GPS-Signal sucht. Das ist ziemlich beeindruckend.

Produktion, Garantie und mehr

Es klang bereits an: Stiga produziert zwar auch im Ausland, aber eben auch im Werk in Italien. Dort findet auch die Entwicklung und der Test von diversen Modellen statt, bei denen Gefährdung für Nutzer betrachtet, aber auch Langlebigkeit, Funktion und weitere Faktoren erprobt werden. Davon konnten wir uns selbst einen Überblick vor Ort in Castelfranco Veneto machen. Zwar werden Dinge wie bestimmte Bauteile (etwa einzelne Akkuzellen, Schrauben etc.) natürlich von externen Quellen bezogen, Entwicklung, Design, Zusammenbau und sogar die Software entwickelt Stiga aber selbst.

Da ist es kein Wunder, dass der Hersteller recht schnell auf Anpassungswünsche reagieren kann. So mag die Software zum Testzeitpunkt noch nicht perfekt sein, im Vergleich zu Berichten aus 2023 ist der Fortschritt aber enorm. Außerdem kann Stiga so beruhigt bis zu 5 Jahre Garantie und damit mehr als die meisten Wettbewerber auf seine Mähroboter geben – schließlich weiß der Hersteller bis ins Detail, was wann und wie mit den einzelnen Bauteilen passiert. Die Absicherung über die Verpflichtung des Käufers, jährlich eine Inspektion des Roboters von einem Vertragshändler vornehmen zu lassen, sichert Stiga letztlich zu, dass der A1500 stets sachgerecht behandelt wird. Ersatzteile verspricht der Hersteller für einen „langen Zeitraum“, eine fixe Angabe dazu gibt es aber nicht.

Wir haben übrigens den nächsten Händler in der Nähe kontaktiert, den wir bequem über die Stiga-GO-App finden konnten. Zwar schwanken die Preise für den Service von Händler zu Händler, in unserem Fall nannte der Ansprechpartner allerdings einen Preis von 100 Euro plus Material. Eine Einlagerung über den Winter lag bei 25 Euro. Nach Angaben von Stiga gibt es dabei vorgegebene Arbeitsschritte, die ein Vertragshändler beim Service durchführen muss – etwa eine Dichtigkeitsprüfung. Der Service geht also über „einfach mal drüberwischen“ weit hinaus. Kosten für die Kommunikation über das 4G-Netz fallen standardmäßig ein Roboter-Leben nicht an.

Preis

Knapp 3000 Euro kostet der Stiga A1500 in der UVP des Herstellers, den wir hier getestet haben. Darunter angesiedelt sind die technisch minimal abgespeckten Modelle A1000 und A750, darüber die Modelle A3000, A5000, A7500 und A10000 mit den sogenannten „großen Chassis“. Die Zahl bestimmt jeweils, welche Rasenflächen sie laut Hersteller in 24 Stunden bewältigen können.

Wer direkt beim Hersteller kauft, bekommt bei Anmeldung zum Newsletter gleich 10 Prozent auf den ersten Einkauf. Hinzu kommt eine Cashback-Aktion, die bis zum 12.7.2024 läuft. Hier gibt es abhängig vom gekauften Modell bis zu 500 Euro zurück – bei unserem getesteten A1500 sind es 200 Euro. Voraussetzung ist der Kauf direkt bei Stiga oder einem Vertragspartner, der auf der Homepage des Herstellers zu finden ist. Wer lieber direkt um die Ecke oder online einkauft, findet die Stiga-Modelle hier:

Fazit

Zugegeben: Wir haben dem Stiga A1500 den ersten Platz unserer Bestenliste für Mähroboter ohne Begrenzungsdraht (zum Testzeitpunkt) vor dem Test nicht zugetraut – obwohl wir die Modelle in Italien bereits eindrucksvoll in Aktion gesehen haben. Nach unserem Test sind wir hingegen überzeugt: Der Stiga A1500 ist unsere neue Nummer Eins. Denn das Modell (und damit die ähnlich aufgebauten anderen Modelle der Reihe) bietet unter den bislang von uns getesteten Mährobotern ohne Perimeterdraht den besten GPS-Empfang, ist sehr leise, hat ein tolles (wenn nicht das beste, s.o.) Schnittbild. Zudem beschädigt er die Grasnarbe deutlich weniger, als unsere bisherige Nummer Eins Mammotion Luba (Testbericht) und dessen Nachfolger Luba 2, der bereits in den Startlöchern steht. Gerade, wer in regenreicher Landschaft wohnt, wird das zu schätzen wissen.

Tatsächlich ist der Preis, den wir anfangs für recht hoch erachteten, derzeit durch diverse Angebote (s. Kapitel Preis) relativiert, gleiches gilt für die lange Garantie, die Ersatzteilversorgung sowie lebenslang kostenlose Kommunikation per Mobilfunk. Auch unser zweiter kleine Kritikpunkt, nämlich die App, schafft es nicht, den A1500 hinter andere Modelle unserer Bestenliste zu drängen. Denn die Software ist noch nicht perfekt, aber man kann damit problemlos arbeiten, wenn man sich einmal dran gewöhnt hat. So bleibt unter dem Strich ein toller Mähroboter ohne Begrenzungsdraht für alle, die sich so ein Luxusgut leisten können und wollen. Die günstigere Alternativen bleiben (wenn es ein Roboter sein soll) kabelgebundene Geräte, wie wir bereits in unserem Ratgeber aufgezeigt haben.

In unserer Themenwelt Mähroboter haben wir neben kabelgebundenen Geräten zuletzt auch viele Modelle ohne Begrenzungsdraht getestet. Größter Konkurrent für die Stiga-Modelle sind aktuell unserer Meinung nach Mammotion Luba (Testbericht) und Segway Navimov (Testbericht). Das spiegelt sich auch in unserer Topliste zu Mährobotern ohne Begrenzungsdraht wider. Was solche Modelle generell können sollte und welche es noch gibt, verrät unser Ratgeber Husqvarna, Ecovacs & Co.: Das können Mähroboter ohne Begrenzungsdraht.

  • tolles, rasenschonendes Chassis
  • gute Steigfähigkeit
  • hervorragendes Schnittbild
  • grandioser Empfang
  • gute Navigation
  • lange Garantie und kostenfreie Kommunikation via 4G
  • Preis etwas höher
  • App hat Luft nach oben
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