Marcel Dettling steht in den Startlöchern: Im März wird er zum neuen SVP-Präsidenten gewählt. Fünf spannende Fakten zum neuen Parteichef.
Vom Tellerwäscher zum SVP-Präsidenten
Offiziell ists zwar noch nicht. Doch schon jetzt steht fest: Der neue SVP-Präsident heisst Marcel Dettling (42). Der Schwyzer Nationalrat ist der Einzige, der sich bis zum Ablauf der Meldefrist als Kandidat für die Nachfolge von Noch-Präsident Marco Chiesa (49) zur Verfügung gestellt hat. Seiner Wahl am 23. März steht damit nichts mehr im Wege.
Wer ist der Mann, der die grösste Partei der Schweiz künftig anführt? Blick beleuchtet fünf Besonderheiten des künftigen SVP-Chefs.
Der Postkarten-Schweizer
Fragt man einen ausländischen Touristen, wie er sich einen typischen Schweizer auf dem Land vorstellt – die Beschreibung dürfte ziemlich genau auf Marcel Dettling passen. Er erfüllt fast jedes Klischee: Der «gmögige» Bauer geht in seiner Freizeit gern Skifahren oder klopft einen Jass und jodelte einst im Kamerade-Chörli Ybrig. Und die Kinder kommen ganz nach dem Papi. Sie spielen Schwyzerörgeli und Bass in der Formation Die lüpfige Chüetriiber. Es müsse aber nicht immer nur Ländler sein, sagt Dettling: «In jungen Jahren bin ich auch schon an die Street Parade nach Zürich gegangen.»
Der einstige Listenfüller
Dettling hat die klassische Ochsentour hinter sich. Mit 17 gründete er die Junge SVP Schwyz mit, mit 27 wurde er Kantonsrat, mit 34 Nationalrat. Er war damals als Listenfüller für die Nationalratswahlen angetreten und hatte schon geplant, es nach den Wahlen politisch etwas ruhiger zu nehmen. Doch es kam anders: Der junge Dettling schnappte dem damaligen SP-Fraktionschef Andy Tschümperlin (61) einen Sitz weg. Ein Triumph für die Schwyzer SVP. Schon nach kurzer Zeit im Bundeshaus wurde Dettling dann Mitglied der nationalen Parteileitung.
Der Halbwaise
Aufgewachsen ist Dettling mit zwei jüngeren und zwei älteren Geschwistern in Oberiberg SZ, wo er bis heute lebt. Er war zwölf, als seine Mutter an Brustkrebs starb. «Das hat mich geprägt», sagt er. Er habe früh mitanpacken müssen, um seinen Vater zu entlasten – und dadurch gelernt, was es heisst, zueinander zu schauen. Die Familie ist ihm bis heute sehr wichtig. Seine Frau Priska hat er an einer Hochzeit kennengelernt, sie haben drei Kinder. «Die Flitterwochen sind nach 14 Jahren Ehe noch immer pendent», sagt Dettling schmunzelnd. Denn mehr als zwei bis drei Tage habe man es noch nie in die Ferien geschafft.
Der Tellerwäscher und Parkplatz-Anweiser
Das erste eigene Geld verdiente Dettling mit zwölf Jahren als Tellerwäscher im Pistenrestaurant am Hoch-Ybrig. «Von klein auf bin ich im Tourismus tätig, habe Geschirr abgewaschen und Tische abgeräumt», erinnert sich Dettling. Bis heute arbeitet er in der Hochsaison im Winter vor dem Skilift Hoch-Ybrig, wo er die Autofahrerinnen und Autofahrer zu Parklücken lotst. Hier fühlt er sich wohl: Autos seien sein Hobby, gab Dettling 1999 in einer Umfrage der «Berner Zeitung» an. Und fügte an: «Es ist halt schon so, dass Frauen gerne in ein sportliches, blitzblankes Auto einsteigen.» Als Bauer und Familienvater haben sich die Präferenzen inzwischen etwas verschoben: Heute ist es ihm und seiner Frau wichtiger, dass die Kindersitze Platz haben.
Der Mann mit den sechs Fingern
Mangelndes Fingerspitzengefühl? Das kann man Dettling nicht vorwerfen – es ist schlichtweg Tatsache. Als er 18 Jahre alt war, ist ihm bei Holzzuschnitt nämlich die linke Hand in die Kreissäge geraten. Vier Finger wurden zur Hälfte abgetrennt. Zum Unfall war es weit weg vom Hof gekommen, schwer blutend schaffte er es, mit dem Traktor Hilfe zu holen. «Ich wusste: Hier draussen wird mich niemand finden. Wenn ich jetzt umkippe, dann ist es vorbei», erinnert er sich im «Tages-Anzeiger». Dettling schaffte es – und geht seither mit sechs Fingern durchs Leben.
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