Sucralose (E 955): Eigenschaften, Gefahren und Nebenwirkungen des Süßstoffs

sucralose (e 955): eigenschaften, gefahren und nebenwirkungen des süßstoffs

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Sucralose findet sich als Süßungsmittel vor allem in kalorienfreien Erfrischungsgetränken. Warum es aber nicht ganz unbedenklich ist, haben wir dir hier zusammengefasst.

Dir mag Sucralose nicht viel sagen, aber vielleicht hast du schon einmal von der Süßstoffmarke Splenda gehört. Das Süßungsmittel gibt es sowohl als Pulver, als auch in Tablettenform zu kaufen. Splenda enthält Sucralose, allerdings nur sehr wenig. Die Tabletten bestehen zu 95 Prozent aus den beiden Einfachzuckern Dextrose und Maltodextrin, welche vor allem als Füllstoff dienen. Denn bereits ein winziger Anteil an Süßstoff in der Tablette reicht aus, um beispielsweise eine ganze Tasse Kaffee zu süßen.

Was ist Sucralose?

Bei Sucralose handelt es sich um einen Süßstoff, der 400 bis 700 mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker schmeckt. Im Gegensatz zu vielen anderen Süßstoffen besitzt Sucralose keinen bitteren Nachgeschmack, weshalb insbesondere die Getränkeindustrie damit gerne ihre kalorienfreien Limonaden und Energydrinks süßt. Sucralose gilt als Lebensmittelzusatzstoff. Jeder Lebensmittelhersteller muss es auf der Verpackung mit der Nummer E955 deklarieren.

Sucralose ist keine Verbindung, die in der Natur vorkommt. Sie wird aus Saccharose, dem herkömmlichen Haushaltszucker, hergestellt. Forscher am Queen Elizabeth College of London entwickelten den Süßstoff im Jahr 1976 in einem Kooperationsprojekt mit dem britischen Zuckerhersteller Tate & Lyle, dem Produzenten von Splenda. Chemisch gesehen handelt es sich bei Sucralose um eine chlorierte Form des Haushaltszuckers.

Ist Sucralose schädlich für Gesundheit oder Umwelt?

Sucralose wird in der Umwelt und in Kläranlagen nur langsam abgebaut. Der Süßstoff kann mehrere Jahre im Grundwasser verbleiben, und wird in der Wissenschaft mittlerweile sogar als Indikator für verschmutztes Wasser verwendet. Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2011 konnte Sucralose in acht von zwölf untersuchten Trinkwasserproben nachweisen.

Der Grund hierfür ist, dass Sucralose von Kläranlagen nicht herausgefiltert werden kann. So waren bereits 15 der 19 untersuchten Grundwasserproben der Studie mit Sucralose kontaminiert. Auch in Deutschland sind Süßstoffe im Grundwasser nachweisbar. Hier ist Sucralose seit dem Jahr 2001 als Süßungsmittel in Lebensmitteln zugelassen.

Welche konkreten Auswirkungen die Süßstoffe in unserem Grundwasser auf die Umwelt haben, ist bislang nicht hinreichend erforscht. Für den Menschen gelten die geringen Süßstoffrückstände im Wasser als ungefährlich. Inwieweit das auch für die Tierwelt gilt, ist wissenschaftlich umstritten.

Laut dem Bundesinstitut für Risikoforschung solltest du Sucralose und sucralosehaltige Produkte nicht über 120 °Celsius erhitzen. Bei höheren Temperaturen besteht der Verdacht, dass sich gesundheitsschädliche Dioxine bilden können. Setze den Süßstoff daher niemals ein, um Backwaren oder Frittiertes zu süßen, und meide entsprechende Industrieprodukte.

Dass Sucralose schädlich für den Menschen ist, konnte bisher allerdings nicht hinreichend wissenschaftlich belegt werden.

Welche Nebenwirkungen hat Sucralose?

Als „sichere Tagesdosis“ von Sucralose gelten 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Wenn du mehr von dem Süßungsmittel zu dir nimmst, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Unser Körper kann Sucralose nicht verdauen, sodass der Zusatzstoff Blähungen und Durchfall hervorrufen kann.

Solltest du unter einer Fructoseintoleranz leiden, so solltest du Produkte mit Sucralose komplett meiden. Ein kleiner Anteil der Sucralose wird von deinem Körper in 1,6-Dichlorfructose umgewandelt. Es handelt sich hierbei um eine Art der Fructose, die bei Menschen mit Fructoseintoleranz zu Blähungen, Durchfall und Erbrechen führen kann.

Einige Tierversuche deuten darauf hin, dass Sucralose die Darmflora verändern kann. Der Kot von Mäusen, die über einen Zeitraum von sechs Monaten mit Sucralose gefüttert wurden, wies zum Beispiel eine erhöhte Anzahl an entzündungsfördernden Proteinen auf. Tierversuche lassen sich allerdings nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragen, und die Aussagekraft solcher Studien ist wissenschaftlich umstritten.

Es ist daher immer besser, wenn du vorsorglich handelst und Sucralose aus deinem Speiseplan verbannst. Du kannst den Süßstoff ganz einfach meiden, indem du auf Industrielebensmittel verzichtest. Bevorzuge bei Limonaden die mit herkömmlichen Zucker gesüßte Variante. Oder noch besser: trinke einen Fruchtsaft. In sortenreinen Fruchtsäften mit 100 Prozent Fruchtgehalt ist die Zugabe von Süßungsmitteln gesetzlich verboten. Noch besser für deine Gesundheit – wenn es etwas Süßes sein muss – sind Saftschorlen.

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Überarbeitet von Lena Kirchner

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