Sogar für Partei zu russlandnah: Hamburger AfD will Olga Petersen rausschmeißen
Viele Politiker in der AfD pflegen Kontakte nach Russland und sind dem Putin-Regime wohlgesonnen. Der Landesverband in Hamburg will nun aber mit Olga Petersen ein Fraktionsmitglied loswerden, dessen Russlandliebe ein wenig zu weit geht. Die Bürgerschaftsabgeordnete kündigt Widerstand an.
Den Vorwürfen nach besonders anfällig für Kreml-Propaganda: AfD-Politikerin Olga Petersen aus Hamburg.
Die Hamburger AfD hat ein Parteiausschlussverfahren gegen die Bürgerschaftsabgeordnete Olga Petersen eingeleitet. Außerdem wurde die 41-Jährige aus der AfD-Fraktion ausgeschlossen. Petersen habe Mitglieder des Landesvorstands über ihre Teilnahme als Wahlbeobachterin in Russland getäuscht, teilte die Fraktion mit.
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Die AfD-Politikerin sorgte mit ihrer Russlandnähe in den letzten Jahren mehrfach für Aufsehen. Unter anderem war sie bei den vergangenen Präsidentschaftswahlen als “Wahlbeobachterin” zugegen und bezeichnete den offensichtlich massiv manipulierten Urnengang später als “offen, demokratisch und frei”. Die AfD-Fraktion sagt, Petersen habe im Vorfeld behauptet, als Privatperson nach Russland zu reisen.
“Die zutage getretenen fundamentalen Meinungsverschiedenheiten machen eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich”, hieß es. Petersen habe auch eine maßgebliche Rolle beim zwischenzeitlichen Auseinanderbrechen der AfD-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung gespielt.
Interview im Putin-TV
Die AfD-Politikerin war in der Vergangenheit auch in der russischen staatlichen Propaganda-Sendung “60 Minuten” zu sehen. Dort sprach sie mit Ewgenij Popow, einem bekannten Kreml-Einpeitscher, der auf den Sanktionslisten zahlreicher Länder steht. Er ist zudem Abgeordneter der Putin-Partei “Einiges Russland”.
Laut NDR war Petersen bereits 2021 auf Einladung aus Russland als angebliche “Wahlbeobachterin” für die Duma-Wahlen vor Ort. Sie sagte dem Sender, dass ihr Einsatz weiter der AfD gelte – nur eben “nicht so anti-russisch”, wie es der Hamburger Landesverband sei. Die AfD in der Hamburgischen Bürgerschaft hatte den russischen Angriff auf die Ukraine kurz nach dem Beginn der großangelegten Invasion in der Ukraine verurteilt. Petersen sagte, sie wolle sich gegen das Parteiausschlussverfahren juristisch zur Wehr setzen und ihr Bürgerschaftsmandat behalten.
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