"Auf großes Interesse gestoßen": Prager Munitions-Initiative für die Ukraine kommt voran

Die Ukraine fehlt im Kampf gegen Russland zunehmend Munition. Tschechien hat rund 800.000 Artilleriegranaten im Ausland aufgetrieben. Um diese für Kiew zu kaufen, sucht Prag finanzielle Unterstützer. Zahlreiche Länder sollen bereit sein, sich an der Initiative zu beteiligen.

Die Niederlande und Belgien wollen sich mit 100 beziehungsweise 200 Millionen Euro an der Initiative beteiligen.

Tschechien sammelt mit Nachdruck finanzielle Unterstützer für das Vorhaben, große Mengen Artilleriemunition für die Ukraine in Nicht-EU-Staaten zu kaufen. Derzeit liefen mit verschiedenen Ländern “intensive Verhandlungen”, bestätigte eine Sprecherin von Ministerpräsident Petr Fiala in Prag. Die Initiative der Regierung in Prag sei beim Ukraine-Gipfel in Paris am Montag auf großes Interesse gestoßen.

Bisher hätten rund 15 Staaten ihre Bereitschaft signalisiert, sich daran zu beteiligen. Zuletzt hatten die Regierungschefs der Niederlande und Belgiens bestätigt, 100 Millionen beziehungsweise 200 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die Sprecherin der tschechischen Regierung sagte, dass es um rund 800.000 Artilleriegranaten gehe. Die Initiative habe das Potenzial, die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine gegen die russische Invasion deutlich zu stärken.

Tschechien will 800.000 Schuss Munition für Ukraine beschaffen

Der tschechische Präsident Petr Pavel hatte Mitte Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt, man habe rund eine halbe Million Schuss im Kaliber 155mm und 300.000 Schuss im Kaliber 122mm im Ausland “identifiziert”, also gefunden. Keine Angaben machte der Ex-NATO-General dazu, welche Länder über diese Munitionsvorräte verfügen.

“Der Einkaufs- und Lieferprozess wird so mit der ukrainischen Regierung koordiniert, dass die Munition so schnell wie möglich an der Front eintrifft, und zwar in wenigen Wochen oder Monaten”, erläuterte die Regierungssprecherin. Die tschechische Initiative sei auch eine Reaktion auf den schleppenden Fortschritt beim EU-Plan für die Lieferung von einer Million Artilleriegeschossen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte jüngst kritisiert, dass sein Land bislang weniger als ein Drittel der versprochenen Menge erhalten habe.

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