Schneefälle: A 21 gesperrt + zwei Feuerwehrleute in OÖ von Baum getroffen
Starke Schneefälle haben in vielen Teilen Ãsterreichs für massive Verkehrsbehinderungen auf den StraÃen, aber auch zu Stromausfällen geführt. AuÃerdem ist der Bahnverkehr betroffen. Von Vorarlberg bis zum Wiener Raum schneit es heute zum Teil kräftig weiter bei Temperaturen um null Grad. In Kärnten hat es in tiefen Lagen bis zum Vormittag geregnet, danach sinkt auch hier die Schneefallgrenze.Â
Stromausfälle in Oberösterreich, Salzburg und Tirol
Das führte unter anderem zu Problemen mit der Stromversorgung. Wegen eines Stromausfalls musste zum Beispiel der Roppener Tunnel auf der Inntalautobahn (A12) in Tirol vorübergehend gesperrt werden, gleichzeitig gingen aber auch in hunderten Haushalten das Licht aus. Zu Mittag waren noch 120 Haushalte in acht Gemeinden betroffen, berichtete ORF Radio Tirol. Auch in Oberösterreich waren laut Netz Oà gegen 10 Uhr rund 26.000 Haushalte ohne Strom. Schuld daran war der massive Schneedruck und umgestürzte Bäume, die zahlreiche Stromleitungen kappten.
Auch in Kärnten und der Steiermark sorgte die winterliche Witterung für Probleme. In der Steiermark waren gegen Mittag rund 10.000 Haushalte ohne Strom. Im Murtal war ein Baum auf eine Hochspannungsleitung gestürzt, das Tal war “fast zur Gänze finster”, sagte ein Sprecher der Energie Steiermark.
In Kärnten waren gegen 13.30 Uhr rund 4.000 Haushalte ohne Strom, die betroffenen Gebiete lagen östlich von Villach .Â
Absagen im Sport
Auch auf die Sportwelt haben die Wetterverhältnisse Auswirkungen. Im FuÃball gab es mehrere Match-Absagen. Unter anderem das Auswärtsmatch von Rapid.
Feuerwehr: “Bleiben Sie zu Hause!”
Auch die ARBÃ-Verkehrsexperten warnen vor dem Wintereinbruch und erinnern dabei unter anderem an die Verwendung von Winterreifen, wie auch an die Strafen, die auf einen Verstoà gegen die Winterreifenpflicht folgen. Zudem wird geraten, bei bereits nasser Fahrbahn die Geschwindigkeit um 30 Prozent, bei Schneefahrbahn um 50 Prozent und bei Eisfahrbahn um 70 Prozent zu verringern.
Auch der ÃAMTC rät dazu, sich vor Fahrtantritt über die Fahrbahnverhältnisse zu informieren und in höheren Lagen Schneeketten anzulegen.Â
Deutlicher wird Hannes Niedermayr vom Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich: “Bitte bleiben Sie zu Hause, vermeiden Sie unnötige Fahrten mit dem Auto!” Die Einsatzkräfte vom Zentralraum bis ins Innviertel seien schon “ziemlich gestresst.”
Verkehrsbehinderungen auf den StraÃen
Denn, überall auf Ãsterreichs StraÃen gibt es Probleme. Vielerorts bleiben Fahrzeuge auf den verschneiten StraÃen hängen.
So war beispielsweise am Samstagvormittag die Westautobahn (A1) bei Salzburg Nord wegen Lkw-Bergungsarbeiten nicht befahrbar. In Tirol war die Brenner StraÃe (B182) bei Gries aufgrund hängen gebliebener Fahrzeuge gesperrt und auch auf der A13, der Brenner Autobahn, gab es Behinderungen durch Schneefall. Die LechtalstraÃe ist seit kurzem wieder frei.
Auch in Kärnten kam es zu groben Problemen: Die Tauernautobahn (A10) und die Südautobahn (A2) waren abschnittsweise gesperrt. Der Katschbergtunnel war wegen eines technischen Gebrechens zu. Auf der Südautobahn gab es im Bereich Villach Sperren wegen umgestürzter Bäume, auch der Raum Wolfsberg war davon stark betroffen. Von Wolfsberg ostwärts war die Autobahn gesperrt, es mussten Lkw und Autos abgeschleppt werden. Die Packer StraÃe (B70) war ebenso gesperrt wie die meisten PassstraÃen im Land.
Derzeit gibt es hier noch Probleme:
Auf der Brennerautobahn in Tirol kommt man abschnittsweise nur langsam voran. Die Schneepflüge sind unterwegs.
A 21: Die Wiener AuÃenring Autobahn ist derzeit in beide Richtungen zwischen dem Knoten Steinhäusl und Vösendorf gesperrt. Mehrere Fahrzeuge sind in den Steigungsbereichen hängen geblieben, berichtet die Asfinag. Dei Dauer der Sperre sei nicht absehbar, man arbeite aber bereits an der Bergung der Fahrzeuge. Wie die Asfinag informierte, wurde eine groÃräumige Umleitung eingerichtet. Es wurde empfohlen, die A21 groÃräumig zu umfahren über die Kremser SchnellstraÃe S33, die Stockerauer SchnellstraÃe S5 und die Donauuferautobahn A22.
ÃBB-Wetterwarnung + Sperre im Deutschen Eck
Auch bei der Bahn gibt es Probleme. Die ÃBB ersuchen, nicht-dringende Fahrten auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
In Tirol gab es zeitweise immer wieder Unterbrechungen auf der Arlberg- und der Brennerstrecke, weil Bäume auf die Oberleitung stürzten. Betroffen war etwa auch die Karwendelbahn.
AuÃerdem gab es laut ÃBB Unterbrechungen zwischen Imst und Schönwies im Bezirk Landeck sowie zwischen Innsbruck und Scharnitz. Gesperrt war auch die Bahnlinie zwischen St. Margrethen im Schweizer Kanton St. Gallen und der deutschen Grenzstadt Lindau (Bayern), die durch Vorarlberg führt. Der Grund dafür war eine Oberleitungsstörung in Lindau.
Besonders betroffen ist aber wieder einmal das Deutsche Eck. Züge der ÃBB werden zwischen Salzburg und Innsbruck über Zell am See umgeleitet. Zumindest bis 3. Dezember soll das so bleiben, berichten die ÃBB.
Für die Fahrgäste bedeutet das eine Verspätung von bis zu zwei Stunden. Die Westbahn fährt derzeit nicht zwischen Salzburg und Innsbruck. Bis München kann man derzeit gar nicht mit dem Zug fahren. Voraussichtlich sind bis Sonntag keine Fahrten möglich.
Schneebilder aus Ãsterreich
170 Fahrzeugbergungen in Niederösterreich
Die Feuerwehren in Niederösterreich hatten aufgrund der heftigen Schneefälle bereits einiges zu tun. Sie mussten in den vergangenen 24 Stunden zu rund 170 Fahrzeugbergungen ausrücken.
Auf der B36 im Bezirk Melk etwa war ein Tanklaster umgekippt, teilte Feuerwehrsprecher Klaus Stebal mit. Rund 70 Einsätze wurden aufgrund umgestürzter Bäume und Stauden verzeichnet.
Im Bezirk Amstetten führten die winterlichen Bedingungen zu knapp 30 Einsätzen, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando. Die Wehren wurden vor allem zu Fahrzeugbergungen und Sturmeinsätzen, etwa weil Bäume die StraÃe blockierten, gerufen.
Baum in Salzburg auf Haus gestürzt
Im Bundesland Salzburg sprach das Landesfeuerwehrkommando von 100 Einsätzen bisher. Hauptbetroffen waren der Flachgau und der Tennengau. Das Gros der Alarmierungen lag wie in Oberösterreich bei umgeknickten Bäumen und hängen gebliebenen Fahrzeugen. Sowohl seitens der Feuerwehr als auch die Landespolizei berichteten hauptsächlich von Sachschäden. Personen seien, soweit keine erheblich verletzt worden. Auch die Schäden hielten sich so weit im geringeren AusmaÃ. Ausnahme war in Oberndorf, dort landete ein umgerissener Baum auf einem Haus.
Zwei Feuerwehrleute in OÃ von Baum getroffen
Der Wintereinbruch hat auch in Oberösterreich die Einsatzkräfte stark beschäftigt. Das Landesfeuerwehrkommando absolvierten allein von Mitternacht bis Samstagmittag (von etwa rund 900 Wehren in ganz Oberösterreich) 430 Feuerwehren über 790 Einsätzen mit ca. 6.400 Einsatzkräften, teilte das Landesfeuerwehrkommando in einer ersten Bilanz mit. Die meisten Einsätze betrafen hängen gebliebene Fahrzeuge sowie massiver Schneedruck, der Stromleitungen kappte. Etwa 26.000 Haushalte waren laut Netz Oà gegen 10.00 Uhr ohne Strom.
In Walding (Bezirk Urfahr-Umgebung) wurde der Schneeeinsatz für zwei Feuerwehrleute fast zum Verhängnis. Während ein 55-Jähriger und ein 23-Jähriger dabei waren, einen umgestürzten Baum von der Fahrbahn zu bekommen, brach ein weiterer Stamm unter der Last des Neuschnees und traf die beiden Männer. “Sie trugen alle Schutzausrüstung” teilte Kommandant Dominik Angerer der APA mit. Bei dem Ãlteren hatte der Helm auch einiges abbekommen. Der erfahrene Kamerad blieb vorerst noch im Spital, sein jüngerer Kollege konnte das Klinikum bereits verlassen.
Mehrere Orte in Tirol abgeschnitten
In Tirol waren aufgrund von StraÃensperren zunächst sechs Ortsteile nicht erreichbar: Ginzling im Zillertal, Gries am Brenner, Vögelsberg (Gemeinde Wattens) sowie Unterberg, GroÃvolderberg und Volderwildbad (alle Gemeinde Volders). In GroÃvolderberg stürzte ein Baum auf ein Hausdach, verletzt wurde aber niemand.
Nur “kleinere Einsätze” in Wien
Schnee gab es am Samstag auch in Wien, zur Erleichterung der Einsatzkräfte hielten sich aber die damit einhergehenden Behinderungen in Grenzen. Die Berufsfeuerwehr berichtete Samstagmittag auf APA-Anfrage von “kleineren Einsätzen”, das Arbeitsaufkommen sei aber überschaubar.
Bei den Wiener Linien ist die Situation derzeit “ein bisschen schwierig”, sagt ein Sprecher. Rund 20 Buslinien seien derzeit aufgrund der Wetterlage mit verlängerten Intervallen unterwegs. Dazu komme, dass die Busse und die StraÃenbahnen von den “Fremdverkehrsunfällen” beeinträchtigt werden. “Die Autos links und rechts unserer Fahrzeuge schlittern”, sagt der Sprecher. Das führe ebenfalls zu Wartezeiten.
GroÃe Lawinengefahr in Westösterreich
Der viele Schnee hat in Vorarlberg und Tirol am Samstag auÃerdem für groÃe Lawinengefahr der Stufe 4 in den Bergen gesorgt.
Ãber Nacht fielen im Gebirge vielerorts 50 Zentimeter Neuschnee oder mehr, weshalb aufgrund der Verhältnisse die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen wurde. Diese bezog sich auf Lagen oberhalb der Waldgrenze bzw. 2.000 Meter Seehöhe. Spontane Lawinenauslösungen waren jederzeit möglich und konnten exponierte Bereiche gefährden. Als problematisch wurde von den Lawinenwarndiensten der Bundesländer die oft nur schwache Bindung zwischen Neu- und Altschnee beschrieben. Wintersportler wurden zu äuÃerster Vorsicht aufgerufen.
Im Bundesland Salzburg hat sich durch die Neuschneemengen die Lawinensituation besonders im Bereich Hohe Tauern verschärft. Der Lawinenwarndienst des Landes Salzburg stufte die Gefahr eines Schneebretts als “groÔ ein. Speziell warnte man vor hoher Störanfälligkeit im Neuschnee.
Erdrutsch in Vorarlberg, Menschen saÃen in Lokal fest
Aufgrund des starken Schneefalls ereignete sich in Dornbirn-Gütle gegen 4 Uhr ein Erdrutsch, der Teile der EbniterstraÃe sowie den Parkplatz des Nachtklubs “Conrad Sohm” verlegte. Damit war ein Verlassen des Areals für die 91 Lokalgäste vorerst nicht möglich. Am frühen Samstagvormittag hieà es vonseiten der Stadt Dornbirn, dass es den Personen gut gehe. Am Samstag gegen 8.40 Uhr konnten die Lokalgäste schlieÃlich in Sicherheit gebracht werden. Weitere Hangrutschungen seien möglich, der Nachtklub muss deshalb vorerst gesperrt bleiben.
Der Schneefall hat in Vorarlberg einen Erdrutsch in Dorchbirn-Gütle verursacht.
Flughafen in München stellt Flugbetrieb einÂ
Der Flugbetrieb am Münchner Flughafen ist wegen starker Schneefälle bis Sonntagfrüh eingestellt worden.Â
⤠Mehr lesen: Schneefälle: Flugbetrieb in München eingestellt, Probleme auch in der Schweiz
Ausfälle gab es auch am Flughafen Innsbruck, wo der Flugbetrieb eingeschränkt wurde.
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