Deutsche Stadt in Stromnot: Sind daran Wärmepumpen schuld?

deutsche stadt in stromnot: sind daran wärmepumpen schuld?

Energieversorgung muss langfristig geplant werden, um keinen Engpässe entstehen zu lassen.

Oranienburg steht vor größeren Herausforderungen in Bezug auf ihre Stromversorgung. Die Stadtwerke Oranienburg haben jüngst die Bundesnetzagentur darüber informiert, dass das vorgelagerte Hochspannungsnetz nicht genügend Leistung für die wachsende Stadt liefern kann. Dieses Kapazitätsdefizit betrifft sowohl den Anschluss neuer Wärmepumpen als auch die Möglichkeit, neue Gewerbe- und Industrieflächen mit Strom zu versorgen.

Wie die Märkische Allgemeine in einem Artikel schreibt, wurde bereits im vergangenen September deutlich, dass das vorhandene Stromnetz zwar stabil, jedoch nicht ausreichend für zukünftige Anforderungen ist. Dies hat zu einem großen medialen Aufschrei und Diskussionen über frühere Versäumnisse geführt. Kritisiert wurde insbesondere, dass man diese Entwicklung hätte früher erkennen müssen. Schuld ist allerdings nicht die wachsende Zahl an Wärmepumpen, da diese weniger als ein Prozent des Gesamtverbrauchs ausmachen. Vielmehr ist das Hochspannungsnetz, das Oranienburg versorgt, für geplante Industrie- und Gewerbeansiedlungen unterdimensioniert.

Neue Wärmepumpen und Wallboxen landen auf der Warteliste

Aufgrund der unzureichenden Kapazität des Hochspannungsnetzes haben die Stadtwerke angekündigt, keine Neuanmeldungen oder Leistungserhöhungen von Hausanschlüssen mehr zu genehmigen. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf den Anschluss von Wärmepumpen und die Ladeinfrastruktur sowie auf die Entwicklung neuer Gewerbe- und Industrieflächen in der Oranienburger Kernstadt und im Ortsteil Sachsenhausen. Bestehende Verträge bleiben allerdings unberührt.

Als Reaktion auf die Versorgungskrise planen die Stadtwerke Oranienburg den Bau eines eigenen Umspannwerks. Dieses Projekt, dessen Kosten auf etwa 35 Millionen Euro geschätzt werden, soll innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre abgeschlossen sein. Die Stadtverordneten haben bereits 13,8 Millionen Euro als Eigenkapital für diesen Neubau bewilligt.

Der Bürgermeister von Oranienburg, Alexander Laesicke, betont die Notwendigkeit des schnellen Handelns: „Der Strombedarf unserer wachsenden Stadt hat sich enorm entwickelt und wir arbeiten daran, die Stadtentwicklung nicht zu bremsen, sondern die notwendige Leistung bereitzustellen.“ Das neue Umspannwerk soll nicht nur den aktuellen Engpass beseitigen, sondern auch zukünftig eine erhöhte Stromabnahme aus dem Hochspannungsnetz ermöglichen.

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