Fernando Alonsos Zukunft: War das ein Seitenhieb gegen Sebastian Vettel?

fernando alonsos zukunft: war das ein seitenhieb gegen sebastian vettel?

Wenn Fernando Alonso 2025 weitermacht, ist Mercedes eine der möglichen Varianten

Fernando Alonso hat am Sonntagabend erstmals im neuen Jahr darüber gesprochen, ob er seine Karriere in der Formel 1 nach Ende der Saison 2024 fortsetzen wird oder nicht. Und er hat dabei einen Seitenhieb gegen seinen Vorgänger bei Aston Martin, Sebastian Vettel, ausgeteilt – zumindest wenn man ein bisschen zwischen den Zeilen liest.

Er könne seine Position auf dem Transfermarkt, die “einmalig” sei, sehr gut einschätzen, sagt Alonso anlässlich der Präsentation des Aston Martin AMR24 und philosophiert: “Es gibt nur drei Weltmeister in der Startaufstellung. Und noch dazu schnelle Weltmeister!” Nämlich ihn selbst (2005 und 2006), Lewis Hamilton (2008, 2014, 2015, 2017, 2018, 2019 und 2020) und Max Verstappen (2021, 2022 und 2023).

Besonders der Nachsatz mit den “schnellen” Weltmeistern lässt aufhorchen. Wie er das meint? “In der Vergangenheit gab’s vielleicht auch mal Weltmeister, die nicht mehr so entschlossen waren, um jeden Preis schnell zu sein.”

Ein Seitenhieb in Richtung Vettel? Tatsache ist: Es gab in der Formel-1-Geschichte schon öfter Weltmeister, denen Experten nicht unbedingt einen herausragenden Grundspeed attestieren würden. Damon Hill (1996) fällt womöglich in diese Kategorie, oder auch Alan Jones (1980).

Doch so, wie Alonso es formuliert, nämlich dass ein Weltmeister am Ende seiner Karriere “nicht mehr so entschlossen” war, das regt die Fantasie der Zuhörer unweigerlich dahingehend an, dass er Vettel meinen könnte. Der erlebte 2020 eine schwierige letzte Saison bei Ferrari und fuhr dann noch zwei Jahre bei Aston Martin. An den Glanz früherer Zeiten konnte er da aber nicht mehr anknüpfen.

Alonso: Von drei Champions bin nur ich verfügbar!

Wie dem auch sei: Während Hamilton ab 2025 durch einen mehrjährigen Vertrag an Ferrari gebunden ist und Verstappen bis 2028 an Red Bull, “bin ich der einzige Weltmeister, der für 2025 frei ist. Ich bin also in einer guten Position”, sagt Alonso.

Dabei gibt es realistisch betrachtet nur ein Team, zu dem er im Spätherbst seiner Karriere noch wechseln könnte, sollte er Aston Martin Ende 2024 verlassen: Mercedes. Red Bull wünscht kein zweites “Alphatier” neben Verstappen, Ferrari ist mit Hamilton & Charles Leclerc auf Jahre hin dicht, ebenso wie McLaren mit Lando Norris und Oscar Piastri.

Alles andere wäre ein sportlicher Abstieg. Mit der Ausnahme vielleicht von Sauber, wo ab 2026 Audi werksseitig einsteigt. Aber Alonso wird 2026 45 Jahre alt, und ob er in dem Alter nochmal Lust hat, Aufbauarbeit zu leisten, das sei dahingestellt. Zumal schwer vorstellbar ist, dass Andreas Seidl gutheißen würde, ihn zu engagieren, war es doch bei McLaren 2019 eine seiner ersten Amtshandlungen, das Thema Alonso ein für alle Mal zu beenden.

Bleibt nur Mercedes. Toto Wolff hat zwar das Formel-2-Talent Andrea Antonelli in der Schleife, aber das 17-jährige Supertalent aus Italien wird wohl kaum vor 2026 für ein Formel-1-Topteam wie Mercedes reif sein. Da würden zwei Überbrückungsjahre mit zum Beispiel Alonso Sinn ergeben.

Alonso: Noch kein Kontakt zu Mercedes

Aber: Es habe zwischen ihm und Mercedes noch “gar keinen, überhaupt keinen” Kontakt gegeben, versichert Alonso.

Bevor er von Mercedes fantasiert, will er ohnehin erstmal für sich selbst klären, ob er überhaupt seine Karriere fortsetzen will: “Wenn ich nochmal ein Projekt mache, für ein Jahr oder mehrere Jahre, dann muss ich mir darüber im Klaren sein, ob ich das noch will. Ich bin nicht der Typ Fahrer, der nur in der Formel 1 ist, um ein bisschen Spaß zu haben. So ticke ich nicht.”

“Wenn ich weitermache, dann weil ich davon überzeugt bin, dass ich meinem Team 200 Prozent geben kann. Und damit meine ich nicht nur die Ergebnisse auf der Strecke, sondern auch Arbeit im Simulator, oder Marketing. Ich bereite mich körperlich darauf vor, falls ich weitermachen möchte. Und wenn ich weitermachen möchte, schauen wir, was meine Optionen sind.”

“Oberste Priorität hat für mich Aston Martin. Sie haben mir vergangenes Jahr die Chance gegeben, zu dieser Organisation zu stoßen. Darauf bin ich sehr stolz. Wir haben hier eine neue Fabrik, es passieren im Hintergrund eine Menge Dinge. Die Zukunft des Teams ist rosig. Und wenn ich mich entscheide weiterzumachen, dann werde ich zuallererst mit Aston Martin reden”, sagt Alonso.

Krack: Wollen mit Alonso weitermachen

Seitens Aston Martin würde man den Vertrag lieber heute als morgen verlängern: “Wir lieben Fernando”, schwärmt Teamchef Mike Krack. “Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu ihm, er ist ein integraler Bestandteil der Mannschaft. Unsere Beziehung basiert auf Vertrauen und Offenheit, und es würde uns, ganz ehrlich, sehr freuen, 2025 und darüber hinaus mit ihm weiterzumachen.”

Anfragen von anderen Teams, daraus macht Alonso kein Geheimnis, die habe es gegeben: “Nicht direkt bei mir, aber es interessieren sich schon Leute dafür, wie es in Zukunft aussieht. Am allermeisten Aston Martin. Die fragen mich fast wöchentlich!”

Die Chancen, dass er seine Karriere in der Formel 1 über 2024 hinaus fortsetzen wird, schätzt Alonso derzeit mit “50:50” ein. Er erläutert: “Ich muss da ein paar Phasen durchmachen. Zuerst muss ich entscheiden, ob ich weitermachen will. Dafür werde ich mir ein paar Rennen Zeit lassen.”

“Im Moment bin ich gut drauf, aber nach drei, vier, fünf Rennen werde ich besser einschätzen können, was ich will. Diese ersten Reisen nach Bahrain, Saudi-Arabien, Australien, Japan und China sind ein Killer. Dann werde ich mich hinsetzen und schauen, ob’s mir das noch wert ist, noch ein Jahr – oder auch ein paar Jahre – dranzuhängen. Ob ich mein Leben weitere Jahre dem Sport widmen möchte, den ich liebe.”

Alonso: “Ich liebe das Rennfahren!”

“Ich liebe das Rennfahren, auch in anderen Autos. DTM, Rallycross, vielleicht sogar Go-Kart: Ich liebe die Formel 1, aber ich liebe vor allem das Rennfahren. Wenn ich keine Formel 1 mehr fahre, dann findet sich sicher eine andere Serie, die mehr Zeit für mein Privatleben lässt. Sowas wird in meinem Alter immer wichtiger.”

“Das ist eine Entscheidung, die muss ich mit mir selbst ausmachen. Wenn ich weitermache, dann gehören 100 Prozent meiner Zeit meinem Team. Und wenn ich mich dafür entscheide, dann werde ich zuerst zu Aston Martin gehen und ihnen sagen: ‘Okay, ich habe mich entschieden, ich möchte dieses Projekt fortführen.'”

¿pbmba|1323|984|pb¿”Wir haben vergangenes Jahr einen guten Schritt gemacht. Wir haben einiges gemeinsam aufgebaut. Ich habe Vertrauen in dieses Projekt, […] und ich fühle mich als Teil davon. Davon abgesehen bin ich in einer privilegierten Position. Ich bin vielleicht ganz attraktiv für andere Teams, nach meinen Leistungen im vergangenen Jahr. Wie gesagt: drei Weltmeister in der Startaufstellung, und nur einer davon verfügbar.”

Alonso: Nehme jede Saison so, als wäre es meine letzte

Aktuell nimmt Alonso jede neue Saison so, “als wäre sie meine letzte in der Formel 1. Im Moment habe ich keinen Vertrag für nächstes Jahr. Ich weiß nicht, was passieren wird. Ich versuche aber, so gut wie möglich zu trainieren, und trotzdem so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie zu verbringen, sie zu einigen Rennen mitzunehmen. Sie zumindest in der Nähe zu haben, macht es ein bisschen leichter, die Opfer zu bringen, die ich fürs Rennfahren bringen muss.”

Wie lang er die noch bringen möchte, darauf möchte sich Alonso nicht festlegen. Als er 2006 seinen bislang letzten WM-Titel gewonnen hat, hätte er es wohl niemals für möglich gehalten, 18 Jahre später immer noch Formel 1 zu fahren. Und jetzt? Hältst du es für ausgeschlossen, dass du das auch mit 50 noch machst, Fernando?

Der Altstar grinst, überlegt einen Moment und antwortet: “Vor ein paar Jahren hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass 40, 41 Jahre das Limit sind. Jetzt habe ich mich vergangenes Jahr gesehen, motiviert und mit hoher Performance. Da denkt man schon drüber nach, ob nicht noch ein paar Jahre gehen würden.”

Alonso: War noch nie so fit wie vor der Saison 2024

Seine Fitnesstests im Winter seien die besten seiner ganzen Karriere gewesen, “und wenn du dich so reinhängst und dich der Sache so verschreibst, dann kannst du vielleicht bis 48, 49, vielleicht bis 50 weitermachen”. Aber: “Dafür musst du alles andere im Leben aufgeben. Die Formel 1 erfordert totale Hingabe. Und das ist, glaube ich, meine 24. Saison in diesem Sport.”

“Ich habe diesem Sport 24 Jahre meines Lebens gewidmet. Ist okay, ich bin glücklich drüber. Ich kann das noch ein paar Jahre weitermachen. Aber ob ich mit 50 noch fahre, weiß ich nicht. Der Rennkalender ist so anstrengend geworden. Dabei geht es weniger um mein Können. Sondern mehr darum, dass es noch andere Dinge im Leben gibt, die ich gern sehen möchte”, sagt der 42-Jährige.

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