Thailand: Rekord-Hitzewelle führt zu mehr als 60 Toten
Thailand zählt bereits jetzt fast doppelt so viele Hitzetote wie im gesamten Jahr 2023. Die meisten Opfer gab es im landwirtschaftlich geprägten Nordosten. Asien erwärmt sich laut Meteorologen schneller als der globale Durchschnitt.
Thailand: Rekord-Hitzewelle führt zu mehr als 60 Toten
Eine Rekord-Hitzewelle in Thailand mit gefühlten Temperaturen von teils über 52 Grad hat bislang 61 Menschen das Leben gekostet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind damit bereits jetzt knapp doppelt so viele Todesopfer durch Hitzschlag wie im Gesamtjahr 2023 zu beklagen. Vergangenes Jahr hatte es 37 Hitzetote gegeben.
Die meisten Opfer gab es den Angaben zufolge im Nordosten des Königreichs, wo besonders viel Landwirtschaft betrieben wird.
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Möglichst in Innenräumen aufhalten
Thailand hatte zuletzt wochenlang unter Extremhitze gelitten. In der Hauptstadt Bangkok und vielen anderen Landesteilen sanken die Werte auch nachts kaum unter 30 Grad. Der Hitzeindex, also die gefühlte Temperatur mit Blick auf die Luftfeuchtigkeit und andere Faktoren, lag speziell in der Mittagszeit regelmäßig bei über 50 Grad.
Die Behörden in Bangkok hatten die Bevölkerung immer wieder aufgefordert, sich möglichst in Innenräumen aufzuhalten.
Im April hatte das Königreich in der nördlichen Provinz Lampang Höchsttemperaturen von 44,2 Grad Celsius registriert. Sie lagen nur knapp unter dem nationalen Rekord von 44,6 Grad im vergangenen Jahr.
Nachdem es zu Wochenbeginn in vielen Landesteilen zum ersten Mal seit Monaten geregnet hatte, waren die Temperaturen etwas gesunken. Jedoch lagen sie auch am Freitag vielerorts wieder bei weit über 30 Grad. Die Thailänderinnen und Thailänder sind zwar an hohe Temperaturen gewöhnt, aber so heftig wie in diesem Jahr – und dazu über einen so langen Zeitraum – war es fast noch nie.
Verantwortlich ist Experten zufolge unter anderem das Klimaphänomen El Niño. Aber Asien erwärmt sich laut einem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) vom April auch schneller als der globale Durchschnitt. Extremhitze herrschte zuletzt etwa auch in Bangladesch, Vietnam. Myanmar und auf den Philippinen.
Laut der Uno-Behörde werden trotz der wachsenden Gesundheitsrisiken durch extreme Hitze die dadurch zu Tode gekommenen Menschen häufig nicht gemeldet.