«Sieht giftig aus»: Darum ist der Laubisbach giftgrün gefärbt
Am Mittwochmorgen war das Wasser des Laubisbachs in der Gemeinde Wohlenschwil giftgrün gefärbt. Was toxisch aussieht, ist laut der Gemeinde ungefährlich.
News-Scout S.M.* läuft jeden Tag am Laubisbach in der Gemeinde Wohlenschwil vorbei. Als sie am Mittwochmorgen ihrer Route entlanglief, erwartete sie eine Überraschung: «Das gesamte Bachwasser war giftgrün eingefärbt. Es ist mir sofort aufgefallen», so M.
Im ersten Moment habe ihr das verfärbte Bachwasser gefallen. «Dann aber wunderte ich mich, wieso das Wasser so gefärbt ist und ob die Farbe für Tiere und Natur gefährlich sein könnte», sagt die 46-Jährige. «Das Wasser sieht so giftig aus, es war beängstigend.»
Information über Fliesspfade
Der Brunnenmeister der Gemeinde, Andreas Bräuer, löst das Rätsel auf. Wie er auf Anfrage von 20 Minuten sagt, handle es sich bei der Einfärbung des Laubisbachs um einen Versuch. «Langjährige Betriebserfahrungen zeigen, dass es im Pumpwerk Frohberg nach starken Niederschlägen wiederholt zu Trübungen des geförderten Wassers gekommen ist. In Abstimmung mit dem Amt für Umwelt haben wir in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro für Hydrogeologie einen sogenannten Markierversuch durchgeführt. Dieser soll Informationen über mögliche Fliesspfade und Fliessgeschwindigkeiten im Untergrund geben.»
Dazu wurden laut Bräuer Fluoreszenzfarbstoffe in den Laubisbach eingespült. Während des Versuchs werden dann in regelmässigen Abständen Wasserproben am Pumpwerk für die Analyse im Labor entnommen.
Das Einfärben des Baches war laut Bräuer bereits vor zwei Jahren angedacht gewesen. Damals musste der Versuch wegen eines zu tiefen Grundwasserspiegels verschoben werden. «Im November 2023 hat sich der Grundwasserspiegel dann durch die ergiebigen Regenfälle einigermassen erholt und wir konnten den Versuch jetzt durchführen», so Bräuer.
Laut dem Brunnenmeister der Gemeinde, Andreas Bräuer, ist die Verfärbung gesundheitlich unbedenklich.
Gesundheitlich unbedenklich
Der Versuch dauert laut dem Brunnenmeister rund sieben Tage. Der Werkangestellte der Gemeinde gibt aber Entwarnung. Denn: Bei den eingesetzten Farbstoffen handle es sich um human- und ökotoxikologisch unbedenkliche Stoffe.
Ausserdem wurde der Einsatz der Farbstoffe beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) sowie der Kantonspolizei angemeldet. «Die Verfärbungen sind gesundheitlich unbedenklich», sagt Bräuer.
*Name der Redaktion bekannt