Thilo Kehrer: Despina J.: "Als ich schwanger war, ließ er mich sitzen"

Thilo Kehrer: Despina J.: “Als ich schwanger war, ließ er mich sitzen”

Es ist der Traum, den viele junge Menschen träumen. Raus aus dem Alltag der Provinz. Rein in das Leben der Schönen und Reichen. Sozialer Aufstieg, gesellschaftliche Anerkennung, grenzenloser Wohlstand. Es ist der Traum, den die Verkäuferin Despina J. (37) aus Berlin an der Seite von Fußball-Millionär und Nationalspieler Thilo Kehrer (26) gelebt hat.

Mythos Spielerfrau – viele Geschichten dürfen nicht erzählt werden, weil Spielerfrauen Verschwiegenheitserklärungen und Maulkorbverträge unterschreiben müssen, bevor das traumhafte Leben in der neuen Welt beginnt. Wo es im Privatjet auf die Malediven geht. Wo Lamborghini und Ferrari vor der Villa stehen. Wo 20-Jährige mehr als 20 Millionen Euro im Jahr verdienen. In BUNTE erzählt Despina J. ihre Geschichte. Die Geschichte einer Spielerfrau.

Despina J.: “Am Monatsende ist nichts mehr da”

Und so hat sie angefangen: Er ist 20 – und sie 30. Es war der Sommer 2017. Er schreibt sie auf Instagram an. Sie fährt zu ihm ins Ruhrgebiet. Der Beginn einer Liebe, die leider kein schönes Ende findet. Deshalb ist Thilo Kehrer nun Vorwürfen ausgesetzt, die seine ehemalige Lebensgefährtin und Mutter der gemeinsamen Tochter erhebt. Es geht um Geld, um das gemeinsame Kind – und um verletzten Stolz.

Zum Gespräch erscheint Despina J. ohne Schmuck und ohne Schminke. Sie trägt Jeans, Turnschuhe und eine weiße Strickjacke. Auf den ersten Blick ist sie nicht die typische Spielerfrau, die man klischeemäßig eher in Prada und Gucci gewandet sieht. Sie kommt gerade von Aldi, klagt über die hohen Lebensmittelpreise. “Alles wird teurer. Am Monatsende ist nichts mehr da.” Ihr Konto ist diesmal schon zur Monatsmitte in den Miesen. BUNTE erzählt sie, wie sie 2017 Thilo Kehrer kennenlernte. Der Sohn eines Bestatters aus dem schwäbischen Tübingen und die Verkäuferin waren sich zufällig über den Weg gelaufen. Zu dieser Zeit ist Kehrer noch Jung-Profi in der “Knappenschmiede”, dem Nachwuchsleistungszentrum des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. Kehrer gilt als Talent. Ob er tatsächlich mal den Sprung zu den Profis schafft und mit seinem Sport einmal zum Fußball-Millionär wird – zu dieser Zeit ungewiss.

Weitere Geschichten lest ihr im BUNTE Magazin, jeden Donnerstag neu im Handel oder hier als E-Paper erhältlich.

Despina J. zu Thilo Kehrer: “Ich habe immer gesagt: Glaube an dich. Ich tue es auch.” 

Das Paar zieht zusammen. Gelsenkirchen, Stadtteil Buer, zwei Zimmer. Es ist eine große Liebe – trotz des Altersunterschieds. Ein Jahr später ist Despina J. schwanger. Die Ärzte diagnostizierten das Potter-Syndrom beim ungeborenen Kind. Es wäre bei der Geburt nicht überlebensfähig. Im sechsten Monat leiten die Ärzte die Totgeburt ein. Es ist ein Junge. Darüber spricht Despina auch im gerade veröffentlichten Podcast “Momz n the hood”. Unter anderem sagt sie: “Stundenlang habe ich mir den Kleinen angesehen und geweint.” Dann habe man das Kind einäschern lassen und in der Heimat ihrer griechischen Mutter dem Meer übergeben. “Ein Kind gehört nicht unter die Erde.” Und Despina sagt auch: “Spätestens da habe ich begriffen, dass es Dinge im Leben gibt, die man auch mit allem Geld der Welt nicht ändern kann.” Im Sommer 2018 wechselt der Verteidiger für 37 Millionen Euro zum französischen Meister Paris St.-Germain. Es ist ein märchenhafter Aufstieg. Despina J. glaubt, ebenfalls einen Beitrag zu dieser kometenhaften Entwicklung geleistet zu haben. Sie sagt: “Oft kam Thilo mit hängenden Schultern und Zweifeln vom Training zurück. Ich habe ihn dann immer wieder aufgebaut und ihn bestärkt. Ich habe immer gesagt: Glaube an dich. Ich tue es auch.”

Despina J.: “Sein Vater war von Beginn an gegen mich”

Von der Zwei-Zimmer-Wohnung in Gelsenkirchen-Buer geht es beim Umzug nach Paris zunächst in eine Suite im Fünf-Sterne-Luxus-Hotel “Le Royal Monceau”. Dann ziehen sie in eine Villa (drei Stockwerke, Aufzug) mit Blick auf den Eiffelturm. Das kolportierte Jahresgehalt von fünf Millionen Euro macht es möglich. Mit seinen neuen Teamkollegen, Weltstars wie Neymar und Kylian Mbappé, zieht Kehrer fortan durch die Stadien der Welt und um die Häuser der Millionen-Metropole. Über das neue Leben sagt Despina J.: “Das war ein Kulturschock für mich. Einfach krass.” Im Februar 2019 kam es zur Trennung. Schuld sei seine Familie gewesen, glaubt Despina: “Sein Vater war von Beginn an gegen mich. Ich hatte das Gefühl, Thilo stand vor der Alternative: Ich – oder seine Familie.”

Despina J. kehrt mittellos nach Berlin zurück, wo sie früher für die Telekom als Verkäuferin gearbeitet hat. Sie bezieht eine 1,5-Zimmer-Wohnung im Stadtteil Zehlendorf. Dann habe Funkstille zwischen ihr und dem Fußballprofi geherrscht. “Er hat seine Telefonnummer gewechselt und war ab sofort für mich nicht mehr erreichbar.” Zwei Wochen nach der Trennung schließlich ruft sie einen gemeinsamen Freund an: “Kannst du Thilo bitte mitteilen, dass ich schwanger bin.” Um über die Runden zu kommen, jobbt die schwangere Frau auf Konzerten als Hostess. Auch im 8. Monat noch. Despina J. sagt: “Als ich schwanger war, ließ er mich sitzen.”

Despina J.: “Thilo kann nicht wollen, dass seine Tochter in Sozialwohnung aufwächst”

Am 1. Dezember 2019 bringt sie in Berlin ihre Tochter zur Welt. Statt von Anfang an Unterhalt zu zahlen, so Despina J., habe Thilo Kehrer zunächst auf einen Vaterschaftstest bestanden. Der war positiv. Sie nimmt sich eine Anwältin. Vor einem Berliner Notar treffen sie schließlich sechs Monate nach der Geburt des Kindes eine Vereinbarung. Der Fußball-Millionär zahlt für seine Tochter im ersten Jahr 1028 Euro Unterhalt. Die Kindesmutter erhält in den nächsten drei Jahren 6000 Euro monatlich. Zum 31. Dezember 2022 läuft die Zahlungsverpflichtung aus. Es kommt erneut zum Streit um Unterhalt. Inzwischen ist Thilo Kehrer in die Premier League zu West Ham United nach England gewechselt. 125.000 Euro verdient er nach Medienberichten – pro Woche. Sechs Millionen im Jahr!

Für die Tochter und die Mutter zahlt er inzwischen 5500 Euro pro Monat – netto! “Aber auch nur, wenn ich mache, was er will”, sagt Despina J. So würde Kehrer schon mal beliebig die Zahlung kürzen, wenn sie sich nicht einigen könnten, wann die Tochter zu ihm nach London kommen soll. 5500 Euro im Monat – das ist doch eigentlich sehr viel Geld. “Einerseits ja. Andererseits nein”, so die Kindesmutter. 3500 Euro, so sagt sie, würden ihre Fixkosten betragen. “Thilo kann es ja nicht wollen, dass seine Tochter in einer Sozialwohnung aufwächst.” Als Messehostess verdient sich Despina J. etwas dazu. Thilo Kehrer wollte sich auf BUNTE-Anfrage nicht äußern.

Bleibt auf dem Laufenden, was in der Welt der Stars & Royals passiert – hier könnt ihr den Newsletter “BUNTE Inside – News aus der Chefredaktion” abonnieren”!

Von M. Heidemanns und C. Hoffmann