Trotz internationaler Warnungen: Israels Armee bombardiert Ziele in Rafah – offenbar mehr als 20 Tote

Die USA und Deutschland sprachen sich vehement gegen ein militärisches Vorgehen Israels in Rafah aus. Bei Angriffen der Armee dort sollen nun Augenzeugen zufolge etliche Menschen getötet worden sein.

trotz internationaler warnungen: israels armee bombardiert ziele in rafah – offenbar mehr als 20 tote

10.02.2024, Palästinensische Gebiete, Rafah: Ein Palästinenser rettet seine Habseligkeiten nach einem israelischen Angriff.

Israels Armee hat Augenzeugen zufolge trotz internationaler Warnungen Ziele in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens angegriffen. Bei Angriffen aus der Luft auf zwei Häuser sollen am Samstag mehr als 20 Menschen getötet worden sein, hieß es aus medizinischen Kreisen.

Auch der Bürgermeister der Stadt im Süden des Küstengebiets, Mohammed al-Sufi, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Opferzahl.

Israelische Soldaten bombardierten außerdem ein Fahrzeug der Hamas und töteten dabei drei Personen, darunter den Chef des Polizeigeheimdienstes der Islamistenorganisation sowie dessen Stellvertreter, wie es am Samstag aus Polizeikreisen und von Augenzeugen hieß. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israels Militär äußerte sich zunächst nicht konkret. Die Armee halte sich bei ihren Einsätzen an das Völkerrecht und treffe Vorkehrungen, um den Schaden für die Zivilbevölkerung gering zu halten, teilte sie auf Anfrage lediglich mit.

Schon zuvor gab es Angriffe

Es waren nicht die ersten Berichte über Angriffe auf Ziele in der Stadt nahe der Grenze zu Ägypten. In der vergangenen Wochen hatte das israelische Militär dort Augenzeugen zufolge häufiger Stellungen von Hamas-Mitgliedern attackiert. Den Angaben nach waren die Angriffe am Samstag aber die bislang intensivsten. Rafah ist der einzige Ort im gesamten Küstenstreifen, in dem die Hamas noch die Kontrolle ausübt.

Derzeit sind in der Stadt noch keine israelischen Bodentruppen im Einsatz. Rafahs Bürgermeister Al-Sufi warnte vor einem Vorstoß der Armee in den Ort. „Jeder Militäreinsatz in der Stadt, in der mehr als 1,4 Millionen Palästinenser leben, wird zu einem Massaker und einem Blutbad führen.“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor der Armee den Befehl erteilt, eine Offensive auf Rafah vorzubereiten. In der Stadt gebe es noch immer vier verbleibende Hamas-Bataillone. Demnach soll die Militärführung die Evakuierung der Zivilisten in dem Ort planen. Es sei „unmöglich, das Kriegsziel zu erreichen“, wenn vier Hamas-Stellungen in der Stadt im Süden des Palästinensergebiets belassen würden, argumentierte er.

Problematische Militäroffensive

Eine Militäroffensive in Rafah gilt als hochproblematisch. In dem Ort, der vor dem Krieg rund 300.000 Einwohner hatte, sollen sich inzwischen weit mehr als eine Million Palästinenser aufhalten. Die meisten von ihnen flohen vor dem Krieg aus anderen Teilen des Gazastreifens dorthin, zum Teil auf Anordnung des israelischen Militärs.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte bereits zuvor vor einer humanitären Katastrophe und Folgen für die gesamte Region gewarnt. Die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens sei in Rafah zusammengepfercht und könne nirgendwo anders hin.

Auch die US-Regierung und die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hatten sich in den vergangenen Tagen deutlich gegen ein militärisches Vorgehen in Rafah ausgesprochen.

„Humanitäre Katastrophe mit Ansage“

Baerbock nannte die drohenden Angriffe am Samstag im Onlinedienst X (vormals Twitter) eine „humanitäre Katastrophe mit Ansage“. Die Not in Rafah sei „schon jetzt unfassbar“, erklärte die Außenministerin. 1,3 Millionen Menschen hätten dort auf engsten Raum Schutz vor den Kämpfen gesucht und könnten sich „nicht in Luft auflösen“.

Angesichts des Leids der Bevölkerung forderte Baerbock erneut eine Feuerpause im Gazastreifen – auch um eine Freilassung der dort verbliebenen israelischen Geiseln zu erreichen. „Den Weg dahin werde ich nächste Woche erneut in Israel besprechen“, fügte die Ministerin hinzu. Nach Angaben des Auswärtigen Amts wird Baerbock Mitte der kommenden Woche nach Israel reisen.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) erklärte, es gäbe für die Zivilbevölkerung keinen sicheren Ort mehr.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte die geplante Offensive und nannte sie eine „eklatante Verletzung aller roten Linien“. Auch Saudi-Arabien warnte vor einer „humanitären Katastrophe“ und forderte ein Eingreifen des UN-Sicherheitsrats. Das Königreich lehne den Angriff kategorisch ab und verurteile die „Zwangsdeportation“ der Menschen, hieß es in einer von staatlichen Medien verbreiteten Erklärung des Außenministeriums.

Netanjahu geht einem israelischen Medienbericht zufolge davon aus, dass Israel aufgrund des internationalen Drucks nur rund einen Monat Zeit für eine Offensive in Rafah hätte. Der Einsatz muss demnach bis zum 10. März abgeschlossen sein. An dem Tag beginnt für Muslime weltweit der Fastenmonat Ramadan.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels verübt hatten. Israelischen Angaben zufolge wurden dabei rund 1160 Menschen brutal getötet und 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden im Gazastreifen seitdem mehr als 28.000 Menschen getötet. (dpa, AFP)

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