Tech Update vom manager magazin mit News zu Wandelbots, TikTok, OMR, E-Sports, SAP, X, Climeworks
Unser Newsletter „Tech Update“ liefert wöchentlich exklusive Recherchen, Analysen und News zu Start-ups und Innovationen. Diesmal: Wandelbots, TikTok, OMR, E-Sports, SAP, Climeworks.
Tech Update vom manager magazin mit News zu Wandelbots, TikTok, OMR, E-Sports, SAP, X, Climeworks
Liebe Leserin, lieber Leser.
Halb LinkedIn-Deutschland ist diese Woche nach Hamburg zum OMR-Festival gepilgert, wenn schon nicht für ein Kim-Kardashian-Bild aus der Ferne, dann wenigstens für den einen oder anderen Networking-Aperol. Mittlerweile sind die Badges wieder abgelegt und die weißen Sneaker abgestreift. Wir werfen noch einmal einen Blick auf ein paar Highlights und auf die Bilanzen: Mit seiner Mischung aus Businessmesse, Influencerbasar und Liveshow hat Gründer Philipp Westermeyer schließlich auch eine Gelddruckmaschine geschaffen.
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Ansonsten kümmern wir uns diese Woche um diese Topthemen:
Wie der ostdeutsche Robotik-Überflieger Wandelbots sein Geschäftsmodell umkrempelt
Der Deutsche, der die E-Sports-WM nach Saudi-Arabien bringt
Kolumne: Was macht KI mit unseren Arbeitsplätzen?
Exklusive Recherche: Radikaler Reset bei Wandelbots
Die Robotik-Firma Wandelbots wurde in den vergangenen Jahren oft als die ostdeutsche Start-up-Hoffnung gehandelt – eine der wenigen Firmen aus den neuen Bundesländern, die auch internationale Investoren – darunter Insight, EQT und Microsoft – von sich überzeugen. Beachtliche 123 Millionen US-Dollar hat Gründer Christian Piechnick (38) bis dato eingesammelt. Doch das Bild des sächsischen Erfolgsunternehmens ist erst mal Geschichte – trotz des globalen Robotik-und-KI-Booms. Vor einigen Monaten kündigte Piechnick fast alle bestehenden Kundenverträge und entließ rund 30 Prozent seiner Angestellten. Seither ist er dabei, das Geschäftsmodell umzustellen – und zwar komplett. Kann so ein Pivot gut gehen? Vor zwei Wochen habe ich ihn in Dresden getroffen, um mir den Reset-Versuch erklären zu lassen. Piechnick offenbarte dabei auch seine Pläne, künftig selbst in KI zu machen – und mit OpenAI zu kooperieren. Meine Recherche zur hochriskanten Wandelbots-Wette lesen Sie hier.
Köpfe: Ralf Reichert ++ Christian Klein ++ Elizabeth Holmes ++ Jack Dorsey ++ Max Altman
Ralf Reichert (49) zockt nicht nur selbst gern, sondern gilt auch als einer der erfolgreichsten Strippenzieher des E-Sports. Den will er jetzt auf ein ganz neues Level heben. Für den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (38) organisiert er in diesem Sommer ein Megaevent in Riad: die Weltmeisterschaft in Fortnite, Counter-Strike und anderen Computerspielen. Meine Kollegin Mirjam Hecking stellt den Branchenveteran aus Köln und dessen Pläne vor.
Christian Klein (44), CEO von SAP, bekommt mehr Zeit und mehr Macht. Der Softwarekonzern SAP verlängert den Vertrag des CEOs um weitere drei Jahre bis 2028. Zugleich werden Kleins Befugnisse erweitert, statt bislang nur Vorstandssprecher wurde er nun auch noch zum Vorstandsvorsitzenden ernannt.
Elizabeth Holmes (40), inhaftierte Theranos-Gründerin, kommt früher raus. Seit rund einem Jahr sitzt sie wegen Betrugs hinter Gittern. Nun wurde ihr Entlassungsdatum bereits zum zweiten Mal vorverlegt: auf den 16. August 2032.
Jack Dorsey (47), Gründer von X beziehungsweise Twitter, verkündete diese Woche seinen Rücktritt aus dem Board von Bluesky, dem rivalisierenden sozialen Netzwerk, das er ursprünglich als Alternative mit aufgebaut hatte. Gleichzeitig bestärkte er die Nutzer darin, bei dem von ihm gegründeten und mittlerweile von Elon Musk (52) geführten X zu bleiben – natürlich mit einem Post auf X.
Max Altman, kleiner Bruder, legt mit Saga einen eigenen VC-Fonds über 125 Millionen Dollar auf. Sein großer Bruder Jack hat die Softwarefirma Lattice gegründet, der ultimative Big Brother aber ist natürlich OpenAI-Sam (39).
Kolumne: Katharina Wilhelm über die KI-Apokalypse
Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski (42) prahlte kürzlich damit, dass sein Start-up Hunderte Jobs durch künstliche Intelligenz ersetzt. KI-Apokalypse also? Die Ängste vor der massenhaften Jobvernichtung seien trotz solcher Beispiele stark übertrieben, argumentiert eine der einflussreichsten Tech-Investorinnen in Europa. Man sehe bereits, schreibt Katharina Wilhelm in ihrer Kolumne für das manager magazin: Es werden zwar Stellen durch KI ersetzt werden. Doch das werde nur wenige Berufe betreffen.
Zitat der Woche: Altmeister Warren Buffett
„If I was interested in investing in scamming, AI is going to be the growth industry of all time.“
Round-up: OMR ++ Konux ++ Climeworks ++ TikTok ++ Wayve
OMR-Gründer Philipp Westermeyer (45) schafft es zuverlässig, die internationale Tech-, Pop-, Rap- und Politprominenz nach Hamburg zu locken – neben Unternehmerin und Selfiequeen Kim Kardashian (43) waren in diesem Jahr auch Marketingprofessor Scott Galloway (59), Wirtschaftsminister Robert Habeck (54), Ex-Fußballer Bastian Schweinsteiger (39) oder Rapperin Shirin David (29) zu Gast. Wer nicht da war, kann sich Westermeyer und Roland Eisenbrand mit ihrer Keynote „State of the German Internet“ hier ansehen. Oder sich hier durch die Videos klicken. Das Millionengeschäft hinter dem OMR-Festival stellt meine Kollegin Anna Driftschröer mit einem Blick in die Bilanzen des Unternehmens vor. Spoiler: bootstrapped und profitabel.
Das Münchener Start-up Konux hat sich die Digitalisierung der Schiene vorgenommen. Klingt nach Milliardenkosten und Sankt-Nimmerleins-Projekt. Aber, schreibt unser Bahnexperte Michael Machatschke in seiner Analyse: Mit Konux spricht das Gleis. Die persönliche Dramatik um Noch-CEO Andreas Loy (33) erzählt er gleich mit.
Die Gründer des Schweizer Start-ups Climeworks verfolgen ein hehres Ziel: das Klima retten. Dass sie dafür jetzt mit der Öl- und Gasindustrie zusammenarbeiten, hätten sie noch vor ein paar Jahren für unmöglich gehalten. Die Geschichte einer bemerkenswerten Wende haben meine Kolleginnen Kirsten Bialdiga und Maren Jensen recherchiert.
Das chinesische Onlinenetzwerk TikTok und sein Mutterkonzern ByteDance klagen gegen das Ultimatum des US-Kongresses. Die USA wollen per Gesetz einen Eigentümerwechsel erzwingen. ByteDance sieht darin einen Verstoß gegen die in der US-Verfassung verankerte Redefreiheit. Und sowieso: TikTok von ByteDance abzutrennen, sei „einfach nicht möglich“, heißt es in der Klage – weder geschäftlich noch technologisch oder rechtlich.
Geldregen für die Londoner Softwarefirma für autonomes Fahren Wayve: Das Unternehmen erhält mehr als eine Milliarde Dollar (!) frisches Kapital – mehr als jedes andere europäische Start-up in dieser Liga bisher. Der Deal macht sogar den britischen Premier Rishi Sunak stolz.
Chart der Woche:
Nicht nur haben deutsche Gründerinnen und Gründer häufig selbst einen akademischen Abschluss (85 Prozent). Auch ihre Eltern sind häufig überdurchschnittlich gebildet. Das hat eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung und des Startup-Verbands ergeben.
Skilling me softly: Diagnose Micromanager
Fällt es Ihnen schwer, Ihren Angestellten zu vertrauen? Haben Sie das Gefühl, immer alles im Blick behalten zu müssen? Eine Erklärung, warum das so ist, und Tipps, wie Sie Ihren Kontrollwahn überwinden, liefern Ihnen die Kolleginnen und Kollegen vom Harvard Business manager.
Error 404 – das hat noch gefehlt: Too Many Tabs
Und Sie dachten, Sie hätten (zu) viele Tabs offen? Vermutlich nicht so viele wie diese Frau: „Hazel“. Mehr als 7000 offene Tabs hatte sie in den vergangenen Jahren angesammelt – bis ihr Browser abstürzte. Ihre Mammutsitzung ließ sich zunächst nicht wiederherstellen. Nachdem sie auf der Plattform X von ihrem Verlust berichtet hatte, erhielt sie aber offenbar Hilfe von der Community; die 7470 Tabs konnten wiederhergestellt werden – und damit „auch ein Teil von mir“, wie die Frau erleichtert verkündete.
Nun wünschen wir Ihnen einen angenehmen Freitag und möglicherweise gute Erholung von zu viel Netzwerken. Das war‘s mit dem aktuellen „Tech Update“. Leiten Sie den Newsletter gern an andere Interessierte weiter. Abonnieren können Sie uns hier, damit Sie auch in Zukunft keine Ausgabe verpassen.
Und wie immer: Fragen, Anmerkungen oder Kritik gern an [email protected].
Viele Grüße
Sarah Heuberger