Der Leiter des Museums in Ostuni hat seinen Rücktritt erklärt. Ein Foto der Ministerpräsidentin auf seinem Instagram-Kanal erinnerte viele an die Hinrichtung Mussolinis.
Wie weit rechts steht sie? Die politische Ausrichtung von Giorgia Meloni gibt immer wieder zu Diskussionen Anlass.
Ein Kopfüber-Foto von Italiens rechter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat einen Museumsdirektor im Süden des Landes den Posten gekostet. Der Leiter des Museums der 32’000-Einwohner-Stadt Ostuni, Luca Dell’Atti, erklärte am Mittwoch seinen Rücktritt. Grund dafür war die Veröffentlichung eines Fotos, das die Vorsitzende der Rechtsaussen-Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) mit dem Kopf nach unten zeigte. In Italien wurde dies allgemein als Bezug auf die Hinrichtung des faschistischen Diktators Benito Mussolini verstanden, dessen Leiche nach der Erschiessung 1945 von Partisanen mit dem Kopf nach unten aufgehängt und öffentlich zur Schau gestellt wurde. Dell’Atti stand deshalb heftig in der Kritik.
Der bisherige Museumsdirektor, der auch als Professor an einer Universität unterrichtet, begründete seinen Rücktritt damit, dass er «in unerträglicher Weise an den Medienpranger gestellt» worden sei. Das Foto hatte er in der Nacht zum Montag auf seinem Instagram-Konto veröffentlicht. Inzwischen ist es verschwunden.
Wurzeln im Postfaschismus
Die Aktion wurde über die Parteigrenzen hinweg kritisiert. Auch die Stadtverwaltung von Ostuni ging zu dem 31-Jährigen auf Distanz. In den italienischen Medien war von einem «Schock-Foto» die Rede. Italien wird seit Oktober 2022 von einer Koalition aus drei Rechtsparteien regiert. Melonis Fratelli d’Italia haben ihre Wurzeln in der postfaschistischen Bewegung.
Der faschistische Diktator Mussolini (1883-1945) war in Italien in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mehr als 20 Jahre an der Macht. Das Land war damals einer der engsten Verbündeten von Nazi-Deutschland unter Hitler. Nach Mussolinis Sturz 1943 erklärte Italien Nazi-Deutschland den Krieg. Das Land wurde von deutschen Truppen besetzt, gegen die Partisanen Widerstand leisteten. Die Deutschen rächten sich mit brutalen Vergeltungsaktionen gegen die Zivilbevölkerung. In diesen Monaten wird an vielen Orten an die Geschehnisse vor 80 Jahren erinnert.
Jeden Tag das Wichtigste aus Bern und der Welt mit unserem Newsletter BZ am Abend. Melden Sie sich hier an.
News Related-
Der Batzen und das Weggli für Dominik Egli
-
Mini-Grün auf der grünen Suppe
-
Eine Trainerin und ein Arzt kennen die Antwort: Fit werden, ohne zu schwitzen – geht das?
-
Häuser bereits verkauft: Dreijährige Kreuzfahrt abgesagt – Passagiere vor dem Nichts
-
Deutschland versinkt im Schneechaos
-
Von ZHAW gewählt: «Monsterbank» ist das Deutschschweizer Wort des Jahres
-
Frauen und Jugendliche – 33 weitere palästinensische Gefangene frei
-
Jans oder Pult: So stehen die Chancen der SP-Kandidaten
-
Müde und grummelig? Hier kommen 23 lustige Fails für bessere Laune
-
Innerhalb von 24 Stunden: „Wetten, dass..?“-Auftritt von Helene Fischer erreicht Meilenstein
-
So lief das Wochenende für die Schweizer Söldner: Unermüdlicher Xhaka spult Mammutprogramm erfolgreich ab
-
Hans Flatscher löst für Swiss-Ski Dinge, bevor sie ein Problem sind
-
Grenadier-Rekrut bricht auf Marsch zusammen: «Viele dachten während zwei Tagen, ich sei tot»
-
Novum: Frappart leitet Bayerns Heimspiel gegen Kopenhagen