Ecuador: Ex-Vizepräsident Jorge Glas hat die deutsche Staatsbürgerschaft

Jorge Glas war früher Vizepräsident von Ecuador, beim skandalösen Sturm auf die mexikanische Botschaft wurde er verhaftet. Da er auch Deutscher ist, bemüht sich das Auswärtige Amt um einen Kontakt.

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Ecuador: Ex-Vizepräsident Jorge Glas hat die deutsche Staatsbürgerschaft

Die Bundesregierung bemüht sich um einen diplomatischen Kontakt zu dem in Ecuador inhaftierten Ex-Vizepräsidenten Jorge Glas. Der 54-jährige Glas besitze auch die deutsche Staatsangehörigkeit, hieß es am Mittwoch aus dem Auswärtigen Amt in Berlin.

»Wir verfolgen den Fall von Herrn Glas sehr eng und bemühen uns gegenüber den ecuadorianischen Behörden um einen direkten Kontakt«, wurde auf Anfrage mitgeteilt. Zu den Aufgaben deutscher Auslandsvertretungen weltweit gehört auch die Betreuung von inhaftierten deutschen Staatsangehörigen.

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Die Gefängnisverwaltung Ecuadors hatte am Montag mitgeteilt, Glas sei wegen gesundheitlicher Beschwerden in ein Krankenhaus gebracht worden. Zuvor hatte er demnach die Nahrungsaufnahme verweigert. Sein Gesundheitszustand sei stabil.

Wegen Korruption verurteilt

Glas war 2017 wegen Korruption zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt und vor zwei Jahren vorzeitig freigelassen worden. Weil er zuletzt offenbar eine erneute Verhaftung fürchtete, floh er im Dezember in die mexikanische Botschaft in Ecuadors Hauptstadt Quito und bat dort um Asyl.

Am vergangenen Freitag drangen ecuadorianische Sicherheitskräfte in die Botschaft ein und nahmen Glas fest. Das bedeutet einen Eklat – diplomatische Einrichtungen gelten als unantastbares Hoheitsgebiet eines anderen Staats. Mexiko brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Ecuador ab.

Das Vorgehen der Regierung in Quito wurde in Ländern der Region und Europa scharf kritisiert. Nach den Regeln des Völkerrechts haben die Sicherheitsbehörden der Empfängerstaaten in den diplomatischen Vertretungen anderer Länder eigentlich keine Befugnisse. Im Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen heißt es: »Die Räumlichkeiten der Mission sind unverletzlich. Vertreter des Empfangsstaats dürfen sie nur mit Zustimmung des Missionschefs betreten.«

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