“Ladenfläche zu vermieten” steht auf einem Plakat an einem Fenster eines geschlossenen Geschäftes am Kurfürstendamm.
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Berlin ist im vergangenen Jahr um fast ein Drittel gestiegen. 1647 entsprechende Verfahren wurden 2023 gegen Unternehmen in der Hauptstadt beantragt, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Dienstag mitteilte. Das waren demnach 395 Fälle oder 31,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Das Amtsgericht Charlottenburg lehnte rund 540 der Anträge mangels Masse ab, weil die Schuldner nicht genug Vermögen aufwiesen, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu decken. Die Summe der Forderungen habe sich im vergangenen Jahr mit 1,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.
Der Sektor mit den meisten Insolvenzen war der Handel, der auch die Fahrzeug-Instandhaltung und -Reparatur umfasst. Rund 250 Verfahren wurden in diesem Segment beantragt. Die zweitmeisten Anträge verzeichnete das Baugewerbe. Die höchsten Gläubigerforderungen wies wiederum der Bereich der Freiberufler und der wissenschaftlichen und technologischen Dienstleistungen auf. Allein in diesem Segment ging es um eine Summe von mehr als 350 Millionen Euro. Fachleute führen die Entwicklung auf wirtschaftliche Nachwirkungen der Coronakrise, hohe Energiepreise und gestiegene Zinsen zurück.
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