Trotz Rekordzahlen ein hoher Verlust
Noch nie wurden in Langnau und Burgdorf mehr stationäre Patienten behandelt als letztes Jahr. Dennoch fehlen in der Rechnung 2,5 Millionen Franken.
Auch die Notfallabteilung des Spitals Emmental war 2023 ausgelastet wie noch nie.
Eigentlich könnte sich die Spitalleitung freuen. So viele Patientinnen und Patienten wie 2023 wurden in den beiden Häusern in Burgdorf und Langnau noch nie behandelt.
«Doch die guten Ergebnisse der beiden Vorjahre konnten nicht wiederholt werden», teilt sie mit. Im Gegenteil: Das Spital Emmental weist einen Verlust von 2,5 Millionen Franken aus.
Zu schaffen machte dem Spital Emmental, dass die Kosten für Material und Energie stark gestiegen sind. Zudem erhöhten sich die Ausgaben für das Personal, nachdem die Spitalleitung «verschiedene Massnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität» realisiert hatte, wie sie schreibt. Und weil sie temporäre Mitarbeitende anstellte, «um die Kapazitätseinschränkungen im Spitalbetrieb zu minimieren.»
Mehr Babys, mehr Notfälle
Fast 11’000 Personen liessen sich 2023 im Spital Emmental stationär behandeln, über 76’000 ambulant. Auch in der Psychiatrie und in der Notfallaufnahme sei die Zahl gegenüber dem Vorjahr gestiegen, und mit 878 Babys erreichten die Geburten einen neuen Rekord.
«Unseren Mitarbeitenden ist es zu verdanken, dass wir die Bettenkapazitäten trotz vorübergehendem Personalmangel und Krankheitsausfällen auf einem hohen Niveau halten konnten», hält CEO Regula Feldmann fest.
«Trotz des weniger guten Resultats sind wir zufrieden mit unseren Leistungen im vergangenen Jahr», lässt sich Verwaltungsratspräsident Bernhard Antener in der Mitteilung zitieren.
Schwierige Rahmenbedingungen
Er verweist auf die erschwerten Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen und fasst zusammen, was den Spitälern landauf, landab zu schaffen macht: «Die allgemeine Teuerung, höhere Energiepreise, zu tiefe Tarife im stationären und im ambulanten Bereich kombiniert mit Vorgaben durch die Politik.»
Grosse Veränderungen werde für das Spital Emmental in Zukunft das von der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern verabschiedete «4+-Regionen-Modell» bedeuten. Dieses sieht eine gemeinsame Versorgungs- und Spitalregion Emmental-Oberaargau vor.
Jeden Tag das Wichtigste aus Bern und der Welt mit unserem Newsletter BZ am Abend. Melden Sie sich hier an.