Taxi-Zwist am Flughafen Zürich spitzt sich zu
Die Taxisektion Zürich und der Taxiverband Zürich klagen über unfaire Wettbewerbsbedingungen, ausgehend von der Flughafenbetreiberin Flughafen Zürich AG.
Am Flughafen Zürich herrscht schon seit einiger Zeit ein erbitterter Streit zwischen den lokalen Taxiverbänden und der Flughafenbetreiberin Flughafen Zürich AG. Die Taxisektion Zürich und der Taxiverband Zürich haben sich an die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) gewandt, um gegen das, ihrer Meinung nach, monopolistische Verhalten der Flughafen Zürich AG vorzugehen.
Sie werfen der Flughafenbetreiberin vor, durch einschränkende Regelungen den Wettbewerb zu behindern und so die Wahlmöglichkeiten der Fahrgäste einzuschränken.
Offizielle Partnerin des Flughafens von Einschränkungen ausgenommen
Genauer: Die Verbände kritisieren, dass nur vorbestellte Taxis ihre Fahrgäste in der sogenannten Pick-up-Zone aufnehmen dürfen. Zudem seien Taxis, die Passagiere zum Flughafen bringen, gezwungen, leer abzufahren, ohne die Möglichkeit, vor Ort neue Fahrgäste aufzunehmen. Diese Regelung gilt allerdings nicht für die Firma Airport Taxi Zürich Kloten AG, die als offizielle Partnerin des Flughafens agiert und somit von den Einschränkungen ausgenommen ist.
Die Flughafen Zürich AG verteidigt sich mit dem Hinweis auf die verkehrstechnischen Notwendigkeiten und den Mangel an Platz, die eine Regulierung der Taxiaktivitäten erfordern. Jasmin Bodmer-Breu, Mediensprecherin der Flughafen Zürich AG, betont gegenüber dem «Tages-Anzeiger»: «Die Zuteilung an die Airport Taxi Zürich Kloten AG ist durch eine öffentliche Ausschreibung erfolgt und von der Weko als korrekt eingestuft worden.» Grundsätzlich hätten alle Taxiunternehmen Zugang zum Flughafen und können Gäste bringen oder auf Bestellung abholen.
Die Zusammenarbeit mit der Airport Taxi Zürich Kloten AG startete im Jahr 2020. Und damit die Differenzen. Zuvor hatten Taxi 444 und 7×7 die entsprechenden Rechte.
Taxiverbände fordern, den Markt für alle zu öffnen
Die Taxiverbände sehen in den Handlungen der Flughafen Zürich AG eine Bedrohung für das lokale Taxigewerbe und bezeichnen die Praxis als «Missbrauch marktmächtiger Unternehmen».
Sie fordern, dass die Flughafenbetreiberin ihre gesellschaftspolitische Verantwortung wahrnimmt und den Markt für alle im Kanton Zürich registrierten Taxis öffnet, um den Fahrgästen eine freie Wahl zu ermöglichen.