Ein 75-Jähriger und eine 61-Jährige aus der Stadt Bern sollen zwischen 2009 und 2023 mehrfach betrogen haben. Die Beschuldigten streiten alles ab.
Über 180 Handtaschen hat die Polizei bei Hausdurchsuchungen sichergestellt. (Symbolbild)
Ein 75-jähriger Schweizer und eine 61-jährige Schweizerin werden beschuldigt, verschiedenen Berner Behörden über mehrere Jahre ein Leben am Existenzminimum vorgetäuscht zu haben, während sie in Wahrheit über ein Vermögen in Millionenhöhe verfügten.
Die kantonale Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte hat gegen die beiden Anklage erhoben. Wie sie mitteilt, seien bei den Untersuchungen mehrfache betrügerische Handlungen – unter anderem Urkundenfälschung – in der Höhe von rund 17 Millionen Franken aufgedeckt worden.
Zwischen 2009 und 2023 sollen sich die beiden in Bern wohnhaften Personen des mehrfachen Pfändungsbetruges schuldig gemacht haben, indem sie in Pfändungsverfahren im Umfang von insgesamt über 16 Millionen Franken dem zuständigen Betreibungsamt wahrheitswidrige und unvollständige Angaben machten.
Den Beschuldigten wird zudem vorgeworfen, mehrfach versucht zu haben, Verlustscheine der Steuerverwaltung des Kantons und der Stadt Bern im Umfang von über 8,7 Millionen Franken für lediglich 10’000 bis 25’000 Franken zurückzukaufen.
Sozialhilfe bezogen
Die beiden Personen werden weiter angeklagt, unter Angabe von falschen Vermögens- und Einkommenswerten Ergänzungsleistungen und Sozialhilfe bezogen zu haben. Zusätzlich umfasst die Anklage gegen den Mann den Vorwurf mehrfacher Urkundenfälschung, indem er Parkkarten gehbehinderter Personen manipuliert haben soll, um diese selbst zum Parkieren verwenden zu können.
Bei Hausdurchsuchungen konnten unter anderem mehrere Autos, über 180 Handtaschen u.a. von Luxusmarken, Golfausrüstungen, eine Sammlung von Weinen im höheren Preissegment sowie über ein Dutzend Pelzmäntel sichergestellt werden. Zudem wurden im Verlauf der Ermittlungen mehrere Bankkonten mit insgesamt über 1,5 Millionen Franken gesperrt.
Die beiden Beschuldigten sind nicht geständig. Ein Gerichtstermin steht noch aus.
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