Spielgruppe verwüstet: «Es waren Drittklässler aus dem Quartier»
Ende März brachen Unbekannte in der Stadt Schaffhausen in eine Spielgruppe ein und hinterliessen ein Chaos. Die Polizei konnte die Täterschaft mittlerweile ermitteln: Es soll sich um mehrere Kinder handeln.
Sie schlugen mit einem Pflasterstein eine Fensterscheibe ein, stiegen ein und hinterliessen ein riesiges Chaos: Am 27. März richtete eine unbekannte Täterschaft eine grosse Verwüstung in und um die Spielgruppe Winkelried in der Stadt Schaffhausen an. Sogar die Osternester der Spielgruppenkinder zerstörten sie. Die Schaffhauser Polizei bat im Anschluss die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise zum Vorfall.
Einen Monat nach der Tat ist klar, wer sie verübt hat: «Es waren einige Dritt- und Viertklässler aus dem Quartier, zehn- und elfjährige Kinder», sagt Markus Meier, Sekretär der betroffenen Wohnbaugenossenschaft Wogesa. «Sie haben eine riesige Verwüstung hinterlassen, und das wohl aus Freude an der Zerstörung.»
«Kinder haben mit der Tat angegeben»
Der Lärm sei an diesem Mittwochnachmittag niemandem aufgefallen, sagt Meier. «Wohl auch, weil in der Liegenschaft derzeit die Küchen und Bäder saniert werden und es allgemein laut war.» Aufgeflogen seien die Kinder aufgrund von Hinweisen der Bevölkerung und nicht zuletzt auch, weil sie in der Schule mit dem Einbruch angegeben hätten, sagt Meier. «Das hat sich dann natürlich herumgesprochen, was auch die Polizei auf ihre Spur gebracht hat.»
In der Liegenschaft sei man nach dem Vorfall beunruhigt gewesen: «In letzter Zeit gab es in der Region einige Einbrüche und Einbruchsversuche, da macht man sich schon Sorgen, wenn so etwas vor der eigenen Haustüre passiert», sagt Meier. «Ich hoffe nun, dass die verantwortlichen Kinder die nötigen Lehren ziehen.»
«So etwas gibt einem schon zu denken»
Auch Spielgruppenleiterin Margreth Bollinger war nach dem Einbruch erschüttert: «Das Aufräumen des Raumes dauerte insgesamt zwölf Stunden. Der ganze Raum war voller Scherben.» Sie finde es unerhört, dass Kinder eine solch kriminelle Energie an den Tag legten. «Das gibt einem schon zu denken – ich hoffe jetzt, dass die Kinder die Betreuung erhalten, die sie benötigen, damit so etwas nicht wieder vorkommt.»
Aufgrund laufender Ermittlungen will sich die Schaffhauser Polizei, die zunächst auf die Jugendanwaltschaft des Kantons Schaffhausen verwies, nicht weiter zum Fall äussern.